EVN im ersten Quartal mit Gewinnsprung und Umsatzplus Konzerngewinn stieg um ein Fünftel auf 95,3
Mio. Euro - Umsatz wuchs um 6 Prozent auf 607,4 Mio. Euro
Der börsennotierte Versorger EVN hat
im ersten Quartal 2016/17 einen Gewinnsprung von einem Fünftel und mehr Umsatz erzielt. Positiv
ausgewirkt haben sich dabei höhere Strom- und Gasabsätze wegen des kälteren Wetters, höhere
Stromliefermengen aus den Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung und positive Impulse aus
Umweltprojekten. Der Konzerngewinn stieg um 20,9 Prozent auf 95,3 Mio. Euro.
Operativ stieg
das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um 4,8 Prozent auf 125,2 Mio. Euro, teilte die EVN am Dienstag
mit. Das EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) erhöhte sich um 18,8 Prozent auf 219,8
Mio. Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich wegen positiver Einmaleffekte im Zinsergebnis um 8,1 Mio.
Euro auf minus 8,6 Mio. Euro.
Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 607,4 Mio. Euro zu. Wesentlich
dafür seien höhere Liefermengen von Strom aus Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung, temperaturbedingt
höhere Strom- und Gasnetzabsätze in Niederösterreich sowie eine ebenfalls temperaturbedingte
Umsatzsteigerung in Südosteuropa. Weitere positive Impulse seien vom internationalen Projektgeschäft im
Umweltbereich ausgegangen.
Für das Gesamtjahr werde "unter Annahme von durchschnittlichen
energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen" das Konzernergebnis, "das sich aus dem operativen Geschäft
ergibt, weitgehend stabil erwartet", heißt es in der heutigen Mitteilung. Effekte auf dem Verfahren im
Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum seien davon getrennt zu betrachten. Weitere Einflüsse auf
das Ergebnis könnten sich aus regulatorischen Rahmenbedingungen, den eingeleiteten Verfahren in Bulgarien
sowie aus dem Fortgang der Aktivitäten in Moskau ergeben. Ein zusätzlicher positiver Effekt auf das
Konzernergebnis in Höhe von 38 Mio. Euro ergebe sich im zweiten Quartal durch den außergerichtlichen
Vergleich um Ökostromkosten mit der staatlichen bulgarischen Stromgesellschaft NEK im Februar 2017.
Beim Kraftwerk Duisburg-Walsum, an dem die EVN mit 49 Prozent beteiligt ist, hat in November ein
Schiedsgericht der Projektgesellschaft Ansprüche in Höhe von 200 Mio. Euro zuerkannt. "Das Ergebnis des
Schiedsspruchs führt im überwiegenden Ausmaß zu einer Reduktion der Anschaffungskosten für das
Kraftwerk", betont die EVN.
Stromerzeugung stieg im ersten Quartal um 18 Prozent Mehr Erzeugung aus Erneuerbaren -
Wärmekraftwerke im Winter 2016/17 wieder zur Stabilisierung der Stromnetze eingesetzt - Kälte trieb
Energieabsatz nach oben
Der börsennotierte niederösterreichische Versorger EVN hat im ersten
Quartal 2016/17 (Oktober bis Dezember) die Stromproduktion um 18,4 Prozent auf 1.936 Gigawattstunden
(GWh) erhöht. Dabei sei die Erzeugung aus erneuerbarer Energie wegen eines höheren Wasser- und
Winddargebots sowie der Inbetriebnahme des Windparks Paasdorf-Lanzendorf um 19,1 Prozent auf 522 GWh
gestiegen.
Gleichzeitig sei auch die Erzeugung in den Wärmekraftwerken, die auch im Winter
wieder zur Stabilisierung der Stromnetze in Österreich und Deutschland eingesetzt werden, gesteigert
worden, teilte die EVN am Dienstag mit.
In Bulgarien sei die weitere Umsetzung des
Wasserkraftprojektes Gorna Arda ausgesetzt, da das Projekt im aktuellen Umfeld nicht realisierbar sei.
