Telekom Austria Group trotz Umsatzrückgang mit verbesserter EBITDA-Marge im 1. Quartal 2014
Wien,
08. Mai 2014
Regulierungseffekte und herausforderndes Marktumfeld belasten Umsatz und
Ergebnis
Konzernumsatz im 1. Quartal um 7,0 % auf 976 Mio. Euro gesunken
Zwei Drittel (44 Mio.
Euro) des Umsatzrückganges auf Regulierungseffekte zurückzuführen
Gruppen-EBITDA dank gesunkener
Kosten nur um 5,0 % auf 320 Mio. Euro reduziert
Turnaround-Strategie zeigt erste Erfolge:
EBITDA-Marge steigt von 32,1 % auf 32,8 %
Nettogewinn von knapp 41 Mio. Euro im 1. Quartal 2014
Segment „Weitere Märkte" wächst weiterhin deutlich
Kosteneinsparungen von rund 100 Mio. Euro für
2014 angepeilt
Ausblick für 2014 unverändert bestätigt
Kennzahlen der Telekom
Austria Group
Kundenzahlen in Tausend 1-3M 2014 1-3M 2013 +/- in %
Festnetzanschlüsse
konzernweit 2.644,2 2.616,6 1,1%
- davon Breitband 1.680,5 1.584,6 6,1%
Mobilfunkkunden
konzernweit 19.988,1 20.206,5 -1,1%
- davon Breitband 1.516,4 1.516,3 0,0%
Finanzkennzahlen in Mio. EUR nach IFRS
Konzernumsatz 975,9 1.049,0 -7,0%
Bereinigtes
EBITDA*) 319,9 336,9 -5,0%
EBIT 97,4 117,8 -17,4%
Nettogewinn 40,8 55,5 -26,5%
Investitionen 99,4 149,0 -33,3%
Mitarbeiter (per 31.3.2014) 16.090 16.498 - 2,5%
*) EBITDA
ohne Effekte aus Restrukturierungen und Werthaltigkeitsprüfung (Impairment)
Hannes Ametsreiter
Wir haben gewusst, dass das Jahr 2014 schwierig werden wird. Die zahlreichen
Maßnahmen zur Verbesserung unserer Ertragskraft, die wir im ersten Quartal 2014 gesetzt haben, werden
erst im Laufe dieses Jahres Früchte tragen.
Hannes Ametsreiter
Generaldirektor Telekom Austria
Group und A1
Starker Gegenwind ausgelöst durch intensiven Wettbewerb, erneut starke
regulatorische Eingriffe und eine anhaltend herausfordernde wirtschaftliche Lage in Zentral- und
Osteuropa kennzeichneten das Marktumfeld im ersten Quartal 2014. Der Umsatz der Telekom Austria Group
ging folglich in den ersten drei Monaten 2014 gegenüber dem Vorjahr um 7,0 % auf 975,9 Mio. Euro zurück.
Dank deutlich gesenkter Kosten reduzierte sich das bereinigte EBITDA ohne Effekte aus Restrukturierungen
und Werthaltigkeitstests (Impairment) jedoch nur um 5,0 % auf 319,9 Mio. Euro. Der Nettogewinn belief
sich auf 40,8 Mio. Euro (-26,5 %).
„Wir haben gewusst, dass das Jahr 2014 schwierig werden
wird. Die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung unserer Ertragskraft, die wir im ersten Quartal 2014
gesetzt haben, werden erst im Laufe dieses Jahres Früchte tragen. Wir sehen aber schon erste Anzeichen
einer Verbesserung in unseren Märkten und die Steigerung der EBITDA-Marge unterstreicht, dass wir mit
unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind", kommentiert Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom
Austria Group und A1, die Finanzergebnisse des Konzerns.
Die Geschäftsentwicklung der Telekom
Austria Group
Im 1. Quartal 2014 sanken die Umsatzerlöse der Gruppe im Jahresvergleich um 7,0
% auf 975,9 Mio. Euro, was in erster Linie auf einen Umsatzrückgang in Österreich in Höhe von 65,9 Mio.
Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückzuführen war. In Bulgarien und Kroatien gingen die
Umsatzerlöse ebenfalls zurück, während das Segment „Weitere Märkte" dank steigender Umsätze in Slowenien
und der Republik Serbien eine positive Entwicklung verzeichnete.
