RCB hebt VIG-Kursziel von 19,0 Euro auf 24,0 Euro Votum bleibt "Hold"
Die
Wertpapierexperten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr Kursziel für die Aktien der Vienna Insurance
Group (VG) von 19,0 Euro auf 24,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum blieb "Hold".
Die jüngste
Bodenbildung bei den Anleihenrenditen hat im europäischen Versicherungssektor zu einer Erhöhung der
Trading-Multiplikatoren wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und dem Kurs-Buchwert-Verhältnis geführt,
schreibt der RCB-Analyst Bernd Maurer. In Folge wurde das Kursziel für die VIG-Aktie erhöht.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die RCB-Analysten 2,02 Euro für 2016, sowie 2,08 bzw. 2,21 Euro für die
beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,75 Euro für 2016, sowie 0,85 bzw.
0,95 Euro für 2015 bzw. 2016.
Der bisherige Jahresverlauf bei der Kursentwicklung europäischer Versicherungs-Aktien entspricht jenem
aus 2016 - eine ausgeprägte Underperformance. 2016 zog sich das bis Ende des Halbjahres, bis dahin hatte
der Branchenindex einen doppelt so hohen Verlust aufgerissen, wie der Gesamtmarkt. Danach folgte ein
fulminantes Halbjahr zwei - am Ende lagen beide mehr oder weniger gleichauf. Grosso modo wird davon
ausgegangen, dass die Branche das Schlimmste hinter sich hat - vor allem das nicht mehr vorhandene
Renditeniveau mit festverzinslichen Anlagen vermieste das operative Umfeld. Dieses beginnt sich aber
wenigstens in seiner Steilheit etwas zu normalisieren, seit der Geldfluss der Notenbanken etwas geringer
wird. Wobei der Druck auf der Kapitalmarktseite auch etwas Gutes hatte - einen geschärften Blick auf den
Bereich Sachversicherung, Rentabilität spielt hier plötzlich eine größere Rolle. Dies dann in Kombination
mit wieder steigenden Erträgen aus Kapitalanlagen...
Und Österreichs Branchenvertreter
erwarten zumindest, sich durch hohe Software-Investitionen für die Zukunft gerüstet zu haben - eine
Mehrbelastung, die zuletzt die Ergebnisse prägte. Fix ist auch, dass die Branche im Vergleich zum
Gesamtmarkt attraktive Kennzahlen aufweist: Beim für heuer erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis steht es
11,1 zu 15,4 für Versicherer, beim Kurs/Buchwert 1,1 zu 1,7 und bei der Dividendenrendite 5,0 zu 3,6
Prozent. Uniqa und Vienna Insurance Group punkten dabei sogar mit überdurchschnittlichen Branchenwerten
(9,5 KGV - 0,6 K/BW - 4,2% Rendite bei der VIG, 9,1 - 0,7 - 7,0 bei der Uniqa).
Blickt man auf
den längerfristigen Branchenchart (siehe Chart), empfiehlt es sich die Reaktion auf die Marke von 160
Punkten anzusehen - aktuell sind es 158 Punkte. Ein Übersteigen wäre positiv und ließe in einem ersten
Schwung Platz bis 185 Punkte, andernfalls dürfte es gen 130 Punkte gehen. Die beiden Österreicher weisen
innerhalb der Peergroup keinen größeren Bewertungsunterschied auf - Uniqa ist etwas günstiger als Vienna
Insurance Group (siehe Grafik).
Commerzbank hebt Kursziel für VIG-Titel von 17,5 auf 21 Euro Votum "Reduce"
Im Rahmen
einer Branchenanalyse haben die Analysten der Commerzbank das Kursziel für die Aktien der Vienna
Insurance Group (VIG) auf 21,00 Euro angehoben, nach 17,50 Euro zuvor. Das Votum lautet auf "Reduce".
Bei der VIG sind für die Commerzbank-Analysten weiterhin einige Fragen offen, vor allem was die
Unternehmensführung nach dem unerwarteten Chefwechsel mit Anfang 2016 betrifft. Zudem scheine der
Versicherer keine Ambitionen zu haben, stärker in Digitalisierung zu investieren.
Zwar haben
die jüngsten Entwicklungen in den CEE-Märkten dem Aktienkurs geholfen, allerdings könnte Rumänien wieder
zum Problem werden, schreibt der Commerzbank-Analyst Michael Haid. In dem Land werden seit Herbst
Preiserhöhungen für Kfz-Haftpflichtversicherungen durch eine Deckelung unterbunden.
