Eurozone: Politiker riskieren Hyperinflation 25.09.2011 | 18:24 | JOSEF URSCHITZ (Die Presse)
Die Euroländer wollen in ihrem Rettungsschirm per Hebelwirkung "aus einem Euro fünf machen" - und
riskieren damit Mega-Inflation. Die diskutierte Staatsfinanzierung per Notenpresse stößt auf wenig
Widerstand.
wachstum wird wegen allgemeiner
sparmaßnahmen niedrig(st?) bleiben, wobei eine befristete minimalrezession auf jahresbasis 2012 auch
keine katastrophe wäre.
dementsprechen werden sich rohstoffe auf niedrigerem niveau
einpendeln als 2011, lohnerhöhungen werden sich in einem schwächelnden konjunkturellem umfeld ebenfalls
in grenzen halten.
soweit also die phalanx gegen inflation, es bleibt abzuwarten inwieweit
sie sich von einer einzigen, klitzekleinen notenpresse besiegen läßt (ich persönlich würde das
ausschließen). falls aber doch, kann sie jederzeit kurzfristig wieder zurückgefahren/abgestellt werden,
noch lange bevor eine inflation das vorzeichen "mega" verdient. in der derzeitigen situation gibt es
eine priorität, die über allen anderen steht: es muß schnellstmöglich ruhe einkehren. alle bisher
diskutierten, geplanten, gesetzten maßnahmen können, auch wenn sie sich später als richtig herausstellen
sollten, nur mittel- bis langfristig wirkung zeigen. die zeit haben wir nicht, weil chaotische ansätze um
sich greifen und kaum mehr einer weiß, ob und inwieweit wir am rande des "abgrunds" stehen, oder diese
gefahr nur in maßloser, massendynamischer übertreibung herbeigeredet haben.
laßt uns die
notenpresse anwerfen, stellen wir uns den damit verbundenen risken. einen risikolosen ausweg aus dieser
krise wird es ohnehin nicht geben.
>laßt uns die notenpresse anwerfen, stellen wir uns den damit >verbundenen risken. einen
risikolosen ausweg aus dieser krise >wird es ohnehin nicht geben.
Die Meinung,
daß für eine Hyperinflation einige Voraussetzungen fehlen, teile ich.
Dem Schlußsatz kann ich
aber dennoch nicht zustimmen. Denn ein Mangel an Geld oder Liquidität ist nicht das Problem. Das Problem
ist einfach, daß sich einige Wirtschaftssubjekte komplett übernommen haben, und jetzt nicht wissen, wie
sie ihre Kredite abzahlen sollen.
Eine Umschuldung kann da helfen, eine Stundung, etc. Das
geschieht ja alles auch schon. Aber eine Ausweitung der Kreditlinien an die Bankrotteuere führt nur
weiter in die Sackgasse. Und weil das offensichtlich ist, findet sich kein Dummer mehr, der Geld
nachschießt. Also soll die Notenbank einspringen, als Trottel of last resort. Darin sehe ich wenig Sinn,
dafür aber die Gefahr eines fortgesetzten Moral Hazard. Man darf die Vorbildwirkung nicht unterschätzen.
>ECB Said to Consider Covered-Bond Purchases to Inject >Liquidity in Markets
Noch besser wäre der Ankauf von "normalen" Bankanleihen. Aber das wird vermutlich nicht passieren,
hoffentlich wird wenigstens der Ankauf von Covered Bonds wirklich umgesetzt.
>Die Meinung, daß für eine Hyperinflation einige >Voraussetzungen fehlen, teile ich.
Selbst wenn die EZB ihre Anleihenkäufe nicht sterilisieren würde, sind die Beträge bisher relativ
gesehen nicht sehr groß. Die Geldmenge im Euroraum liegt um die 9000 Mrd., bisher wurden ca. 140
Mrd. an Staatsanleihen gekauft.
>Eine Umschuldung kann da helfen, eine
Stundung, etc. Das >geschieht ja alles auch schon. Aber eine Ausweitung der >Kreditlinien
an die Bankrotteuere führt nur weiter in die >Sackgasse. Und weil das offensichtlich ist, findet
sich kein >Dummer mehr, der Geld nachschießt. Also soll die Notenbank >einspringen, als
Trottel of last resort. Darin sehe ich wenig >Sinn, dafür aber die Gefahr eines fortgesetzten
Moral Hazard. >Man darf die Vorbildwirkung nicht unterschätzen.
