>An zweiter Stelle bei der Pro-Kopf-Kaufkraft befindet
sich Norwegen mit 32.037 Euro, gefolgt von der Schweiz mit 31.666 Euro. Dahinter folgen Luxemburg (28.924
Euro), Dänemark (22.040 Euro), Österreich (20.613 Euro), Schweden (20.331 Euro), Deutschland (20.014
Euro), Frankreich (19.881 Euro) und Belgien (19.318 Euro).
Es ist schon bemerkenswert,
dass - wenn man von den Zwergstaaten Liechtenstein u. Luxemburg absieht - genau jene Länder (wie von mir
kürzlich aufgezeigt) mit eigener Währung (Norwegen, Schweiz, Dänemark und Schweden) die höchste Kaufkraft
in Europa aufweisen!
Die Euro-Befürworter argumentieren ja immer gerne, dass die Rückkehr zur
eigenen Währung der Untergang für Österreichs oder Deutschlands Exportwirtschaft wäre, weil die Währungen
dann zu stark aufwerten würden. Das dies völliger Nonsens ist bewiesen schon die D-Mark und mit ihr der
Schilling in den letzten Jahrzehnten vor der Euro-Einführung. Denn jede Aufwertung gegenüber dem
US-Dollar, dem franz. Franc, der ital. Lira, dem brit. Pfund, der griech. Drachme etc. hätte ja nach dem
Argumenten der Euro-Bewahrer die deutsche (österr.) Wettbewerbsfähigkeit zerstört und damit die Exporte
zum Erliegen gebracht. Doch, oh Wunder, stets trat nach einer Zeit der Anpassung das genaue
Gegenteil ein, weitere kräftige Zunahmen der Exportaufträge waren die Folge. Die Gründe für diese
Erscheinung liegen auf der Hand: Eine jede Aufwertung zwang die deutsche(österr.) Industrie, ihre
Produkte zu verbessern und die Produktivität zu erhöhen. Mit jeder Aufwertung der Deutschen Mark ist die
deutsche Industrie leistungsfähiger geworden. Und Deutschland war vor Einführung des Euro immerhin
EXPORTWELTMEISTER!!! Die Grundlage ihres heutigen hohen Standards ist in jener Zeit gelegt worden.
Und auch Österreichs Industrie passte sich nach jeder Lira-Abwertung (Italien ist immerhin
zweitwichtigster Handelspartner nach Deutschland) meist schnell an und ging daraus erstarkt hervor.
Deshalb bin ich für einen "Kern-Euro" mit Deutschland, den skandinavischen Ländern, die
Niederlande, Österreich selbstredend, aber auch die Schweiz würde unter diesen Umständen vielleicht daran
Gefallen finden, sich solch einem Gebilde anzuschließen, denken und handeln doch die Eidgenossen ebenso
stabilitätsorientiert und industriepolitisch wie Deutschland und bewegen sich dabei auf höchstem
Niveau.
Und lassen wir die strukturell und produktiv schwachen Länder endlich wieder abwerten
und dadurch konkurrenzfägig werden. Denn was haben denn die über 200 Milliarden!!! für Griechenland
bisher bewirkt? Gar nichts! Weil sie für die Behebung der Schäden, die die Griechen durch den
Missbrauch des billigen Euro sich selbst zugefügt hatten, ungeeignet waren. Nicht einmal die Symptome
konnten sie lindern, wie hätten sie gar den Grund des Übels wirksam bekämpfen können? Dieser lag nämlich
nicht nur an der Anhäufung von Schulden, dem aufgeblähten Beamtenapparat, nicht eingehobener Steuern etc.
sondern vor allem in der mangelnden Leistungsfähigkeit ihrer Volkswirtschaft.