Deutsche Bank streicht VIG-Kursziel von 36,4 auf 25,0 Euro Empfehlung "Hold" bestätigt
Die Wertpapierexperten der Deutschen Bank haben ihr Kursziel für die Aktien der Vienna Insurance Group
(VIG) drastisch von 36,4 auf 25,0 Euro zusammengestrichen. Das neutrale Votum "Hold" haben sie dabei
bestätigt.
Im Vergleich mit dem heimischen Branchenkollegen UNIQA macht Deutsche-Bank-Analyst
Frank Kopfinger in einer aktuellen Studie unmissverständlich klar, dass man bei seiner Analyseabteilung
die VIG-Aktie momentan schlechter bewerte. Zwar würden beide Versicherer auf den ersten Blick ähnliche
Marktpositionen innehaben. Jedoch habe die VIG eine höhere Exposure gegenüber dem mittel- und
osteuropäischen Markt. Zudem gebe es bei UNIQA mehr Fortschritt in der Einnahmenentwicklung, während die
VIG in einem "business as usual"-Modus feststecke.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die Deutsche
Bank-Analysten 2,04 Euro für 2016, sowie 2,21 Euro für 2017.
VIG übertraf Gewinnziel 2016 und erhöht Dividende um ein Drittel Neue EGT- und Prämienlatte für
2019 - Managementagenda soll Zukunftsfähigkeit absichern - Versicherungskonzern will auch die
Kosteneffizienz steigern
Die Vienna Insurance Group (VIG) hat 2016 den Vorsteuergewinn (EGT)
kräftig von 138 auf 407 Mio. Euro gesteigert und damit das eigene Ziel und die Analystenprognosen
übertroffen. Deshalb wird die Dividende um ein Drittel von 60 auf 80 Cent je Aktie angehoben. Bis 2019
soll das EGT auf 450 bis 470 Mio. Euro wachsen, erklärte die VIG am Donnerstag.
Die
Prämieneinnahmen sollen bis 2019 auf 9,5 Mrd. Euro klettern, voriges Jahr waren es 9,05 Mrd. Euro, wie
der Versicherungskonzern im Vorfeld des Bilanzpressegesprächs weiter mitteilte. Für die Combined Ratio -
Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - werden mittelfristig weiterhin 95 Prozent angepeilt,
voriges Jahr lag die Kennzahl netto unverändert bei 97,3 Prozent.
Mit einer umfassenden neuen
Managementagenda will die VIG die Zukunftsfähigkeit des Konzerns absichern, wie es am Donnerstag weiter
hieß. Das Geschäftsmodell soll optimiert werden, und man will Maßnahmen zur Steigerung der
Kosteneffizienz setzen. Das schließe die Schaffung von Kostenvorteilen durch die Zusammenlegung von
Back-Office-Funktionen und Gesellschaften innerhalb der Gruppe mit ein.
4,4 Prozent Prämienplus ohne Einmalerlags-Rückgang Konzernergebnis 2016 vervierfacht - "Agenda
2020"-Programm soll VIG zukunftsfit machen - Mehr Aktivitäten in Kranken-, Bank- und Rückversicherung
geplant - GRAFIK
Der kräftige Anstieg beim Vorsteuergewinn (EGT) der VIG - von 137,7 Mio. auf
406,7 Mio. Euro, also mehr als eine Verdoppelung - erfolgte 2016 freilich von niedrigem Niveau aus, denn
2015 war das Ergebnis durch eine hohe IT-Abschreibung belastet gewesen. Der Periodenüberschuss
vervierfachte sich 2016 von 75,8 Mio. auf 321,0 Mio. Euro, ebenso das Konzernergebnis von 70,0 Mio. auf
287,8 Mio. Euro.
Die Prämieneinnahmen der Vienna Insurance Group (VIG) entwickelten sich 2016
nach vorläufigen Angaben stabil, wuchsen also nur leicht um 0,3 Prozent auf 9,05 (9,02) Mrd. Euro. In
allen Sparten habe es eine deutliche Prämiensteigerung gegeben - mit Ausnahme der Einmalerläge in der
Lebensversicherung (minus 19,2 Prozent), denn hier habe man auch 2016 bedingt durch die
Niedrigzinssituation in den meisten Märkten eine restriktive Annahmepolitik verfolgt. Ohne Einmalerläge
lag das Prämienplus über alle Sparten bei 4,4 Prozent.