Aus diesem Grund sei eine Wertminderung von 28,9 Mio. Euro vorgenommen worden. Planmäßig fortgesetzt habe
man das im Geschäftsjahr 2013/14 gestartete 1 Mrd. Euro schwere Investitionsprogramm in Niederösterreich.
Rund 70 Prozent davon fließen in den Netzbereich, laufende Vorhaben seien vor allem der Neubau sowie
Erweiterungen und Leistungssteigerungen bei 110-kV-Leitungen und Umspannwerken.
Das Umsatzplus
von 6 Prozent auf 607 Mio. Euro begründet die EVN im Wesentlichen mit gestiegenen Stromliefermengen aus
Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung, höheren Strom- und Gasabsätzen in Niederösterreich wegen des
kälteren Wetters sowie ebenfalls temperaturbedingten Umsatzsteigerungen in Südosteuropa. In Österreich
und Mazedonien sei die Heizgradsumme - ein Indikator für den Heizbedarf - sogar deutlich über dem
Mehrjahresdurchschnitt gelegen. Positive Impulse seien auch vom internationalen Projektgeschäft im
Umweltbereich gekommen.
Der Gasverkauf an Endkunden stieg laut Zwischenbericht um 17,9 Prozent
auf 2.118 GWh, der Wärmeverkauf an Endkunden um 14,7 Prozent auf 725 GWh. Der Stromverkauf an Endkunden
war von Rückgängen bei Großkunden beeinflusst und stieg nur leicht um 0,4 Prozent auf 5.000 GWh.
Im Umweltgeschäft habe die EVN das Investitionsprogramm im Bereich Trinkwasserversorgung in
Niederösterreich fortgesetzt, heißt es in der heutigen Mitteilung weiter. Im internationalen
Projektgeschäft habe im Dezember die zehnjährige Vertragslaufzeit für die von der EVN errichtete und
finanzierte Trinkwasseranlage Süd-West-Moskau geendet: Die Stadt Moskau habe mit der Zahlung der letzten
Rate die lokale Objektgesellschaft erworben. Mit Stichtag 31. Dezember habe die EVN an der Umsetzung von
sechs Abwasserprojekten in Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Tschechien gearbeitet und im Jänner 2017
den Zuschlag für ein weiteres Projekt in Mazedonien erhalten.
Die Eigenkapitalquote erhöhte
sich zum 31. Dezember 2016 auf 43,8 Prozent, nach 42,3 Prozent per Ende September. Die Nettoverschuldung
reduzierte sich gegenüber dem 30. September 2016 um 90,0 Mio. Euro auf 1,03 Mrd. Euro, das Gearing auf
35,7 Prozent (30. September 2016: 40,5 Prozent). Beschäftigt waren stabil rund 6.860 Mitarbeiter.
Deutsche Bank bewertet EVN-Aktien nach Zahlen mit "Hold" Kursziel bei 10,50 Euro
Die
Wertpapierexperten der Deutschen Bank bewerten die Aktien des heimischen Versorgers EVN mit "Hold". Das
Kursziel lautet derzeit auf 10,50 Euro. Am gestrigen Dienstag hat das Unternehmen seine Zahlen für das
erste Quartal 2016/17 bekannt gegeben.
Das Analystenteam rund um Martin Brough spricht von
starken Erstquartalszahlen. Gestützt wurden die Ergebnisse vor allem von der höheren Gasproduktion zur
Netzstabilisierung, der höheren Erzeugung aus erneuerbarer Energie und der temperaturbedingt höheren
Strom- und Gasnetzabsätze, heißt es in der Studie.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die
Deutsche-Bank-Analysten 0,54 Euro für 2016/17. Eine Dividendenausschüttung erwarten sie für das laufende
Geschäftsjahr nicht.