Hagen,
"Alternativlosigkeit" ist ein Totschlagargument, aber was ist wäre die Alternative z.B. zum Kauf
italienischer und spanischer Anleihen durch die EZB? Der Markt ist ganz offensichtlich nicht bereit ihnen die notwendige Zeit um ihre Finanzen in Ordnung zu bringen zu geben.
>>Eine Umschuldung kann da helfen, eine Stundung, etc. Das >>geschieht ja alles auch
schon. Aber eine Ausweitung der >>Kreditlinien an die Bankrotteuere führt nur weiter in die >>Sackgasse. Und weil das offensichtlich ist, findet sich >kein >>Dummer mehr,
der Geld nachschießt. Also soll die >Notenbank >>einspringen, als Trottel of last
resort. Darin sehe ich >wenig >>Sinn, dafür aber die Gefahr eines fortgesetzten
Moral >Hazard. >>Man darf die Vorbildwirkung nicht unterschätzen. > > >Hagen, "Alternativlosigkeit" ist ein >Totschlagargument, aber was ist >wäre die Alternative z.B. zum Kauf italienischer und >spanischer > Anleihen durch
die EZB? Der Markt ist ganz offensichtlich >nicht >bereit ihnen die notwendige Zeit um
ihre Finanzen in Ordnung >zu >bringen zu geben.
Mit den
Staatsanleihekäufen habe ich mittlerweile ohnehin beinahe abgefunden. Ich halte sie zwar für eine
ästhetische Grausamkeit und auch für illegal, aber gut, jetzt hat man damit begonnen, jetzt muß man das
auch durchziehen. Die Größenordnungen sind noch als Ausnahme vertretbar.
Aber wenn ich jetzt
höre, daß dieses neue außerbudgetäre Rettungsschirmvehikel nicht nur mit 700 Milliarden
eigenkapitalähnlichen Mitteln, sondern gleich noch mit dem fünffachen an EZB-Mitteln versorgt werden
soll, dann sind das andere Größenordnungen. Damit kann man zu lange die Mißwirtschaft fortsetzen und sich
die lästigen Sparpakete sparen. Das letzte ist meine Hauptsorge: Moral Hazard. Wenn man ohnehin
gerettet wird, wenn man seine Anleihen ohnehin nicht am Markt sondern nur an die EZB verkaufen muß, wozu
dann noch sparen? Wozu Wählerstimmen riskieren? Eine Legislaturperiode wird es schon noch gehen, und dann
... naja, das sieht man dann, wer weiß, ob wir dann überhaupt die Regierung stellen ...
>Aber wenn ich jetzt höre, daß dieses neue außerbudgetäre >Rettungsschirmvehikel nicht nur mit
700 Milliarden >eigenkapitalähnlichen Mitteln, sondern gleich noch mit dem >fünffachen an
EZB-Mitteln versorgt werden soll, dann sind das >andere Größenordnungen. Damit kann man zu lange
die >Mißwirtschaft fortsetzen und sich die lästigen Sparpakete >sparen.
Das
sind mE Hirngespinste. Dieses Hebeln würde das Rating der Garantiegeber gefährden (bzw. bei einem
solchen Ausmaß sicher nicht auf AAA belassen). Das wird nicht kommen.
>Das
letzte ist meine Hauptsorge: Moral Hazard. Wenn man >ohnehin gerettet wird, wenn man seine
Anleihen ohnehin nicht >am Markt sondern nur an die EZB verkaufen muß, wozu dann noch >sparen? Wozu Wählerstimmen riskieren? Eine Legislaturperiode >wird es schon noch gehen, und
dann ... naja, das sieht man >dann, wer weiß, ob wir dann überhaupt die Regierung stellen >...