In der Lebensversicherung fokussiere
sich die VIG wegen der Niedrigzinsen klar auf fonds- und indexgebundene LV-Polizzen und stelle die
Absicherung der biometrischen Risiken in den Vordergrund, so VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler am
Donnerstag in einer Aussendung. Der Anteil der Fonds- und Indexpolizzen am gesamten Volumen der
Lebensversicherung stieg bei der VIG in den vergangenen fünf Jahren von 25,5 auf knapp 35 Prozent.
Die Kostenquote konnte die VIG voriges Jahr von 30,6 auf 30,4 Prozent drücken, die Schadenquote
stieg jedoch von 66,7 auf 66,9 Prozent. Das Finanzergebnis lag mit 956 Mio. Euro um 7,8 Prozent tiefer
als 2015 - Grund seien vor allem niedrigere realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen bei
Anleihen und Ausleihungen sowie bei Aktien. Zur Dividende bleibe die VIG der seit 2005 verfolgten
Dividendenpolitik mit 30 Prozent Mindestausschüttung bezogen auf den Nettokonzerngewinn nach Minderheiten
treu.
Beim neuen Arbeitsprogramm "Agenda 2020", mit dem sich der VIG-Konzern zukunftsfit
machen möchte, sollen für jedes Land der 25 VIG-Märkte gemeinsam mit dem lokalen Management Maßnahmen
erarbeitet werden, die man in den nächsten Jahren mit konkreten Ergebnissen umsetzen will.
Besonders intensivieren will die VIG ihre Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Kranken-, Bank- und
Rückversicherung. Die Krankenversicherung, deren Einnahmen 2016 im Gesamtkonzern um 6,6 Prozent zulegten,
soll etwa in den fünf Märkten Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Türkei forciert werden. Großes
Potenzial sehe man auch im Bankversicherungsgeschäft mit Fokus auf Kranken- und Sachversicherungen - dazu
solle mit der Erste Group eine Projektgruppe gebildet werden, um Produkte, Vertrieb und
Ertragskomponenten für beide Partner zu optimieren, so Stadler. Wachsen solle auch das
Rückversicherungsgeschäft - die VIG Re mit Sitz in Prag ist in 31 Ländern aktiv und erzielte 2016 ein
vorläufiges Prämienvolumen von rund 370 Mio. Euro.
Intensiv beschäftigte man sich auch mit der
Digitalisierung, heißt es. Als Holding setze man sich heuer zum Ziel, einen digitalen Hub zu schaffen,
der die Aktivitäten zu diesem Thema in der Gruppe unterstützen und koordinieren solle, so Stadler. Vom
jährlichen IT-Investitionsbudget von 100 Mio. Euro werde mittlerweile rund die Hälfte in Entwicklung und
Maßnahmen für die Digitalisierung investiert.
Ein Einsparpotenzial von bis zu 3 Prozent der
Schadenaufwendungen in den kommenden drei Jahren sieht die VIG durch ein Projekt zur Identifikation und
Vermeidung überhöhter Schadenzahlungen, das erste Erfolge zeige. Sehr erfolgreich laufe zudem ein in
Österreich, Tschechien und Polen gestartetes Projekt zur Reduzierung von Versicherungsbetrugsfällen.
Der Fokus des Konzerns mit zuletzt 24.000 Mitarbeitern liege auf einem profitablen Wachstum,
"organisatorisch und eventuell auch durch Akquisitionen, wo es sinnvoll scheint", sagte Stadler. Mit
Stand 3. Quartal war die VIG Marktführer in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Mazedonien
und - neu - mit 19 Prozent Marktanteil im Baltikum. Für vier Länder hat man sich ein besonderes Wachstum
vorgenommen: In Polen, Ungarn, und Kroatien will man mindestens 10 Prozent Marktanteil erreichen, in
Serbien (mit Axa) hat man das schon geschafft. Polen, wo man erst bei 6,7 Prozent hält, sei ein Markt mit
sehr viel Potenzial, aber etwa auch einem Preiskampf in Kfz, so Stadler.
Optimistisch für CEE
stimmen die VIG-Chefin die BIP-Anstiegsprognosen, die für den Osten bis 2019 durchwegs höher als für
Österreich und die Eurozone sind, meist doppelt bis dreimal so hoch. Dieses Plus werde die
Versicherungsdichte positiv beeinflussen, die selbst im "besten" CEE-Land Tschechien nur bei einem
Viertel der österreichischen liegt, in Rumänien bei einem Zwanzigstel. Privater Verbrauch und steigende
Lebenserwartung seien die Haupttreiber der steigenden Versicherungsdichte.