Der Kern aller
Gründe für die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der sog. "Club-Med-Staaten" liegt in der mangelnden
Flexibilität. Frankreich, ebenso Italien wie auch Spanien, hätten, wenn es ihnen denn möglich gewesen
wäre, auch in jüngerer Zeit mehrfach abgewertet. Doch das System lässt solches nun einmal nicht zu. Der
Euro ist wie ein Klotz am Bein für diese Staaten. Die Strukturprobleme werden Spanien, Italien und
Frankreich, eines nach dem anderen, an die Wand drücken. Sie werden, wahrscheinlich in dieser
Reihenfolge, Hilfe erbitten müssen. Und was dann? Kommt dann der x-te Euro-Rettungsschirm mit dem x-ten
Hebel? Und die EZB kauft auf Teufel komm raus alle Club-Med-Staatsanleihen bis in alle Ewigkeit?
P.S. An die Adresse der Euro-um-jeden-Preis-Fanatiker: Nicht jeder Euro-Kritiker
meint es mit Europa schlecht, eher im Gegenteil!
>An die Adresse der Euro-um-jeden-Preis-Fanatiker: Nicht jeder Euro-Kritiker meint es mit Europa
schlecht, eher im Gegenteil!
für den fall dass dein ps an mich gerichtet ist:
fanatismus oder jede andere form von besessenheit halte ich grundsätzlich von mir fern, weil es klares
denken massiv behindert. was die eu betrifft, bin ich überzeugter befürworter. was den euro betrifft ist
meine position ambivalent. ich bin dafür, ihn als einheitswährung zu behalten, aber nicht zu jedem preis.
da ich weder den preis der euroerhaltung, noch den preis einer allfälligen alternative kenne, kann ich
auch nicht wissen was billiger bzw leistbarer ist. nur aus einem grund bin ich dafür den euro als
einheitswährung zu behalten: ich bin von seiner strategischen bedeutung für europa überzeugt.
warum ich die argumentationen der eurogegner nicht wertschätze: -sie berufen sich auf den erfolg
von nicht-euroländer, ohne sich für alle essenziellen kriterien der vergleichbarkeit zu interessieren. -sie berufen sich auf erfahrungen aus der vergangenheit und erkennen nicht deren irrelevanz in einer
jetzt neuen zeit und neuen welt. -sie sind überzeugt, dass eine alternative eurolösung besser für
europa sei, ohne abschätzen zu können, was die tatsächlichen konsequenzen sein könnten. -sie wollen
die schwachen entfernen und meinen mit abwertung wird es dann schon passen. ich halte das für eine
gefährlich dürftige analyse.
>Nicht jeder Euro-Kritiker meint es mit Europa
schlecht, eher im Gegenteil! polemik, den euro zu kritisieren ist nicht gleichzusetzen mit ihn
zerbrechen zu wollen.
ps: du hast ja schon einen ganzen fanclub, bin ich eigentlich der
einzige in diesem forum, der die dinge so sieht? (nicht wegen einsamkeit, nur aus interesse)
>ps: du hast ja schon einen ganzen fanclub, bin ich eigentlich >der einzige in diesem forum,
der die dinge so sieht? >(nicht wegen einsamkeit, nur aus interesse)
Sowohl zens,
als auch Deine Argumente sind gut und schluessig. Wer recht hat, weiss ich nicht, vermutlich beide. Daher
auch fuer beide eine Auszeichnung von mir
>ps: du hast ja schon einen ganzen fanclub, bin ich eigentlich >der einzige in diesem forum,
der die dinge so sieht? >(nicht wegen einsamkeit, nur aus interesse)
Nein, wobei
ich nicht sagen würde daß ich deren Argumente nicht wertschätze. Ich glaube aber unsere sind die
stärkeren.
Naturgemäß kann ich meine Argumente und Beispiele nicht in einem einzigen Beitrag zur vollen
Zufriedenheit erläutern. Da sich jedoch einige in diesem Forum für meinen Beitrag zu interessieren
scheinen, versuche ich die o.a. Ausführungen weiter zu untermauern:
Das
Hauptproblem liegt mmn in den drei großen - sich immer noch als bedeutende Industrienationen begreifenden
- Staaten Frankreich, Italien und Spanien. Mit der Einführung des Euro haben diese drei ihre schon
damaligen manifesten Strukturprobleme des Industriebereiches weiter schleifen lassen, da sie ja durch den
Gemeinschaftseuro in die bis dato einmalige Gelegenheit der Aufnahme billigen Geldes kamen. Und mehr
noch, sie haben nicht nur die anstrengende Plege ihrer Industrielandschaft sträflich vernachläßigt, nein,
sie haben sich stattdessen auf die bequemere Dienstleistungsgesellschaft verlegt(übrigens auch das
Hauptproblem der USA, die Industrie wurde nach Asien ausgelagert...).