Niedrigere Stützungen für
Endgeräte in Österreich und geringere Zusammenschaltungsentgelte milderten die Auswirkungen des
Umsatzdrucks auf das bereinigte EBITDA der Gruppe, das im Jahresvergleich um 5,0 % auf 319,9 Mio. Euro
zurückging. Ohne einen Effekt aus der Währungsumrechnung primär aus Weißrussland wäre das bereinigte
EBITDA der Gruppe sogar nur um 2,2 % gesunken. Angetrieben durch Kosteneinsparungen vor allem in
Österreich stieg die EBITDA Marge um 0,7 Prozentpunkte auf 32,8 % an. Aufgrund des geringeren EBITDA ging
das Betriebsergebnis im Jahresvergleich um 17,4 % auf 97,4 Mio. Euro zurück und der Nettogewinn sank im
Jahresvergleich um 26,5 % auf 40,8 Mio. Euro.
Bei den Investitionen der Gruppe gab es einen
Rückgang um ein Drittel von 149,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 99,4 Mio. EUR im 1. Quartal 2014. Der
Vorjahreswert war höher, weil im 1. Quartal 2013 ein Teil der Yesss!-Akquisition als Anlagenzugang
verbucht wurde und auf Grund niedrigerer Investitionen in Österreich. Der Personalstand der in insgesamt
acht Ländern beschäftigten Mitarbeiter ging per 31. März 2014 um 2,5 % auf 16.090 Personen
(Vollzeitäquivalente) zurück. In Österreich sank die Zahl der Mitarbeiter um 3,7 % auf 8.895 Personen.
Hans Tschuden, Finanzvorstand und stellvertretender Generaldirektor der Telekom Austria Group zur
Geschäftsentwicklung: „Wir werden dem intensiven Wettbewerb in unseren Märkten und den neuerlichen
regulatorischen Auflagen mit einem weiteren Kosteneinsparungsprogramm von rund 100 Mio. Euro begegnen.
Gleichzeitig stimmen uns die ersten Ergebnisse unserer Turnaround-Strategie zuversichtlich, dass es uns
gelingen wird, unsere Ertragskraft zu verbessern."
Telekom Austria Group bestätigt Outlook für
das Jahr 2014
Der Ausblick der Telekom Austria Group für das Jahr 2014 reflektiert unverändert
die Zuversicht des Managements, dass die ambitionierten Ziele trotz des anhaltend herausfordernden
Umfelds erreicht werden können. Durch die fortlaufende Umsetzung der Turnaround-Strategie, mit dem Ziel,
die Profitabilität zu steigern und mittelfristig eine Trendwende bei der Umsatzentwicklung zu erreichen,
erwartet sich das Management, weitere Erfolge zu erzielen. Aktuelle Entwicklungen belegen den Erfolg
dieser Strategie.
Das Management der Telekom Austria Group erwartet für das Geschäftsjahr 2014
einen Umsatzrückgang in der Höhe von ungefähr 3 % und eine stabile Entwicklung der Gruppeninvestitionen
exklusive Frequenzauktionen und Akquisitionen in der Höhe von ungefähr 700 Mio. Euro.
Die
operativen Entwicklungen der einzelnen Segmente
A1, Österreich
Auch im 1. Quartal
2014 setzte A1 seine Strategie der konsequenten Fokussierung auf die Profitabilität und Stützung der
hochwertigen Kundenbasis weiter fort, um so den Wettbewerbs- und regulatorischen Druck abzumildern. Durch
die angekündigten Anpassungen der bestehenden Mobilfunk- als auch Festnetzverträge kann das Unternehmen
die erforderlichen Netzwerkinvestitionen in Angriff nehmen. Da diese Anpassungen allerdings erst im 2.
Quartal 2014 wirksam werden, waren die positiven Umsatzbeiträge im 1. Quartal 2014 eingeschränkt. Dennoch
hatten die niedrigeren Stützungen für Endgeräte bei Neukunden eine unmittelbar positive Wirkung auf die
Rentabilität. Die Abwanderungsquote (Churn) fiel weiterhin niedrig aus.