Besonderes
Potenzial sieht die VIG in der privaten Krankenversicherung, die heute erst 6 Prozent der Konzernprämie
ausmacht, voriges Jahr aber um 6,6 Prozent auf 516 Mio. Euro angestiegen ist, in CEE sogar um 20 Prozent.
In fünf Ländern - Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Türkei - erwarte man eine exponentielle
Steigerung der Krankenversicherung, das wolle man ausnützen, so Stadler.
Apropos Türkei: Dort
nahm die VIG 2016 rund 160 Mio. Euro ein und steht bei knapp zwei Prozent Marktanteil. Den Riesenmarkt
sieht man mittlerweile auch als sehr positiven, dynamisch wachsenden und versicherungstechnisch
hochprofitablen an, so CFO Simhandl. Sollten die Einbrüche im Tourismus samt negativen Effekten auf
Außenhandelsdefizit und Dienstleistungsverkehr anhalten, könnte das das Wachstum der Türkei dämpfen und
das Land auch in eine Rezession rutschen - "die Lira hat ja schon sehr stark abgewertet". Trotz der
politischen Konflikte zwischen Türkei und mehreren europäischen Ländern würden die türkischen
VIG-Gesellschaften, auch wegen ihres Namens, dort als lokale aufgenommen.
Die Trennung von
versicherungsfremden Beteiligungen hat die VIG derzeit nicht vor - hier seien "momentan keine großen
Veränderungen geplant", so Simhandl, auch erzielten diese gute Ergebnisse. Wegen der hohen 40-prozentigen
Eigenkapitalunterlegungspflicht infolge Solvency II seien aber Aktienbeteiligungen "schwieriger" und
würden sich "nicht sehr gut rechnen". Daher habe man hier über die letzten Jahre schon tendenziell
verringert; Anteile hält man etwa an voest oder AT&S.
Ziel sei es, die Ergebnisse trotz der
auf die Kapitalerträge drückenden Niedrigzinsen zu steigern, sagte Simhandl: "Die negativen Effekte des
Finanzergebnisses werden wir überkompensieren." Das gelte wie für die Mittelfristprognose für 2019 auch
für heuer, gab der CFO zu verstehen. Zinsanstiege würden sich nicht unmittelbar im Ergebnis
niederschlagen - etwa wenn dann die Kurse von Staatsanleihen wieder sinken -, ebenso wenig wie
Zinssenkungen, denn man sei langfristig aufgestellt. Insgesamt verfügt die VIG seinen Angaben zufolge
über rund 36 Mrd. Euro an Kapitalanlagen, davon mehr als 30 Mrd. Euro den Versicherungsgesellschaften
zurechenbar, vom Fixed-Income-Volumen rund 40 Prozent Staatsanleihen, samt supranationalen und covered
bonds liege der Anteil bei leicht über 50 Prozent.
Ohne Effekte für die VIG-Bilanz würde laut
Simhandl eine Umsetzung des von der Regierung geplanten Wohnpakets bleiben, das gemäß
Arbeitsübereinkommen der Koalition eine Öffnung des gemeinnützigen Wohnbaus für Geld privater Investoren
bringen soll - mit einer vielfach gesehenen Aufwertungs-Fantasie. Diese sieht der CFO aber für die VIG
nicht, die an insgesamt neun derartigen Gesellschaften beteiligt ist, unter anderem am größten Player des
Sektors, der Sozialbau AG. "Bei uns wird sich in der Konzernbilanz Null ändern", sagte Simhandl, denn man
weise diese Beteiligungen im Eigenkapital mit dem Barwert der künftigen Dividenden aus, und diese
Ausschüttungen selbst sind bei Gemeinnützigen ja limitiert. Dass nach der Reform also das Immo-Vermögen
auch der VIG über Nacht um ein Vielfaches steigen soll, sieht der CFO nicht - auch nicht, wenn wie für
die Reform geplant "der künftige Verkaufspreis dieser Anteile über dem Kaufpreis liegen können" soll.
"Wer soll das denn kaufen?", fragt sich Simhandl, der die Rolle der VIG hier primär darin sieht,
"leistbaren Wohnraum für Mieter zu generieren". Alles was dazu beitrage, sei gut, natürlich seien
Rahmenbedingungen nötig, die dies für Bankversicherer darstellbar mache.