Diese Strukturänderungen
bedingen den endgültigen Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen, die durch kein auch noch so tolles
Wachstumsprogramm wieder neu geschaffen werden können. Und diese großen Lücken gehören nun zur
Struktur dieser Staaten. Die Folge davon sind Arbeitslosenquoten, die auf Jahrzehnte im
zweistelligen Bereich liegen werden(ich meine damit die realen Quoten und nicht die geschönten
offiziellen Arbeitslosenstatistiken).
Diese Deindustriealisierung führt dazu, daß das
Bruttosozialprodukt dieser Staaten kein nennenswertes Wachstum erfahren wird und deshalb wird sich auch
deren Verschuldung Jahr für Jahr weiterhin zwangsweise erhöhen. Daran wird auch der Fiskalpakt nichts
ändern.
Der Prozeß der Deindustriealisierung wurde zwar schon vor Jahrzehnten begonnen, konnte
jedoch durch die permanenten Abwertungen dieser Länder damals noch kompensiert werden. Dazu ein
Beispiel, welches wahrscheinlich den wenigsten bewußt ist: der Wert des franz. Francs wurde seit
1950 gegenüber der D-Mark bis zur Einführung des Euro 2002 in jedem Jahrzehnt um durchschnittlich 30%
!!! abgewertet.
Nun müßte man in den Club-Med-Staaten im gleichen Maße wie die
Industrialisierung und damit die Wettbewerbsfähigkeit zurückgefahren wurde auch die Sozialsysteme kürzen,
was naturgemäß am teilweise militanten Widerstand der Betroffenen scheitern wird, wie erst kürzlich das
Beispiel Portugal eindrucksvoll (größte Massendemo seit 1974 - Ende der Diktatur) gezeigt hat.
Die aus diesen Verzerrungen entstehenden Spannungen belasten sowohl die Finanzmärkte als auch die
Bürger. Es entstehen Neid und Mißgunst (Naziverunglimpfungen gegen Merkel etc.) der Süd-Völker gegenüber
den "reichen"(Deutschlands- u. Österreichs Verschuldungsquoten bewegen sich real auch schon stramm in
Richtung 90%) Geldgebern, die ihrerseits nicht verstehen, daß jede Überweisung nur mit einer lauten
Foderung nach mehr erwidert wird.
Mit dem Euro wollte man einen großen Wirtschaftsraum
schaffen, der in Konkurrenz mit den USA und China treten sollte, doch hat man damit genau das Gegenteil
erreicht. Der Euro hat die Wettbewerbsfähigkeit der Schwächeren weiter eingeschränkt und dadurch die EU
gegenüber den Machtblöcken China u. USA weiter zurückgedrängt. Von den Euro-Staaten ist nur mehr
Deutschland ein ernstzunehmender Konkurrent auf den Weltmärkten, alle anderen sind bereits
marginalisiert.
Ich denke dieser Analyse kann man zustimmen, wobei ich die Schlußfolgerung nicht teile daß das nun so
bleiben muß. Die qualifizierten Arbeitskräfte sind ja vorhanden. Am meisten Sorgen macht mE Frankreich, die scheinen im Gegensatz zu Spanien und Italien noch nicht einmal gewillt sich ihre
Probleme einzugestehen.