Die Gesamtzahl der
Mobilfunkkunden ging im 1. Quartal 2014 im Jahresvergleich um 3,4 % auf 5,65 Mio. Kunden zurück, was in
erster Linie auf einen Rückgang der Prepaid- und No-Frills-Kunden im Privatkundenbereich zurückzuführen
war. Infolgedessen sank der Marktanteil von 42,9 % im 1. Quartal 2013 auf 42,1 % im 1. Quartal 2014. Die
Festnetzanschlüsse verzeichneten weiterhin einen leichten Anstieg auf 2.287,7 Mio. Anschlüsse, besonders
hervorzuheben ist dabei der Zuwachs von rund 24.700 neuen Festnetz-Breitbandanschlüssen gegenüber dem 4.
Quartal 2013.
Die Umsatzerlöse im Segment Österreich gingen im Jahresvergleich um 9,7 % auf
614,1 Mio. Euro zurück, was vorwiegend auf niedrigere monatliche Erlöse aus Grund- und
Verbindungsentgelten, niedrigere Zusammenschaltungserlöse sowie niedrigere Erlöse aus dem Verkauf von
Endgeräten zurückzuführen war. Geringere Umsätze aus Kunden-Roaming trugen ebenfalls zum Rückgang bei. Im
Festnetzgeschäft wirkte sich eine Verringerung der Sprachminuten um 12,9 % weiterhin negativ auf die
Umsatzerlöse aus. Darüber hinaus büßte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum 23,5 Mio. Euro bei
den Zusammenschaltungserlösen ein, da die österreichische Regulierungsbehörde RTR im November 2013 die
Terminierungsentgelte von 2,1 Eurocent auf 0,8 Eurocent reduzierte.
Die umgesetzten
Kostensenkungsmaßnahmen führten jedoch dazu, dass sich der Rückgang des bereinigten EBITDA im Vergleich
zu den vorherigen Quartalen deutlich verlangsamte und im 1. Quartal 2014 im Jahresvergleich um 5,8 % auf
194,8 Mio. Euro sank. Die EBITDA Marge stieg in Österreich dadurch von 30,4 % im 1. Quartal 2013 auf 31,7
% im 1. Quartal 2014.
Aufgrund der oben genannten Effekte nahm der durchschnittliche
Monatserlös pro Mobilfunkkunde (APRU) von 16,1 Euro im 1. Quartal 2013 weiter auf 15,2 Euro im 1. Quartal
2014 ab. Der durchschnittliche Monatserlös pro Festnetzanschluss (ARPL) ging im Jahresvergleich um 5,0 %
auf 30,6 Euro zurück.
Mobiltel, Bulgarien
Die politische und makroökonomische Lage
in Bulgarien scheint sich im 1. Quartal 2014 etwas stabilisiert zu haben. Doch wurde die Performance
durch den Wettbewerbs- und regulatorischen Druck in Form von Kürzungen der Terminierungsentgelte im Juli
2013 und Jänner 2014 nach wie vor negativ beeinflusst. Das neue Management-Team konzentrierte sich
darauf, diesem Druck mit einem strikten Kostenmanagement und der weiteren Ausrichtung auf Wertschöpfung
im Mobilfunk- und Festnetzgeschäft entgegenzuwirken. Die Förderung von Festnetz-Breitbanddienstleistungen
über preislich attraktive Produktpakete half Mobiltel dabei, von seiner konvergenten Positionierung zu
profitieren. Am 3. April 2014 verlängerte das Unternehmen zudem sein bestehendes Mobilfunkspektrum im
900-MHz- und 1.800-MHz-Bereich um 30,6 Mio. Euro für weitere zehn Jahre.
Die
Mobilfunkkundenbasis von Mobiltel ging in diesem Quartal im Jahresvergleich um weitere 6,6 % auf 4,1 Mio.
Kunden zurück, was auf einen weiteren Rückgang der Anzahl der Prepaid-Kunden zurückzuführen war. Die
Umsatzerlöse verringerten sich im 1. Quartal 2014 im Jahresvergleich um 6,4 % auf 91,2 Mio. Euro. Dies
entspricht einer Verbesserung gegenüber den Rückgängen im zweistelligen Prozentbereich aus dem Jahr 2013.
Das bereinigte EBITDA fiel um 5,8 % auf 37,1 Mio. Euro, was ebenfalls ein deutlich geringerer Rückgang
als im Vorjahr ist.