>Das Analystenteam rund um Martin Brough spricht von starken >Erstquartalszahlen. Gestützt
wurden die Ergebnisse vor allem >von der höheren Gasproduktion zur Netzstabilisierung, der >höheren Erzeugung aus erneuerbarer Energie und der >temperaturbedingt höheren Strom- und
Gasnetzabsätze, heißt es >in der Studie.
Pow eh, die können aus der Pressemitteilung
abschreiben. Tolle Leistung der Herrn "Analysten" - ja, ja, qualifizierte Mitarbeiter finden ist
anscheinend auch für die DB nicht leicht
Kepler Cheuvreux hebt Kursziel von 11,00 auf 11,70 Euro Anlagevotum liegt bei "Hold"
Die
Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihr Kursziel für die Aktien des Energieversorgers EVN von 11,00 Euro
auf 11,70 Euro angehoben. Das Anlagevotum bleibt bei "Hold".
Nach der jüngsten Vorlage der
Erstquartalszahlen der EVN hat der Kepler-Analyst Stephan Trubrich seine Prognosen angepasst. Die EVN
habe mit ihren Ergebnissen für das erste Jahresviertel die Erwartungen etwas übertroffen.
Für
das laufende Geschäftsjahr 2016/17 der EVN erwarten die Kepler-Analysten einen Gewinn von 1,06 Euro je
Aktie. Die Dividendenprognose für diesen Zeitraum beläuft sich auf 0,42 Euro je Papier.
EVN hofft auf Abwasser-Großauftrag aus Kuwait Niederösterreicher sind Bestbieter für
Milliardenprojekt - Zuschlag aber noch nicht erfolgt - Vergabe soll noch heuer erfolgen
Der
börsennotierte Versorger EVN ist auch im Umweltbereich - konkret im Abwasserbereich - tätig und hofft
hier im Rahmen eines Konsortiums auf den Zuschlag für einen Großauftrag in Kuwait. Der Konzern hat dort
laut eigenen Angaben von Donnerstag das beste Angebot für ein Abwasseraufbereitungsprojekt in Umm Al
Hayman gelegt. Es geht um eine Kläranlage und ein Kanalnetz mit Pumpstation.
Der Auftragswert
würde 1,55 Mrd. Euro ausmachen - 600 Mio. Euro für die Kläranlage, 950 Mio. Euro für Kanalnetz und
Pumpstation. Mit der Vergabe wird noch heuer gerechnet.
Das Konsortium, mit dem die
Niederösterreicher diesen Auftrag am Persischen Golf erringen wollen, besteht zur Hälfte aus der
deutschen EVN-Tochter WTE Wassertechnik und einem kuwaitischen Finanzinvestor, teilte die EVN weiters
mit. Kommt es tatsächlich zum Zuschlag, wäre die WTE Generalunternehmer für die Planung und den Bau des
Projekts. Nach rund vier Jahren Bauzeit würde die WTE zum Betreiber der Kläranlage.
Die neue
Anlage soll eine bestehende kleinere ersetzen, sagte ein EVN-Sprecher auf Anfrage. Das geklärte Wasser
ist für die Bewässerung in der Landwirtschaft vorgesehen. Das Unternehmen hat dem Sprecher zufolge
ähnliche Großprojekte in Zagreb, Warschau, Istanbul bereits abgewickelt und derzeit eines in Prag
laufen.
Die Finanzierung der Kläranalage soll bei Zuschlag über eine Projektgesellschaft
erfolgen, die mehrheitlich in staatlich kuwaitischer Hand, bzw. staatlicher Institutionen stehen würde.
Die WTE würde dort einen mittelbaren Anteil von 20 Prozent übernehmen. Dafür ist auf Basis der geplanten
Projektfinanzierung ein WTE-Eigenkapitalanteil von 25 Mio. Euro vorgesehen. Dazu kämen Sicherheiten für
die finanzierenden Banken "in üblicher Höhe".
Das Kanalnetz soll vollumfänglich vom
Auftraggeber finanziert werden und bei der EVN AG keine Verpflichtungen in der Finanzierung auslösen.
EVN wächst in Niederösterreich im Trinkwasserbereich In den kommenden Jahren sollen rund 150 Mio.