Ja das ist natürlich ein gutes Argument. Wenigstens hat die EZB die Möglichkeit sofort die Schmerzdosierung durch Aussetzen der Käufe zu erhöhen. Bei Italien hat man
ja gesehen wie blitzartig das funktioniert.
edit: Ich denke auch die EZB könnte viel
aggressiver kaufen und die Renditen für Spanien und Italien deutlich unter 5% drücken - mir
scheint sie tun genug um die Situation nicht vollkommen eskalieren zu lassen, aber gleichzeitig
maximalen Druck auf die Regierungen aufrecht zu erhalten.
die sorge wäre nur begründet, wenn du
meinst mit ihr alleine dazustehen. ich glaube wir könne davon ausgehen, daß alle erforderlichen maßnahmen
getroffen werden, um dieser gefahr zu begegnen.
wie man sieht nimmt brüssel bereits ein
gemeinschaftliches eu-finanz- und -wirtschaftsministerium vorweg, mischt sich in österreichs
budgetpolitik ein, überlässt der ezb agendas, mit denen sie auf basis gültiger verträge eigentlich nichts
am hut haben dürfte usw. wie ich schon mal gesagt habe: zeitfaktor gegen demokratie. es ist große eile
geboten und muß daher improvisiert werden. in den bestehenden eu- verträgen, -vereinbarungen,
-grundsatzerklärungen etc. sind für derartige krisenfälle noch keine vorsehungen getroffen (z.b. eine art
ausnahmezustand ähnlich wie bei naturkatastrophen). es gibt nicht einmal ein insolvenzrecht für staaten,
das eine gesetzeskonforme abwicklung einer griechenlandpleite regeln würde. demzufolge halte ich es für
unangebracht von vertragsbruch oder antidemokratischen aktionen zu sprechen.
im moment ist
learning by doing angesagt, was den vorteil hat, daß die erforderlichen regelungen in hinkunft auf basis
praktischer erfahrungen entstehen werden. positiv thinking, ohne das hat noch nie jemand etwas
zustandegebracht!
>im moment ist learning by doing angesagt, was den vorteil hat, >daß die erforderlichen
regelungen in hinkunft auf basis >praktischer erfahrungen entstehen werden. positiv thinking!
“Ich bin sicher der Euro wird uns zwingen, eine Reihe neuer politischer Instrumente
einzuführen. Es ist politisch unmöglich, sie jetzt vorzuschlagen. Aber eines Tages wird eine Krise kommen
und neue Instrumente werden geschaffen werden.” EU-Kommissionspräsident Romano Prodi Dezember 2001
Standard: Ihr jüngster Aufsatz über Financial Repression hat für viel Aufregung
gesorgt. Sie argumentieren in dem Artikel, dass Staaten Schuldenkrisen regelmäßig dadurch lösen, indem
sie Sparer enteignen. Können Sie den Begriff Financial Repression näher erklären.
Reinhart:
Financial Repression bezeichnet eine Art der Besteuerung von Sparern und Vermögen. Dabei geht es um einen
Mix von Maßnahmen, mit denen Regierungen ihre Kontrolle über Kapitalmärkte stärken. Die Staaten senken
Zinsen und lassen die Inflation steigen, was entschuldend wirkt. Gleichzeitig werden Investoren wie
Pensionsfonds und Banken - durch Anreize und Zwang - dazu angehalten, Staatsanleihen zu kaufen.
Standard: Ist das die Lösung?
Reinhart: Ich würde sagen: ein Teil der Lösung. Ob sie
sinnvoller ist als andere Steuern, etwa die derzeit überall diskutierten Reichensteuern, lässt sich
schwer sagen. Im Gegensatz zu Reichensteuern sind die Effekte der Financial Repression breiter gestreut,
weil alle Sparer, insbesondere Pensionisten, betroffen sind. In der Geschichte hat das Konzept oft
funktioniert: Dass es den USA nach dem Zweiten Weltkrieg gelungen ist, ihren Haushalt in Ordnung zu
bringen, haben sie zu einem großen Teil der Financial Repression zu verdanken. Ich bin überzeugt, dass
wir auch in naher Zukunft mehr solcher Maßnahmen sehen werden.