>Das Hauptproblem liegt mmn in den drei großen - sich
immer >noch als bedeutende Industrienationen begreifenden - Staaten >Frankreich, Italien
und Spanien. Mit der Einführung des Euro >haben diese drei ihre schon damaligen manifesten >Strukturprobleme des Industriebereiches weiter schleifen >lassen, da sie ja durch den
Gemeinschaftseuro in die bis dato >einmalige Gelegenheit der Aufnahme billigen Geldes kamen. >Und mehr noch, sie haben nicht nur die anstrengende Plege >ihrer Industrielandschaft
sträflich vernachläßigt, nein, sie >haben sich stattdessen auf die bequemere >Dienstleistungsgesellschaft verlegt(übrigens auch das >Hauptproblem der USA, die Industrie
wurde nach Asien >ausgelagert...). > >Diese Strukturänderungen bedingen den
endgültigen Verlust von >Millionen von Arbeitsplätzen, die durch kein auch noch so >tolles Wachstumsprogramm wieder neu geschaffen werden können. >Und diese großen Lücken
gehören nun zur Struktur dieser >Staaten. >Die Folge davon sind Arbeitslosenquoten, die
auf Jahrzehnte im >zweistelligen Bereich liegen werden(ich meine damit die realen >Quoten
und nicht die geschönten offiziellen >Arbeitslosenstatistiken). > >Diese
Deindustriealisierung führt dazu, daß das >Bruttosozialprodukt dieser Staaten kein nennenswertes
Wachstum >erfahren wird und deshalb wird sich auch deren Verschuldung >Jahr für Jahr
weiterhin zwangsweise erhöhen. Daran wird auch >der Fiskalpakt nichts ändern. > >Der Prozeß der Deindustriealisierung wurde zwar schon vor >Jahrzehnten begonnen, konnte
jedoch durch die permanenten >Abwertungen dieser Länder damals noch kompensiert werden. >Dazu ein Beispiel, welches wahrscheinlich den wenigsten bewußt >ist: >der Wert des
franz. Francs wurde seit 1950 gegenüber der >D-Mark bis zur Einführung des Euro 2002 in jedem
Jahrzehnt um >durchschnittlich 30% !!! abgewertet. > >Nun müßte man in den
Club-Med-Staaten im gleichen Maße wie die >Industrialisierung und damit die
Wettbewerbsfähigkeit >zurückgefahren wurde auch die Sozialsysteme kürzen, was >naturgemäß
am teilweise militanten Widerstand der Betroffenen >scheitern wird, wie erst kürzlich das
Beispiel Portugal >eindrucksvoll (größte Massendemo seit 1974 - Ende der >Diktatur)
gezeigt hat. > >Die aus diesen Verzerrungen entstehenden Spannungen belasten >sowohl die Finanzmärkte als auch die Bürger. Es entstehen Neid >und Mißgunst
(Naziverunglimpfungen gegen Merkel etc.) der >Süd-Völker gegenüber den "reichen"(Deutschlands-
u. >Österreichs Verschuldungsquoten bewegen sich real auch schon >stramm in Richtung 90%)
Geldgebern, die ihrerseits nicht >verstehen, daß jede Überweisung nur mit einer lauten
Foderung >nach mehr erwidert wird. > >Mit dem Euro wollte man einen großen
Wirtschaftsraum schaffen, >der in Konkurrenz mit den USA und China treten sollte, doch >hat man damit genau das Gegenteil erreicht. Der Euro hat die >Wettbewerbsfähigkeit der
Schwächeren weiter eingeschränkt und >dadurch die EU gegenüber den Machtblöcken China u. USA
weiter >zurückgedrängt. Von den Euro-Staaten ist nur mehr Deutschland >ein
ernstzunehmender Konkurrent auf den Weltmärkten, alle >anderen sind bereits marginalisiert. > > > >Fortsetzung folgt... > >
>Das Hauptproblem liegt mmn in den drei großen - sich immer noch als bedeutende Industrienationen
begreifenden- Staaten Frankreich, Italien und Spanien.<
ein paar gedanken dazu: im
weltweiten ranking hält (2012) frankreich platz 5 und italien platz 8, sie begreifen sich wohl zu recht
als bedeutende industrienation.
>Mit der Einführung des Euro haben diese drei ihre
schon damaligen manifesten Strukturprobleme des Industriebereiches weiter schleifen lassen, da sie ja
durch den Gemeinschaftseuro in die bis dato einmalige Gelegenheit der Aufnahme billigen Geldes
kamen.<
der euro war für diese länder niemals billig, er brachte einen wettbewerbsnachteil
der durch niedrige kreditzinsen einigermassen kompensiert wurde. die annahme, dass die angesprochenen
strukturprobleme nach 1990 ohne euro eine andere entwicklung genommen hätten, ist eine rein hypothetische
annahme und durch nichts zu belegen.