Euro in Leitungen investiert werden - Laufend Gespräche über Übernahme von Ortswasserleitungen
Der börsennotierte niederösterreichische Versorger EVN steigt in Niederösterreich neben dem
Energiegeschäft immer stärker in die Trinkwasserversorgung ein. Derzeit beziehen mehr als 560.000
Menschen Wasser von der EVN. Die Niederösterreicher sind damit in Österreich der zweitgrößte
Wasserversorger nach den Wiener Wasserwerken.
Ein Schwerpunkt liegt aktuell auf der
Infrastruktur. In den Ausbau und die Erweiterung des Leitungsnetzes investiert die EVN in den kommenden
Jahren 150 Mio. Euro. Investiert wird auch in Kapazitätssteigerungen der Pumpwerke und die Errichtung
weiterer Naturfilteranlagen. Die EVN sei immer mit zwei bis drei Dutzend Gemeinden im Gespräch bezüglich
der Übertragung der Ortswassernetze, sagte Pressesprecher Stefan Zach zur APA.
Dabei geht es
vor allem um Modernisierungen älterer Netze. Grund für die Übertragung ist laut EVN vielfach, dass in der
Nachkriegszeit errichtete Ortsnetze das Ende ihrer Lebenszeit erreicht haben oder nur noch mit hohen
Wasserverlusten betrieben werden können. Eine Sanierung durch die Gemeinde sei oft nur durch massive
Preiserhöhungen möglich. Die EVN könne durch die Nutzung von Synergien im laufenden Betrieb etwa im
Störungsdienst oder in der Rechnungslegung günstigere Möglichkeiten bieten.
Teurer wird es für
die Kunden zumeist nicht, wenn die EVN Ortswassernetze übernimmt: "Die Gebühren bleiben überwiegend so
wie sie sind und werden künftig an den Verbraucherpreisindex angepasst", versichert der EVN-Sprecher. Bei
manchen Gemeinden werde Trinkwasser sogar günstiger. Der Preis für einen Kubikmeter Wasser liege für
einen niederösterreichischen Haushaltskunden bei 1,20 bis 2,00 Euro.
Die EVN hat in
Niederösterreich 104 Quellgebiete mit 406 Hektar Schutzgebieten. Die großen Quellgebiete befinden sich im
Raum Krems, Tulln und Petronell. In den letzten Jahren hat die EVN ein flächendeckendes
Wasserleitungsnetz errichtet, mit dem sie das Wasser durch ganz Niederösterreich leiten kann - dorthin,
wo es gebraucht wird. "Wir sorgen für einen Ausgleich zwischen den Regionen", sagt Zach. Im Waldviertel
beispielsweise könne es in trockenen Sommern zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung kommen. Die EVN
plant nun eine mehr als 60 Kilometer lange Transportleitung von Krems bis Zwettl, der genaue
Trassenverlauf ist noch offen und hängt auch davon ab, welche Gemeinden sich anschließen wollen. Zudem
können durch Leistungssteigerung von Pumpstationen mehr Einwohner versorgt werden.
Zu hartem
Wasser rückt die EVN mit Naturfilteranlagen zu Leibe. Im Weinviertel sind bereits drei Anlagen in
Betrieb. Im Industrieviertel kommen nun zwei weitere: Bis 2020 werden mehr als 17 Millionen Euro
investiert, damit werden rund 150.000 Einwohner mit weichem Wasser versorgt. In einer Naturfilteranlage
wird der Härtegrad des Wassers durch den Einsatz von Membranen gesenkt, die wie ein feines Sieb wirken -
rein physikalisch. Der Härtegrad des Wassers ist laut EVN ein wesentliches Qualitätsmerkmal, je höher der
Wert an Calcium und Magnesium, umso härter ist das Wasser. Zuviel Kalk im Wasser bringe zahlreiche
Nachteile.