>> Nicht Hyperinflation, sondern eine hohe und >"clevere" Inflationsstrategie soll die
Sparer >kontinuierlich "enteignen".< > > >....bei gleichzeitiger
entlastung der verschuldeten privaten >haushalte. (= elegante umverteilung) > > > ist irgendwie eine logische konsequenz.
wenn wir die schuldenberge
reduzieren wollen müssen wir auch die guthabenberge reduzieren(die bekanntlich exakt gleich gross
sind). das wird nur zu oft vergessen.
da die guthabenbesitzer aber nicht bereit sind ihr
guthaben (geld) auszugeben(womit wir wieder bei "ware gegen geld" wären ) damit die wirtschaft
ankurbeln und das problem sozusagen "ausgabenseitig" zu lösen, müssen die guthabenberge eben
inflationär wegschmelzen.
was man davon hat sich an (lausig verzinste)fiktive geldberge zu
klammern anstatt in reale werte zu investieren verschliesst sich mir allerdings.
die
guthabenbesitzer enteignen sich letztlich selber.
> >die guthabenbesitzer enteignen sich letztlich selber. >
Sorry, aber so
einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Die Notenbank/Politik enteignet die
Sparer. Nicht sie sich selbst. Und dass Sparen nur zukünftiger Konsum ist, verschließt sich Dir
offenbar.
Ich schlage Dir als Lektüre wichtige Werke von Vertretern der österreichischen
Schule der Nationalökonomie vor.
Und zuletzt: die Guthabenbesitzer werden enteignet, weil es
die Notenbank und die Politik so will. Das, und nur das ist der Grund. Und das funktioniert so toll, weil
wir ein Geldsystem haben, dessen einziger Wert Vertrauen ist. Sobald das bei 0 ist, ist der Wert bei
0.
>> >>die guthabenbesitzer enteignen sich letztlich selber. >> > >Sorry, aber so einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht >mehr gelesen. > >Die Notenbank/Politik enteignet die Sparer. Nicht sie sich >selbst. Und dass Sparen nur
zukünftiger Konsum ist, >verschließt sich Dir offenbar.
theoretisch. praktisch
ist das zeug aber bald schimmlig oder sonst irgendwie hinüber, das heißt es muß zeitnah konsumiert
werden. den konsum übernehmen netterweise die schuldner wenn die schuldner aber nicht mehr
"können",und die guthabenbesitzer(bzw möchtegernspäterkonsumierer) nicht "wollen" stehen die räder still
und es spielt krise. wäre den guthabenbesitzers durchaus zuzumuten ihr geld unter die leut zu
bringen,schon aus eigenem interesse. so nebenbei ist es die einzige möglichkeit der schuldner sich
zu entschulden(mal abgesehen von schuldenschnitt oder inflation).
> >Ich schlage Dir als Lektüre wichtige Werke von Vertretern der >österreichischen
Schule der Nationalökonomie vor. >
hab ich schon hinter mir,überzeugt mich nicht
wirklich. sie übersehen nämlich ,das EINER seinen konsum auf später verschieben kann,aber nicht
ALLE. aber man kann konsumverzicht in INVESTITIONENEN umwandeln und damit hinauszogern.(aber
irgendwann muß man dann doch konsumieren soll die investition rentabel sein) geldguthaben machen das
aber nicht,sie verschieben den konsum vom guthabenbesitzer zum schuldner und "belasten" damit den
schuldner,der,wie man aktuell recht gut sieht,das auch nur begrenzt schultern kann.
>Und zuletzt: die Guthabenbesitzer werden enteignet, weil es >die Notenbank und die
Politik so will. Das, und nur das ist >der Grund. Und das funktioniert so toll, weil wir ein >Geldsystem haben, dessen einziger Wert Vertrauen ist. Sobald >das bei 0 ist, ist der Wert
bei 0. > >LG
jup. genau deshalb wäre es auch empfehlenswert in sachwerte
zu investieren,dessen wert nie auf null fällt. wozu man geldberge hortet,wenn man schon weiß das der
wert eigentlich null ist verschliesst sich mir völlig.
Ich selbst halte nur einen kleinen Teil meines Vermögens in "Euro". Dh in Sichteinlagen/liquide Mittel.
Den Rest halte ich in Aktien, Edelmetallen, etc.