>...sie haben nicht nur die anstrengende Plege
ihrer Industrielandschaft sträflich vernachläßigt, nein, sie haben sich stattdessen auf die bequemere
Dienstleistungsgesellschaft verlegt (übrigens auch das Hauptproblem der USA, die Industrie wurde nach
Asien ausgelagert...).<
die gründe für die auslagerung industrieller produktionen sind
vielfältig, währungsparitäten spielen dabei eine untergeordnete rolle. früher ging es nur um billigere
lohnkosten und einsparungen im bereich umweltschutz. diese zeiten sind längst vorbei. heute sind die
billiglohnländer gleichzeitig die wachstumsmärkte der gegenwart, wo präsenz gefrag ist, will mann an
deren wachstum teilhaben. es hat sich gezeigt, dass unternehmen, die sich ausschließlich auf heimische
produktion beschränkt haben, im internationalen wettbewerb das nachsehen haben. italien und frankreich in
einem atemzug zu nennen heisst äpfel und birnen in einen korb zu werfen. die probleme beider länder
allein dem euro anzulasten ebenso, da auch eine jährliche abwertung von 3-4% die probleme nicht lösen
würden. eine noch grössere abwertung würde lebensnotwendige importe unbezahlbar machen. die stärke
der italienischen wirtschaft liegt im verarbeitenden gewerbe. es gibt viele kleine und mittelständische
unternehmen, die oft noch im besitz einer familie sind. das unterscheidet italien noch heute von fast
allen anderen europäischen industrienationen. noch heute ist italiens industriestruktur durch
kleinunternehmen geprägt. 1999 gehörten OECD zufolge 98 % der italienischen unternehmen in die kategorie
der unternehmen mit 1 bis 99 beschäftigten. fast die hälfte aller beschäftigten war noch im jahr 2004 in
kleinunternehmen angestellt. dieser wert ist doppelt so hoch wie der durchschnittswert aller europäischen
staaten. lange zeit waren viele bedeutende italienische industrien, wie zum beispiel die stahlindustrie
und die nahrungsmittelindustrie, in staatlicher hand, oder der staat war anteilseigner. in den letzten 20
jahren sind fast all diese betriebe privatisiert worden. darüber hinaus muss italien traditionell seinen
süden subventionieren, eine last, die auch durch abwertung der währung niemals ausgeglichen werden
könnte. nicht zuletzt hat die vielzahl an kleinen unternehmensstrukturen signifikante nachtieile bei der
kreditbeschaffung, transportlogistik und internationaler integration. obschon eine weiche währung die
probleme etwas lindern könnte, die spezifischen belastungskriterien italiens zu nihilieren und alles
einer zu harten währung anzulasten ist mmn eine inakzeptable argumentation. die komplexität struktureller
probleme eines staates allein mit währungsabwertung lösen zu wollen, ist kosmetik und mmn in seiner
solizität ein wenig erfolgversprechendes unterfangen.
"Ich liebe Europa. Doch das Europa, das ich liebe, ist ein Europa der Unterschiede. Ein Europa der
Kultur, ein Europa der individuellen Nationalstaaten. Und wir sollten den Willen haben zusammen Handel zu
treiben, zusammen zu arbeiten, und Freunde sein. Aber wir sollten die eine Sache wertschätzen, die in
einem Nationalstaat wichtiger ist, als alles andere: das demokratische System und damit die Fähigkeit,
die Meister unseres eigenen Schicksals zu sein. Darum bin ich ein erbitterter Gegner dieser Europäischen
Union, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, unsere Nationalstaaten zu zerstören!"
das klingt grossartig, der mann spricht mir aus der seele, dem kann man sich nur
anschließen......
...wenn man nur das jetzt, und nichts als das jetzt im auge hat, wenn
nationalismus und naive kurzsichtigkeit das weltbild bestimmen, und wenn europa als nichts anderes
betrachtet wird als ein geographisch begrenzter kontinent.