Von der EVN werden derzeit mehr als 560.000 Kunden in 758 Katastralgemeinden
versorgt, davon rund 104.000 Kunden in 111 Katastralgemeinden direkt. Das Wasserleitungsnetz umfasst mehr
als 2.500 Kilometer, davon sind 950 Kilometer Ortsnetze. Die für das Wassergeschäft in Niederösterreich
zuständige EVN Wasser trägt etwa 2,4 Prozent zum operativen Ergebnis (Ebitda) der EVN bei.
In
Österreich gibt es nach EVN-Angaben 1.900 kommunale Versorger, 165 Wasserverbände und 5.800
Genossenschaften. Größter Wasserversorger sind den Angaben zufolge die Wiener Wasserwerke mit rund 1,76
Millionen versorgten Einwohnern. Dahinter folgen die EVN Wasser (563.000), Linz Service AG (270.000),
Grazer Stadtwerke (250.000) und die zur Energie AG Oberösterreich gehörende WDL GmbH (173.000).
Der jährliche Wasserbedarf liegt in Österreich bei 2,6 Mrd. Kubikmetern, davon entfallen 27 Prozent auf
Trinkwasser, 65 Prozent auf die Industrie und 8 Prozent auf Bewässerung. In einem durchschnittlichen
Einfamilienhaus werden laut EVN pro Jahr zwischen 120 und 150 Kubikmeter Wasser verbraucht.
RCB hebt Kursziel von 12,80 auf 14,00 Euro "Buy" bestätigt - Kuwait-Auftrag im Fokus
Die
Wertpapierexperten der Raiffeisen Centrobank (RCB) heben in einer neuen Studie das Kursziel für die
Aktien des Energieunternehmens EVN von 12,80 auf 14,00 Euro. Die Kaufempfehlung "Buy" wird
beibehalten.
Bulgarische Schadensersatzzahlungen im Ausmaß von 38 Millionen Euro an das
Unternehmen, ein relativ kalter Winter und ein potenzieller Auftrag in Kuwait in Höhe von 1,5 Milliarden
Euro dürften den Aktien des österreichischen Energieversorgers Rückendeckung geben und gegen eine
"stürmische Zukunft wappnen", schreibt die RCB-Analystin Teresa Schinwald.
Beim Gewinn je
Aktie erwarten die RCB-Analystin 1,04 Euro für 2017/18, sowie 0,99 bzw. 0,98 Euro für die beiden
Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf jeweils 0,42 Euro für die nächsten drei
Geschäftsjahre.
Deutsche Bank hebt Kursziel von 10,5 auf 12,2 Euro Anlageempfehlung "Hold" bekräftigt - EVN gut
diversifiziert
Die Wertpapierexperten der Deutsche Bank haben in einer Studie das Kursziel der
Aktien des heimischen Energiekonzern EVN von 10,5 auf 12,2 Euro angehoben. Die Anlageempfehlung "Hold"
wurde bekräftigt.
Das Expertenteam von Martin Brough kommentiert, der Preis der EVN-Aktien
habe sich über die letzten 14 Monate mit einem Aufschlag von 24 Prozent positiv entwickelt und damit die
Aktien der Branchenkonkurrenz seit Februar 2016 um gut ein Fünftel überholt. Durch die Einigung mit der
bulgarischen Stromgesellschaft NEK und dem kalten Wetter erwarten die Analysten ferner einen
Gewinnanstieg.
Die Experten schreiben außerdem, dass das Energieunternehmen gut diversifiziert
sei. Dabei rücken die Analysten sowohl die Erneuerbare-Energie-Sparte als auch das heimische Wasser- und
Abfallgeschäft in den Fokus. Schon in den Jahren zuvor habe der Konzern von seinen breit gefächerten
Geschäftsbereichen profitiert.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die Deutsche-Bank-Analysten 1,08
Euro für 2017, sowie 0,97 bzw. 1,02 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel
beläuft sich auf 0,42 Euro für die nächsten drei Geschäftsperioden.