2016 musste die VIG
ihre Anteile an den neun Gesellschaften nach einem Bescheid der Finanzaufsicht (FMA) von at equity wieder
auf vollkonsolidiert umstellen. Das betreffe u. a. Liegenschaften mit rund 3,5 Mrd. Euro Buchwert, so die
VIG im August, noch vor der Änderung. Bei Vollkonsolidierung steige der Anteil der gemeinnützigen
Wohnbaugesellschaften am VIG-Eigenkapital um rund eine Milliarde Euro, hatte der Versicherungskonzern
damals erklärt - und diese Milliarde bestätigte Simhandl heute.
Berenberg erhöht Kursziel nach Zahlen von 19,70 auf 23,10 Euro Anlageempfehlung "Hold" bestätigt -
Analysten sehen "Schritt in die richtige Richtung"
Nach der am Donnerstag erfolgten Vorlage
von vorläufigen Geschäftszahlen für 2016 haben die Analysten von Berenberg ihr Kursziel für die Aktien
der Vienna Insurance Group (VIG) angehoben. Es liegt nun bei 23,10 Euro statt, wie bisher, bei 19,70
Euro. Die Anlageempfehlung "Hold" bestätigten sie. Die VIG-Aktie notiert derzeit bereits bei 23,10 Euro
(Schlusskurs vom Donnerstag).
Mit der Zahlenvorlage habe der Versicherer eine neue Strategie
angekündigt, heißt es in der Studie vom Freitag. Man wolle in einigen Märkten mit Wachstumspotenzial
expandieren - etwa dem Bereich Gesundheitsversicherungen im CEE-Raum. Die Analysten rund um Sami Taipalus
bewerten dies als "Schritt in die richtige Richtung". Gleichzeitig bemängeln sie aber, dass die Strategie
nicht das Hauptproblem der VIG angehe: Dieses sind nach Einschätzung von Berenberg die Kosten, die
reduziert werden müssten. Die VIG habe zwar einige operationale Verbesserungen versprochen, diese seien
jedoch nicht ambitioniert genug.
Beim Gewinn ja Aktie prognostizieren die Analysten 2,14 Euro
(2017), 2,24 Euro (2018) und 2,31 Euro (2019). Die Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,85
Euro (2017), 0,90 Euro (2018) und 0,95 Euro (2019).
Gewinnziel übertroffen, Jahresergebnis im Rahmen der Erwartungen
Das Q4-Ergebnis der VIG lag
innerhalb unserer Erwartungen. Die verrechneten Konzernprämien gingen im 4. Quartal um 1% zurück, lagen
mit +0,3% auf Ganzjahressicht aber marginal im Plus. In Summe erreichten die Konzernprämien EUR 9,05 Mrd.
Nach wie vor beeinflusst die restriktive Zeichnungspolitik bei Einmalerlägen (-19%) das
Gesamtprämienaufkommen.
Ohne Einmalerläge verzeichnete die VIG ein beachtliches Plus von 4,4%
bei den Prämien. Die VIG konnte ihr Jahresziel beim Vorsteuergewinn (bis zu EUR 400 Mio.) mit einem Wert
von EUR 407 Mio. komfortabel übertreffen. Der Jahresüberschuss erreichte EUR 288 Mio. Für 2016 wird der
HV eine Dividende von EUR 0,80/Aktie vorgeschlagen.
Ausblick
In seinem
mittelfristigen Ausblick bis 2019 rechnet das Management mit einem Prämienanstieg auf EUR 9,5 Mrd., einem
Vorsteuerergebnis zwischen EUR 450-470 Mio. und einer Combined Ratio von 95% (97,3% im Jahr 2016).
Insgesamt brachte das präsentierte Ergebnis keine großen Überraschungen, die Zahlen lagen im Rahmen
unserer Schätzungen sowie der Markterwartungen. Die Einmalerläge ausgeklammert, hat die Wachstumsdynamik
bei den Prämien seit einigen Quartalen wieder zugenommen. Der mittelfristige Ausblick liegt auch im
Rahmen unserer aktuellen Schätzungen. Wir denken, dass ein fortschreitender Renditeanstieg das positive
Sentiment für Finanztitel weiter unterstützen sollte. Kursziel und Empfehlung sind derzeit in
Überarbeitung.