Das Geld ist nicht per se "schlecht". Es geht
nur um das FIAT-Währungssystem. Das wird inflationiert und missbraucht von Politik und Bankern. Es gibt
beispielsweise viel zu viele Luftderivate, die keinen Wert repräsentieren, aber das Finanzsystem ins
Wanken bringen können.
In Wahrheit ist es so, dass die Banken zwar Geld aus dem Nichts
erzeugen (= Inflation), jedoch NICHT die Zinsen auf die ausstehende Schuld. Aus diesem Grund MUSS es
zwangsweise zu Pleiten bei Schuldnern kommen. Ist ja absolut logisch: ein Guthabenbesitzer (ohne
Schulden) kann ja nicht Pleite gehen.
Und das ist das Problem: weil heutzutage der
Staat/Notenbank/Politik keine Pleiten mehr zulässt, wird die Geldmenge immer weiter aufgeblasen und
aufgeblasen. Schulden werden inflationiert, damit sie einfacher zu bedienen sind. In Wahrheit hilft
Inflation dem Schuldner und schädigt den Sparer. Mit jeder Krise wird die Blase größer - solange, bis die
letzte und ultimative Blase das Finanzsystem dorthin zurückbringt, wo eine Skala beginnt. Bei 0.
>Ich selbst halte nur einen kleinen Teil meines Vermögens in >"Euro". Dh in
Sichteinlagen/liquide Mittel. Den Rest >halte ich in Aktien, Edelmetallen, etc. >
ich ebenfalls,allerdings nur aktien,mit edelmetall kenn ich mich zuwenig aus.
>Das Geld ist nicht per se "schlecht". Es geht nur um >das FIAT-Währungssystem. Das wird
inflationiert und >missbraucht von Politik und Bankern. Es gibt beispielsweise >viel zu
viele Luftderivate, die keinen Wert repräsentieren, >aber das Finanzsystem ins Wanken bringen
können. >
nö,geld ist nicht schlecht,es ist eine verrechnungseinheit,ohne die eine
fortgeschrittene wirtschaft kaum handlungfähig wäre. aber geld ist KEINE ware. ja
luftderivate,man muß mal versuchen zb einen getreidekontakt zu essen,dann weiß man was du meinst-))
>In Wahrheit ist es so, dass die Banken zwar Geld aus dem >Nichts
erzeugen (= Inflation), jedoch NICHT die Zinsen auf die >ausstehende Schuld. Aus diesem Grund
MUSS es zwangsweise zu >Pleiten bei Schuldnern kommen. Ist ja absolut logisch: ein >Guthabenbesitzer (ohne Schulden) kann ja nicht Pleite gehen. >
darüber gibts
geteilte meinungen, ich bin noch nicht sicher welcher richtung ich mich anschliesse. stimmt,die
zugehörigen zinsen werden nicht miterzeugt,das deutet auf ein zwangweise klemme hin. andererseits,kann durch wertschöpfung welcher art auch immer nicht der gegenwert der zinsen
erwirtschaftet werden? deswegen propagier ich ja immer schulden(im notfall) auch mit ware bezahlen
zu können (bzw abzuarbeiten für einzelpersonen), dann wäre diese klemme nicht zwanghaft. allerding wäre es dafür eben notwendig,das der guthabenbesitzer konsumiert,womit wir wieder am anfang
der diskussion gelandet sind. wenn die guthabenbesitzer aber die annahme der ware (bzw den
konsum)verweigern dann wird die klemme zwanghaft und es MUSS pleiten geben.
>Und das ist das Problem: weil heutzutage der >Staat/Notenbank/Politik keine Pleiten mehr
zulässt, wird die >Geldmenge immer weiter aufgeblasen und aufgeblasen. Schulden >werden
inflationiert, damit sie einfacher zu bedienen sind. In >Wahrheit hilft Inflation dem Schuldner
und schädigt den >Sparer. Mit jeder Krise wird die Blase größer - solange, bis >die
letzte und ultimative Blase das Finanzsystem dorthin >zurückbringt, wo eine Skala beginnt. Bei
0. > >LG
im prinzip ja. nur löst der sparer die inflation mit aus durch
wachsende guthabenberge die nicht mehr bedient werden können. schulden/guthaben gehören untrennbar
zusammen,das darf man nie vergessen. es liegt in der hand der guthabenbesitzer diese situation zu
entspannen(durch annahme der ware/konsum), der schuldner ist in dieser situation eher
handlungsunfähig.