>>Das Hauptproblem liegt mmn in den drei großen - sich >immer noch als bedeutende
Industrienationen begreifenden- >Staaten Frankreich, Italien und Spanien.< > >ein paar gedanken dazu: >im weltweiten ranking hält (2012) frankreich platz 5 und >italien platz 8, sie begreifen sich wohl zu recht als >bedeutende industrienation. > >
Wie gesagt, nicht das gegenwärtige ranking ist entscheidend, sondern der
Trend und damit die zukünftige Entwicklung. Und die ist wohl eindeutig!
Der ehemalige
EADS-Chef Louis Gallois: "Die französische Wirtschaft steht vor dem "Absturz". Die wichtigsten
Indikatoren – Industrieanteil, Marktanteile, Exportbilanz – befinden sich im freien Fall."
>Es ist schon bemerkenswert, dass - wenn man von den >Zwergstaaten Liechtenstein u. Luxemburg
absieht - genau jene >Länder (wie von mir kürzlich aufgezeigt) mit eigener Währung >(Norwegen, Schweiz, Dänemark und Schweden) die höchste >Kaufkraft in Europa aufweisen!
Ja, aber der Punkt ist doch - ist die Währung die (einzige) Erklärung dafür? Wie schon
einmal ausgeführt, ich denke nicht.
>Die Euro-Befürworter argumentieren ja immer
gerne, dass die >Rückkehr zur eigenen Währung der Untergang für Österreichs >oder
Deutschlands Exportwirtschaft wäre, weil die Währungen >dann zu stark aufwerten würden. Das dies
völliger Nonsens ist >bewiesen schon die D-Mark und mit ihr der Schilling in den >letzten
Jahrzehnten vor der Euro-Einführung. Denn jede >Aufwertung gegenüber dem US-Dollar, dem franz.
Franc, der >ital. Lira, dem brit. Pfund, der griech. Drachme etc. hätte ja >nach dem
Argumenten der Euro-Bewahrer die deutsche (österr.) >Wettbewerbsfähigkeit zerstört und damit die
Exporte zum >Erliegen gebracht. >Doch, oh Wunder, stets trat nach einer Zeit der
Anpassung das >genaue Gegenteil ein, weitere kräftige Zunahmen der >Exportaufträge waren
die Folge. Die Gründe für diese >Erscheinung liegen auf der Hand: Eine jede Aufwertung zwang >die deutsche(österr.) Industrie, ihre Produkte zu verbessern >und die Produktivität zu
erhöhen. Mit jeder Aufwertung der >Deutschen Mark ist die deutsche Industrie leistungsfähiger >geworden. >Und Deutschland war vor Einführung des Euro immerhin >EXPORTWELTMEISTER!!! >Die Grundlage ihres heutigen hohen Standards ist in jener Zeit >gelegt worden. Und auch Österreichs Industrie passte sich nach >jeder Lira-Abwertung
(Italien ist immerhin zweitwichtigster >Handelspartner nach Deutschland) meist schnell an und
ging >daraus erstarkt hervor.
Vollkommen richtig. Warum sollen das die aktuellen
Problemländer nicht auch schaffen können? Falls ja, und es gibt doch Anzeichen dafür (Spanien
erstmals mit einem Handelsbilanzüberschuß, der von Exporten auf Rekordniveau verursacht wird) ist das
doch das ideale Ergebnis für Europa aus dieser Krise.
>Der Kern aller Gründe
für die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit >der sog. "Club-Med-Staaten" liegt in der mangelnden >Flexibilität. Frankreich, ebenso Italien wie auch Spanien, >hätten, wenn es ihnen denn
möglich gewesen wäre, auch in >jüngerer Zeit mehrfach abgewertet. Doch das System lässt >solches nun einmal nicht zu. Der Euro ist wie ein Klotz am >Bein für diese Staaten. >Die Strukturprobleme werden Spanien, Italien und Frankreich, >eines nach dem anderen, an
die Wand drücken. Sie werden, >wahrscheinlich in dieser Reihenfolge, Hilfe erbitten müssen.
Siehe oben das Beispiel Spanien. Dieses Ergebnis ist keineswegs sicher.