Deutsche Bank senkt Kursziel von 25 auf 24 Euro "Hold"-Rating bestätigt - Prognosen und Zinsen im
Fokus
Die Wertpapierexperten der Deutschen Bank senken in einer neuen Studie das Kursziel für
die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) von 25 auf 24 Euro, das "Hold"-Rating wird jedoch
beibehalten.
In den Vordergrund rückt der Deutsche-Bank-Analyst Frank Kopfinger den vom
Unternehmen prognostizierten Vorsteuergewinn für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 450 bis 470 Millionen
Euro. Dieser impliziere nur ein geringes Gewinnwachstums für die nächsten drei Geschäftsperioden,
schreibt der Analyst weiter. Ebenfalls negativ auf das Unternehmen sollen laut Angaben des Experten die
niedrigen Zinsen wirken.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die Deutsche-Bank-Analysten jeweils
2,18 Euro für 2017 und 2018. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich für die beiden
Geschäftsperioden auf 0,90 Euro.
Privatplatzierungen einer Anleihe über 200 Mio. Euro Versicherungskonzern nutzt günstiges Zinsumfeld
im Sinne einer langfristigen Kapitalplanung
Die börsennotierte Vienna Insurance Group (VIG)
hat am 6. April im Rahmen einer Privatplatzierung eine nachrangige Anleihe im Volumen von 200 Mio. Euro
bei internationalen institutionellen Investoren platziert. Die VIG nutze das aktuell günstige Zinsumfeld
im Sinne der langfristigen Kapitalplanung des Konzerns, teilte die Versicherung am Freitag mit.
Die Laufzeit betrage 30 Jahre. Die nachrangige Anleihe sei nach Ablauf von zehn Jahren erstmals durch
die Emittentin kündbar und entspreche den Anforderungen an Tier-2 nach den Eigenkapitalregeln Solvency
II. Der Kupon betrage während der ersten zehn Jahre 3,75 Prozent pro Jahr. Die Einbeziehung in den
Dritten Markt der Wiener Börse erfolge mit 13. April.
EANS-Adhoc: Vienna Insurance Group mit Group Embedded Value, Solvency II-Quote, endgültigem Ergebnis 2016
und Anpassungen des Ergebnisses 2015 Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR
durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent
verantwortlich.
- Group
Embedded Value weiter gestiegen - Solvency II Ratio mit 195 Prozent zum 31.12.2016 stabil -
Gewinn (vor Steuern) 2016 mit EUR 407 Mio. unverändert bestätigt - Anpassungen aus
Firmenwertabschreibungen in 2015 gem. IAS 8 in Höhe von rd. EUR 90 Mio.
Group Embedded Value erreicht rund EUR 6 Mrd. Der nach internationalen Richtlinien berechnete Embedded
Value setzt sich aus dem Nettovermögen der Vienna Insurance Group sowie dem aktuellen Wert der
zukünftigen Erträge aus dem bestehenden Versicherungsbestand der Lebens- und Krankenversicherung zusammen
und wurde von KPMG Austria GmbH zertifiziert.
Die Nachhaltigkeit des Versicherungsgeschäfts
der Vienna Insurance Group spiegelt sich darin wider, dass der Group Embedded Value (nach Steuern) zum
Stichtag 31. Dezember 2016 trotz des niedrigen Zinsumfelds auf rund 6 Mrd. Euro (angepasster Wert 2015:
5,7 Mrd. Euro) gesteigert wurde. Die Neugeschäftsmarge in CEE erreichte mit 6,1 Prozent wieder einen
internationalen Spitzenwert. Das Neugeschäft in Österreich zeigte mit einer Marge von 2,0 Prozent eine
klare Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr.
Solvency II-Quote konstant bei 195 Prozent Die
sich per Ende 2016 auf Gruppenebene der börsennotierten VIG errechnete Solvency II-Quote beträgt 195
Prozent. Darin sind die Kündigung der beiden Ergänzungskapitalanleihen und die Rückzahlung von insgesamt
rd. EUR 256 Mio. per 12.1.2017 bereits berücksichtigt. Die Solvabilität der VIG liegt damit weiterhin auf
hervorragendem Niveau.