>......geldguthaben machen das aber nicht,sie verschieben den konsum vom guthabenbesitzer zum
schuldner und "belasten" damit den schuldner,der,wie man aktuell recht gut sieht,das auch nur begrenzt
schultern kann.<
wenn mir also ein schuldner ohne erkennbaren grund eine knallt, dann
weiß ich jetzt warum, weil ich ihn "belaste".
>>......geldguthaben machen das aber nicht,sie verschieben >den konsum vom guthabenbesitzer
zum schuldner und >"belasten" damit den schuldner,der,wie man aktuell >recht gut
sieht,das auch nur begrenzt schultern kann.< > > >wenn mir also ein schuldner
ohne erkennbaren grund eine >knallt, dann weiß ich jetzt warum, weil ich ihn >"belaste".
aber wenn du den grund kennst ist es ja nicht mehr "ohne erkennbaren grund"
sie übersehen nämlich ,das EINER seinen konsum auf später verschieben kann,aber nicht ALLE. aber
man kann konsumverzicht in INVESTITIONENEN umwandeln und damit hinauszogern.(aber irgendwann muß man dann
doch konsumieren soll die investition rentabel sein) geldguthaben machen das aber nicht,sie
verschieben den konsum vom guthabenbesitzer zum schuldner und "belasten" damit den schuldner,der,wie man
aktuell recht gut sieht,das auch nur begrenzt schultern kann.
Sparen und
Investitionen sind in den meisten volkswirtschaftlichen Modellen ident. Konsumkredite kommen da
eigentlich gar nicht vor, bzw. reduzieren sie die Sparquote. Volkswirtschaftliches Sparen ist jedenfalls
immer Investieren. Wie könnte es auch anders sein? Das BIP setzt sich (vereinfacht) aus Konsum und aus
Investitionen zusammen. Was also nicht konsumiert wird, kann nur investiert werden.
Da
wundert es mich ein wenig, daß Du als Investitionsfetischist gegen das Sparen anschreibst.
> >Sparen und Investitionen sind in den meisten >volkswirtschaftlichen Modellen ident.
Konsumkredite kommen da >eigentlich gar nicht vor, bzw. reduzieren sie die Sparquote. >Volkswirtschaftliches Sparen ist jedenfalls immer Investieren. >Wie könnte es auch anders
sein? Das BIP setzt sich >(vereinfacht) aus Konsum und aus Investitionen zusammen. Was >also nicht konsumiert wird, kann nur investiert werden. > >Da wundert es mich ein
wenig, daß Du als >Investitionsfetischist gegen das Sparen anschreibst. > >
danke für das "investitionsfetischist",ich nehm das als kompliment
ich hab in
diesem ast das wort "sparen" kein einziges mal verwendet? natürlich ist sparen,das zu investitionen
führt,kein problem. nur sparen,das an anderer stelle verfrühstückt wird(zb in griechenland) führt
eben zu keiner investition sondern ist nur "verlagerter konsum". da den guthaben dadurch keine
"realen werte" gegenüberstehen sind sie auch keine "realen guthaben" und müssen früher oder später
abgeschrieben werden. entweder: a) durch schuldenschnitt b)durch
hilfszahlungen,bürgschaften(wodurch unbeteiligte dritte guthabenbesitzer "enteignet" werden) c)inflation (um das ging es eigentlich in diesem ast) d)?
ich bring jetzt eine andere
möglichkeit ins spiel, nämlich den guthaben "reale werte" entgegen zu setzen,nämlich ware,welche es
zu produzieren gilt. damit werden fiktive guthaben wieder real.
gut,griechenland ist
derzeit dazu nicht imstande, also sollten die guthabenbesitzer von sich aus aktiv werden und in
griechenland einkaufen(das bedeutet fiktive guthaben,die ohnehin irgendwann abgeschrieben werden müssen
in reale werte zu tauschen) der vorteil für die gläubiger ist,glaub ich, klar ersichtlich. der
vorteil für griechenland wäre das die wirtschaft dadurch kräftig wächst,ja sogar kräftig wachsen MUSS,und
die griechen weniger konsumieren als produzieren (also sparen!!)