Grünes Licht für Geoenergie-Bayern Übernahme durch Strabag und EVN EU-Kommission sieht keine
Wettbewerbsbedenken
Die EU-Kommission hat am Montag grünes Licht für die Übernahme der
gemeinsamen Kontrolle der Projektgesellschaft Geoenergie Bayern durch zwei österreichischen Unternehmen,
den Baukonzern Strabag und den niederösterreichischen Versorger EVN, gegeben. Ziel ist die Entwicklung
des Geothermie-Energieprojekts "Bruck" im bayerischen Garching, das Strom und Fernwärme erzeugt und
liefert.
Außerdem sollen auch weitere geothermische Projekte entwickelt werden. Die Brüsseler
Behörde sieht in dem Zusammenschluss keine oder vernachlässigbare Wettbewerbsprobleme für die Wirtschaft
in der EU. Die Übernahme wurde im vereinfachten Verfahren genehmigt.
EVN will im Gasgeschäft in Kroatien kräftig wachsen Potenzial im Tourismus - EVN hat Konzession für
Gasverteilnetze in den Regionen Zadar, Sibenik und Split
Der börsennotierte
niederösterreichische Energieversorger EVN will in Kroatien im Gasgeschäft kräftig wachsen. In den drei
Küstenregionen Zadar, Sibenik und Split hat die EVN exklusiv Konzessionen für das Gasverteilnetz. Bei den
Gaslieferungen an Kunden steht sie im Wettbewerb mit anderen Anbietern. Potenzial sieht man auch durch
den boomenden Tourismus.
Der Anschluss des ersten Kunden - eines Bäckereibetriebes - erfolgte
im Juni 2012 in der Region Zadar. Seit 2011/12 hat die EVN ihren Gasabsatz in Dalmatien jährlich
verdoppelt. 2016 waren es rund 7 Mio. m3, heuer sollen es rund 15 Mio. m3 sein. Längerfristiges Ziel sind
rund 50 Mio. m3 im Jahr. Der gesamte Gasverbrauch in Kroatien liegt bei rund 3,5 Mrd. m3.
Potenzial sieht die EVN im Tourismus. Zu den Kunden zählen auch Gewerbe- und Industriebetriebe,
öffentliche Einrichtungen wie eine Sporthalle und Haushalte. Errichtet wurden bereits mehr als 100
Kilometer Gas-Verteilnetze. Investiert wurden bisher 25 Mio. Euro. Insgesamt seien 40 Mio. Euro geplant,
sagte EVN-Croatia-Geschäftsführer Werner Casagrande vor österreichischen Journalisten in Split. Insgesamt
hat die EVN derzeit rund 1.100 Kunden in Kroatien angeschlossen.
Die erste Konzession hat die
EVN im Jahr 2009 für die Region (Gespanschaft) Zadar erhalten. Dann folgten Sibenik und Split. Die
Konzessionen laufen für 30 Jahre. In Zadar ist das Basisnetz bereits errichtet, jetzt folgt die
Verdichtung. In Split wurde mit dem Bau im November 2013 begonnen. Als erster Kunde in der Region wurde
im Mai 2015 die Kaffeerösterei Procaffe angeschlossen, die auch in Wien vertreten ist. Angeschlossen
werden in der Stadt Split künftig auch Krankenhäuser sowie weitere Gewerbebetriebe oder auch eine große
Wäscherei. Beim Bau von Gasleitungen werden, falls nötig, auch archäologische Berater herangezogen.
Fündig wurden die Archäologen etwa in Split, wo ein Stück parallel zur römischen Ausgrabungsstätte Salona
gebaut wird.
In Tourismusbetrieben wird mit Erdgas gekocht, geheizt, gekühlt oder auch eine
Wäscherei betrieben. Zuvor wurde von einigen Unternehmen Flüssiggas eingesetzt, das mit Lkw transportiert
wurde. Die Ersparnis für die Betriebe durch den Erdgaseinsatz liegt laut EVN bei 30 bis 40 Prozent.
