Wieder ein bisschen Zufuhr an frischem Blut am zunehmend unbedeutender werdenden Handelsplatz Wien,...
Meinungen ??
***************************************** Zulassung zum Amtlichen
Handel beantragt - Listing im "Standard Market Auction" ab 11. November.
Wien. Die
Staatsdruckerei geht an die Börse. Die Aktien der Österreichischen Staatsdruckerei Holding AG werden
voraussichtlich ab 11. November im Segment "Standard Market Auction" der Wiener Börse notieren, geht aus
einer Pflichtveröffentlichung im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" (Wochenende) hervor. Die Zulassung zum
Amtlichen Handel wird am oder um den 8. November erwartet.
Am Freitag beantragte die
Staatsdruckerei die Zulassung sämtlicher bestehender Aktien, und zwar 7,5 Millionen auf Inhaber lautende
stimmberechtigte Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Geschäftsjahr 2011 (beginnend mit 1. April
2011) und mit einem rechnerischen Anteil des Grundkapitals in Höhe von 1 Euro je Aktie. Am selben Tag hat
die Finanzmarktaufsicht (FMA) den Börsezulassungsprospekt gebilligt.
"Das Listing ist ein
bedachter Zwischenschritt und eine Option für den nächsten", hatte Vorstandschef Robert Schächter der
"Kronen Zeitung" Mitte Oktober erklärt. Dass das Börsenumfeld momentan sehr turbulent ist, tue nichts zur
Sache. "Der Zeitpunkt ist für unsere Pläne gleichgültig."
Mitarbeiter über Stiftung
beteiligt
Ganz oben auf der Maßnahmenliste der Staatsdruckerei steht laut Zeitung eine vom
Vorstand in die Wege geleitete Mitarbeiterstiftung. Jene der knapp 150 Beschäftigten, die länger als zwei
Jahre im Unternehmen sind, sollen über die Stiftung mit fünf Prozent am Kapital und am Gewinn beteiligt
werden.
Bei Durchführung einer Kapitalerhöhung könne man "schnell auf Marktchancen reagieren,
auf internationale Expansionsmöglichkeiten", wird Schächter weiter zitiert. "Die Option Kapitalmarkt
steht uns jetzt offen, und es kann sich jederzeit ein Projekt ergeben."
Die Staatsdruckerei
sitzt in Wien und produziert nicht nur sämtliche Hochsicherheitsausweise der Republik Österreich
(Reisepässe oder Führerscheine), sondern arbeitet auch für Kunden in weltweit mehr als 60 Ländern.
Beispielsweise stellt die österreichische Staatsdruckerei die elektronischen Reisepässe für die Bürger
des Kosovo her.
Die Staatsdruckerei blickt auf eine Geschichte von mehr als 200 Jahren zurück.
Kaiser Franz I. gründete 1804 die "k.k. Hof- und Staatsdruckerey", 1850 begann sie mit der
Briefmarkenherstellung. Seit dem Zusammenbruch der Monarchie fungiert sie als "Österreichische
Staatsdruckerei" (OeSD), zur Jahrtausendwende erfolgte schließlich die Privatisierung.
In den
Jahren 2000 und 2002 wurde das Unternehmen in zwei Teilen für 31 Millionen € an die Invest-Equity-Gruppe
verkauft. Alleingesellschafterin der Österreichischen Staatsdruckerei GmbH ist die Österreichische
Staatsdruckerei Holding AG, die nunmehr an die Börse geht. Die Holding steht laut FirmenCompass zu je 50
Prozent im Eigentum der "G3 Industrie Privatstiftung" von Johannes Strohmayer - er sitzt im Aufsichtsrat
der Staatsdruckerei - und der GRT Privatstiftung von Vorstandschef Robert Schächter.