also genau das,was
griechenland dringend braucht aber mit den aktuellen massnahmen nicht errreicht wird,im gegenteil.
gut,in kurzform,meine ursprüngliche aussage war: die guthabenbesitzer sollten etwas geld unter
die leut bringen,dann funzt es wieder
also sollten die guthabenbesitzer von sich aus aktiv werden und in griechenland einkaufen(das bedeutet
fiktive guthaben,die ohnehin irgendwann abgeschrieben werden müssen in reale werte zu tauschen)
Dieses Modell ist durchaus sinnvoll. Ansatzweise ist es ja auch geplant, sprich: Privatisierungen
zur Schuldentilgung. Wenn man die Gläubiger zu einem Entgegenkommen zwingen will, muß man zuerst
allerdings erst einmal seine Zahlungsunfähigkeit eingestehen. Solange man den Schein wahren will, kann
sich der Gläubiger immer dumm stellen und sagen: "Ich weiß von nichts, ich rechne pünktlich mit meinem
Geld, so wurde es mir gestern erst wieder versprochen ..."
gut,in kurzform,meine
ursprüngliche aussage war: die guthabenbesitzer sollten etwas geld unter die leut bringen,dann funzt es
wieder
Das bezweifle ich. Nachdem Griechenland nicht wettbewerbsfähig ist, landet unter
die Leute gebrachtes Geld primär in China und Deutschland. Griechenland muß erst einmal seine
Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen, am besten durch Liberalisierungen und Korruptionsreduktion
(ohnehin zwei Seiten derselben Medaille).
> > >gut,in kurzform,meine ursprüngliche aussage war: die >guthabenbesitzer
sollten etwas geld unter die leut >bringen,dann funzt es wieder > >Das
bezweifle ich. Nachdem Griechenland nicht wettbewerbsfähig >ist, landet unter die Leute
gebrachtes Geld primär in China >und Deutschland. Griechenland muß erst einmal seine >Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen, am besten durch >Liberalisierungen und
Korruptionsreduktion (ohnehin zwei >Seiten derselben Medaille).
du übersiehst
dabei,das gerade china und deutschland(und andere) die guthabenbesitzer sind die ich anspreche, das
geld würde also mal in die andere richtung fliessen(nämlich genau dorthin wo es aktuell gebraucht
wird). das man die schwachen volkswirtschaften aufpeppeln muß,soll das projekt überhaupt
funktionieren,ist klar, aber GENAU DAS ist ja der sinn der sache.
ich denke,für die
gläubiger eine wesentlich bessere variante als zb ein schuldenschnitt, für die schuldner sowieso.
wie heißt es so schön, ein kuh die man melken will muß man auch füttern. wenn die kuh
stirbt ist niemand gedient.
>eine kuh die man melken will muß man auch füttern.
ein texanischer rinderzüchter besitzt
den besten bullen der welt, jetzt will er die beste kuh der welt, um die besten rinder der welt zu
züchten. der milliardär startet die globale suche und wird fündig. die beste kuh der welt ist in minsk.
er läßt seinen jet für den transport adaptieren, fliegt nach minsk und erwirbt die kuh für 1 mio usd.
zurück in der heimat läd er alle freunde und mitarbeiter ein der zusammenführung beizuwohnen. als der
bulle die kuh bespringt, weicht sie mit ihrem hinterteil abrupt nach rechts aus, beim zweiten versuch
weicht sie nach links aus, dann wieder nach rechts usw. nach mehreren fehlversuchen tippt ein gast dem
rancher auf die schulter: "erlauben sie mir eine frage?" "natürlich" "ist die kuh
vielleicht aus minsk" "wieso wissen sie das?" "naja nur so, meine frau ist nämlich auch aus
minsk"
>läd er alle freunde und mitarbeiter ein der zusammenführung >beizuwohnen. als der bulle die
kuh bespringt, weicht sie mit >ihrem hinterteil abrupt nach rechts aus, beim zweiten versuch >weicht sie nach links aus, dann wieder nach rechts usw.