Ergebnis Die Vienna Insurance Group veröffentlicht morgen den
Konzerngeschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2016. Der Wirtschaftsprüfer hat den bereits publizierten
Gewinn vor Steuern von EUR 406,73 Millionen bestätigt. Das Konzerneigenkapital erfährt auf Grund
geänderter Wertansätze für Firmenwerte in den Ländern Rumänien, Kroatien, Ungarn und Albanien/Kosovo eine
Anpassung von rund EUR 90 Millionen. Im gleichen Umfang erfolgt im Geschäftsjahr 2015 eine Reduktion des
Gewinns vor Steuern. Die Anpassung basiert auf einer Fehlerfeststellung im Rahmen einer
Rechnungslegungsprüfung der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR). Demgemäß ist die von
der VIG angewendete Methode zur Ermittlung des Zinssatzes für die Berechnung des Nutzungswertes der
Cash-Generating-Units (CGU) nicht IFRS-konform, weil die VIG dafür die Finanzierungsstruktur einer Peer
Group verwendete, die die vermögensspezifischen Risiken der CGUs nicht nachweislich abbildet.
Dividende Die Beschlussvorschläge zur Hauptversammlung am 12.5.2017 enthalten den bereits angekündigten
und mittlerweile auch vom Aufsichtsrat bestätigten Dividendenvorschlag von EUR 0,80 pro Aktie.
>ist die von der VIG angewendete Methode zur Ermittlung des Zinssatzes >für die Berechnung
des Nutzungswertes der Cash-Generating-Units (CGU) >nicht IFRS-konform, weil die VIG dafür die
Finanzierungsstruktur einer >Peer Group verwendete, die die vermögensspezifischen Risiken der
CGUs >nicht nachweislich abbildet.
Vielleicht sollte man doch einfach den
Buchwerten vertrauen ...
VIG korrigiert Bilanz von 2015 und bestätigt Gewinn von 2016 Embedded Value bei 6 Mrd. Euro -
Solvency II-Quote bei 195 Prozent - Ergebnis 2015 um 90 Mio. Euro gesenkt
Die Vienna Insurance
Group (VIG) hat am Mittwochnachmittag im Vorgriff auf den morgigen Konzerngeschäftsbericht einige Zahlen
veröffentlicht. Demnach lag der Gewinn vor Steuern 2016 wie bereits berichtet bei 407 Mio. Euro. Für 2015
mussten aber nachträglich Firmenwerte in Osteuropa um 90 Mio. Euro abgeschrieben werden. Um den gleichen
Betrag niedriger fiel 2015 auch der Gewinn vor Steuern aus. Die VIG veröffentlichte heute auch den
"Embedded Value" für 2016 - das Nettovermögen plus der Wert der künftigen Erträge der Bestände in der
Lebens- und der Krankenversicherung. Dieser sei bei 6 Mrd. Euro gelegen. 2015 hatte der Embedded Value
ursprünglich 6,5 Mrd. Euro betragen, dieser Wert sei nun aber auf 5,7 Mrd. Euro angepasst worden. 2014
betrug der Embedded Value ebenfalls 6 Mrd. Euro (angepasst, nach ursprünglich angegebenen 6,11 Mrd.
Euro).
Die Neugeschäftsmarge erreichte in CEE 6,1 Prozent und in Österreich 2,0 Prozent. Die
Kapitalausstattung (Solvency II-Quote) betrug 195 Prozent, teilte die VIG mit.
Die VIG
bekräftigt auch den Dividendenvorschlag von 0,80 Euro pro Aktie.
s-Versicherung könnte mit Wiener Städtischer fusioniert werden "Eine Möglichkeit unter vielen" -
VIG-Konzern evaluiert Optionen im Zusammenhang mit der geplanten Intensivierung der Kooperation mit
"Erster" und Sparkassen
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KORREKTUR-HINWEIS In APA0272 vom 21.04.2017 muss es am Ende des zweiten Absatzes richtig heißen: ..., die
dem Retail-Publikum angeboten wird (nicht: der Vienna Insurance Group).
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Im VIG-Konzern steht
möglicherweise eine Umstrukturierung an: Die Sparkassen Versicherung AG, derzeit zu 74 Prozent im
Eigentum der Wiener Städtische Versicherung AG, könnte mit der Wiener Städtischen fusioniert werden.
Auslöser einer solchen Fusion könnte die geplante Intensivierung der Kooperation der Wiener
Städtischen mit Erste Bank und Sparkassen sein, wobei möglicherweise Back-Office-Funktionen und
Gesellschaften zusammengelegt werden. Dies geht aus einem neuen Prospekt für eine nachrangige
250-Mio.-Euro-Anleihe der Wiener Städtischen hervor, die dem Retail-Publikum angeboten wird.