Geschätzt werde neben den niedrigeren Kosten auch die Qualität der Versorgung. Zu den Kunden zählen etwa
Knauf Knin und die Hotelanlage Solaris in Sibenik, die bereits jetzt rund 800.000 m3 Erdgas im Jahr
verbraucht.
Rund zwei Drittel des kroatischen Erdgasverbrauchs stammen aus eigener Produktion,
der Rest kommt aus Russland. Die Konzessionen für das Gasverteilnetz werden in jeder Region nur an je ein
Unternehmen vergeben. Den Gaslieferanten können die Kunden aus mehr als 50 Unternehmen landesweit frei
wählen.
Die kroatische Wirtschaft wächst seit 2015 wieder, nachdem sie von 2012 bis 2014
geschrumpft war. Für heuer erwartet die EU-Kommission einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,9
Prozent und damit im Ausmaß von 2016. Für 2018 wird mit einem Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent
gerechnet. Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich, die Arbeitslosenraten sind aber noch immer hoch. Die
Arbeitslosenrate lag 2015 bei 16 Prozent, für 2018 erwartet die EU-Kommission 9,7 Prozent.
Ein
wichtiger Wirtschaftszweig in dem rund 4,2-Millionen-Einwohner-Land ist der Tourismus, der von den
Unsicherheiten etwa in der Türkei oder Tunesien profitiert. Die Tourismuseinnahmen haben im Vorjahr einen
Rekordwert von mehr als 10 Mrd. Euro erreicht. Der Großteil davon kam laut kroatischem
Tourismusministerium mit 8,64 Mrd. Euro von ausländischen Gästen. Bis 2020 will das Mittelmeerland die
Einnahmen aus dem Tourismus auf 14 bis 15 Mrd. Euro steigern. Der Tourismus-Anteil am
Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Vorjahr rund 19 Prozent. Zum Vergleich: In Österreich sind es rund 7
Prozent.
EVN im Geschäftshalbjahr durch Winterkälte und NEK-Effekt begünstigt Bulgarische Ökostrom-Einigung
soll auch Gesamtjahresergebnis pushen - Im Halbjahr 9 Prozent mehr Umsatz, 10 Prozent höheres EBIT, 23
Prozent mehr Konzerngewinn
Der niederösterreichische Energieversorger EVN hat im ersten
Geschäftshalbjahr 2016/17 (Oktober bis März) vom kalten Winter und einem Einmaleffekt in Bulgarien
profitiert. Höhere Strom- und Gasabsätze sowie ein verstärkter Einsatz kalorischer Kraftwerke ließen den
Umsatz um 9,4 Prozent auf 1,310 Mrd. Euro klettern, wobei das operative Ergebnis (EBIT) um 10 Prozent auf
319,6 Mio. Euro zulegte. Das Konzernergebnis stieg im Jahresabstand um 23,1 Prozent auf 233,8
(189,9) Mio. Euro. Dabei resultierten rund 38 Mio. Euro davon aus einem außergerichtlichen Vergleich um
Ökostromkosten mit der staatlichen bulgarischen Stromgesellschaft NEK im heurigen Februar. Dieser
Positiveffekt soll in diesem Ausmaß auch das Konzernergebnis im Gesamtjahr 2016/17 über jenes des
Vorjahres anwachsen lassen, erklärte das börsennotierte Unternehmen am Mittwoch im Ausblick. Im
Halbjahr 2016/17 verzeichnete die EVN in ihren Märkten merklich kühlere Temperaturen, in Österreich lag
die Heizgradsumme deutlich über dem Mehrjahresdurchschnitt. Für das Umsatzplus waren der Anstieg der
Abrufe der thermischen Kraftwerke zur Netzstabilisierung in Österreich und dem süddeutschen Raum,
temperaturbedingt höhere Strom- und Gasnetzabsätze in NÖ sowie eine ebenfalls temperaturbedingte
Umsatzsteigerung in Südosteuropa maßgeblich. Weitere positive Impulse seien von Erneuerbaren sowie dem
internationalen Umweltprojektgeschäft ausgegangen.