Wer das schon einmal
gesehen hat kann die Kuh gut verstehen.
>Reinhart: Financial Repression bezeichnet eine Art der >Besteuerung von Sparern und Vermögen.
Dabei geht es um einen >Mix von Maßnahmen, mit denen Regierungen ihre Kontrolle über >Kapitalmärkte stärken. Die Staaten senken Zinsen und lassen >die Inflation steigen, was
entschuldend wirkt. Gleichzeitig >werden Investoren wie Pensionsfonds und Banken - durch
Anreize >und Zwang - dazu angehalten, Staatsanleihen zu kaufen.
Letzteres
passiert ganz eindeutig. Basel III erzwingt den vermehrten Kauf von Staatsanleihen.
China manufacturing gains in Sept but exports weak China manufacturing shows slight gain in
September, seen as sign economy stable
SHANGHAI (AP) -- China's manufacturing improved
slightly in September, for a second month of gains, with domestic demand helping to offset weakness in
the export sector, according to a survey released Saturday.
The China Federation of Logistics
and Purchasing, an industry group, said its monthly purchasing managers index rose 0.3 points from the
month before to 51.2, showing activity expanding slightly. Figures above 50 show expansion, and below
contraction.
The survey followed a similar one released Friday by HSBC that, at 49.9, showed
little change from August, suggesting still sluggish growth in demand.
'Zwischenzeitliche Erholungen zum Abbau von Positionen nützen'
Analysten: Erst eine rasch
greifende, langfristig tragfähige politische Lösung der Verschuldungsproblematik könnte dann wieder eine
attraktive Einstiegsgelegenheit bieten
Nach wie vor raten die Experten von Raiffeisen
Research im aktuellen 'Wöchentlichen Marktausblick', internationale Aktienmärkte zu verkaufen.
Vor nicht einmal 10 Jahren waren sie angeblich noch der kranke Mann Europas...
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Arbeitslosenzahl in Deutschland sinkt auf 20-Jahres-Tief
Erstmals seit fast 20 Jahren
rutschte die Arbeitslosenzahl im September knapp unter die Marke von 2,8 Millionen, wie die Bundesagentur
für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Neben der üblichen Herbstbelebung sei dies der guten
Konjunktur zu verdanken.
>laßt uns die notenpresse anwerfen, stellen wir uns den damit >verbundenen risken. einen
risikolosen ausweg aus dieser krise >wird es ohnehin nicht geben.
>Die
Meinung, daß für eine Hyperinflation einige Voraussetzungen fehlen, teile ich. Dem Schlußsatz kann ich
aber dennoch nicht zustimmen. Denn ein Mangel an Geld oder Liquidität ist nicht das Problem. Das Problem
ist einfach, daß sich einige Wirtschaftssubjekte komplett übernommen haben, und jetzt nicht wissen, wie
sie ihre Kredite abzahlen sollen.<
In der aktuellen globalen Wirtschaftskrise
gibt es nicht zu wenig Geld, sondern vor allem eine schlechte Verteilung des Reichtums. Früher hätte man
das mit einem Krieg gelöst, das wolle niemand. Auf einen Währungsschnitt werden sich die EU-Staaten nicht
einigen. Daher bleibe nur eine Variante über: "Geld drucken und dann schauen, dass die Inflation nicht
galoppiert, sondern gemäßigt bleibt. Sodass wir das Problem im Laufe von fünf, zehn, 15 Jahren bewältigen
können" sagte Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner im Interview mit den Vorarlberger Nachrichten (VN).
Wie kürzlich in mehreren Zeitung zu lesen war, fordert die Führungsetage der SPD nun die Zerschlagung der
deutschen Banken. Und dabei geht die SPD sogar noch dazu über, die Menschen zu weiteren Protesten vor den
Banken aufzustacheln, was ich bei einer so großen Partei für völlig verantwortungslos halte...
Österreichs Regierung freut sich über hohe Teuerungsraten. Sie erhöhen die Staatseinnahmen, mit denen
jene Kredite bedient werden können, die zu früheren Zeitpunkten aufgenommen wurden und ja nicht mit der
Inflationsrate mitwachsen.