Ja, es gebe solche Überlegungen, wurde der APA am Freitag aus Wiener Städtischer und s-Versicherung
bestätigt - jedoch mit ausdrücklicher Betonung darauf, dass dies "eine Möglichkeit unter vielen" sei.
Oberstes Ziel sei die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Erster und Sparkassen.
"Die Wiener
Städtische und ihre Partner evaluieren eine Intensivierung ihrer Kooperation, die auch organisatorische
und strukturelle Überlegungen mit einschließt", heißt es im 140-seitigen Anleiheprospekt. Und weiter:
"Die derzeit evaluierten Optionen könnten auch zu einer Fusion der Wiener Städtische mit der Sparkassen
Versicherung führen."
Das Kooperations-Intensivierungs-Vorhaben sei gestartet und werde von
einer Projektgruppe diskutiert, hieß es zur APA. Die Evaluierung werde noch ein paar Monate dauern, es
werde sicher noch heuer Ergebnisse geben.
Ziel der - seit langem bestehenden - Kooperation von
Städtischer und Erste/Sparkassen sei die Optimierung von Produkten, Vertrieb und Ertragskomponenten für
die Partner, um Lösungen für Finanz- und Versicherungsfragen aus einer Hand anbieten zu können, wird im
Prospekt erklärt. Der strategische Fokus im Bankversicherungsgeschäft mit Erste und Sparkassen liegt auf
Kranken- und Sachversicherungen.
Vorläufiges Ergebnis 2016 bestätigt, Anpassung des Ergebnisses 2015
Die Vienna Insurance
Group (VIG) hat diese Woche ihren Bericht zum Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht und damit die im März
präsentierten vorläufigen Zahlen bestätigt. Eine Ergebnisanpassung wurde für 2015 vorgenommen. Aufgrund
einer Fehlerfeststellung mussten die Wertminderungen für Firmenwerte nachträglich um rund EUR 90 Mio.
erhöht werden. Im gleichen Umfang wurden daher der Gewinn vor Steuern 2015 und das Konzerneigenkapital
reduziert. Eine positive Entwicklung verzeichnete der Group Embedded Value, der gegenüber dem Vorjahr um
6% gesteigert werden konnte. Der Embedded Value wird nach internationalen Richtlinien berechnet und setzt
sich aus dem Nettovermögen der VIG sowie dem aktuellen Wert der zukünftigen Erträge aus dem bestehenden
Versicherungsbestand der Lebens- und Krankenversicherung zusammen. Die Solvency II-Quote 2016 blieb
gegenüber dem Vorjahr annähernd konstant bei 195%. Damit liegt die Solvabilität der VIG auch im Peergroup
Vergleich auf sehr gutem Niveau.
Ausblick
Die Managementprognose bleibt
unverändert: Bis 2019 rechnet das Management mit einem Prämienanstieg auf EUR 9,5 Mrd., einem
Vorsteuerergebnis zwischen EUR 450-470 Mio. und einer Combined Ratio von 95% (97,3% im Jahr 2016).
Kursziel und Empfehlung für die VIG-Aktie sind derzeit in Überarbeitung.
RCB stuft VIG-Aktie von "Halten" auf "Kauf" , neues Kursziel 25,5 EUR Kursziel von 24,0 auf 25,5
Euro nach oben revidiert
Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr
Anlageempfehlung für die Aktien der Vienna Insurance Group (VG) von "Halten" auf "Kauf" nach oben
revidiert. Das Kursziel wurden von RCB-Experte Bernd Maurer gleichzeitig von 24,0 auf 25,5 Euro
erhöht. Der Versicherungskonzern berichtete ein solides Jahresergebnis 2016, veröffentlichte neue
mittelfristige Finanzziele, stellte das neue Arbeitsprogramm "Agenda 2020" vor und überraschte mit einer
höheren Dividenden als erwartet, formuliert Bernd Maurer in seiner Aktieninfo. Aufgrund der genannten und
weiterer Gründe wurde das Votum und das Kursziel angehoben, hieß es weiter. Beim Gewinn je Aktie
erwarten die RCB-Analysten 2,05 Euro für 2017, bzw. 2,15 Euro für das Folgejahr. Ihre Dividendenschätzung
je Titel beläuft sich auf 0,85 Euro für 2017, sowie 0,90 Euro für 2018.