Der leichte Rückgang des durchschnittlichen Monatserlöses pro
Mobilfunkkunde (ARPU) von 6,1 Euro auf 6,0 Euro war auf negative Preisentwicklungen sowie regulatorische
Maßnahmen zurückzuführen. Der durchschnittliche Monatserlös pro Festnetzanschluss (ARPL) stieg im
Jahresvergleich um 5,9 % auf 14,3 Euro.
velcom, Weißrussland
velcom konnte im 1.
Quartal 2014 weiterhin eine starke operative Performance verzeichnen, die durch die Smartphone- und
Datennachfrage gestützt wurde. In Folge wuchs die Kundenbasis im Jahresvergleich um 2,5 %. Die Abwertung
des weißrussischen Rubels infolge der Ukraine-Krise begann sich jedoch zu beschleunigen und der
weißrussische Rubel wertete somit in den vergangenen 12 Monaten um 18,1 % ab. Daher ging der Umsatz um
0,8 % auf 81,0 Mio. Euro zurück – in lokaler Währung verzeichnete velcom einen Umsatzanstieg von 20,8 %.
Das bereinigte EBITDA konnte trotz der negativen Währungseffekte um 1,1 % auf 39,9 Mio. Euro gesteigert
werden.
Vipnet, Kroatien
Die kroatische Vipnet wirkte dem anhaltenden
makroökonomischen Druck im 1. Quartal 2014 sowie dem Rückgang der Erlöse aus Roaming- und
Zusammenschaltungsentgelten nach dem EU-Beitritt im Juli 2013 wieder durch die Ausrichtung auf das
hochwertige Kundensegment entgegen. Dennoch waren die Preise sowohl im Prepaid- als auch im
Vertragskundengeschäft durch den Wettbewerbsdruck, vor allem im Geschäftskundenbereich, rückläufig. Als
Antwort darauf führte das Unternehmen im April neue Mobilfunk- und Festnetzangebote ein, bei denen unter
anderem die Möglichkeit besteht, höherwertige konvergente Produkte zu wählen. Der Umsatz von Vipnet ist
im ersten Quartal um 9,6 % auf 83,2 Mio. Euro gesunken, das bereinigte EBITDA fiel um 22,5 % auf 22,7
Mio. Euro.
Die Mobilfunkkundenbasis von Vipnet ging im 1. Quartal 2014 im Jahresvergleich um
3,8 % auf nur knapp über 1,8 Mio. Kunden zurück. Im Festnetzgeschäft wurde im Jahresvergleich ein
deutlicher Anstieg bei den Anschlüssen um 17,4 % auf rund 202.100 Anschlüsse verzeichnet, was nur zum
Teil auf Festnetzübernahmen im Jahr 2013 zurückzuführen war.
Si.mobil, Slowenien
Trotz makroökonomischen Gegenwinds konnte Si.mobil im ersten Quartal 2014 einen leichten Umsatzanstieg
von 2,5 % auf 50,4 Mio. Euro verzeichnen, das bereinigte EBITDA legte sogar um 17,8 % auf 15,1 Mio. Euro
zu. Die slowenische Frequenzauktion wurde am 28. April 2014 abgeschlossen, wobei Si.mobil fast 50 % des
versteigerten Spektrums für einen Betrag von 63,9 Mio. Euro erwarb und damit langfristig über eine
hervorragende Frequenzausstattung verfügt.
Vip mobile, Republik Serbien
In der
Republik Serbien konnte Vip mobile seine positive operative Dynamik aus dem 4. Quartal 2013 in das neue
Jahr mitnehmen. Die Kundenanzahl stieg um 7,4 % auf über 2,0 Millionen Kunden. Vip mobile hat den Umsatz
um 15,6 % auf 49,3 Mio. Euro und das bereinigte EBITDA um 2,0 % auf 15,3 Mio. Euro gesteigert.
Vip operator, Republik Mazedonien
Vip operator verzeichnete einen Umsatzrückgang von 11,6 %
auf 13,5 Mio. Euro, der vor allem auf den Rückgang der Zusammenschaltungsentgelte und nationaler
Terminierungsentgelte zurückzuführen ist. Die regulatorischen Markteingriffe führten jedoch auch zu
Kostensenkungen, insbesondere aufgrund der niedrigeren Zusammenschaltungs-Tarife. Daher legte das
bereinigte EBITDA um 34,2 % auf 2,5 Mio. Euro zu. Das Unternehmen konnte bei einer Kundenbasis von
622.200 Kunden den Marktanteil auf 28,3 % steigern.