Also wenn 55M Aktien auf den Markt kommen, wird das sehr kursdrückend sein. Das geht fast nur, indem man
einen oder mehrere strategische Investoren sucht.
Aussagen, wie man habe noch nicht verkauft,
sind eigentlich wertlos. So könnte ich mir folgendes Szenario vorstellen, das auf das gleiche
hinausläuft: Hedge Fonds fragen um eine Wertpapierleihe an. Das wird natürlich gerne gemacht, verdient
man doch ein Körberlgeld damit. Die geliehenen Aktien werden dann verkauft, weil man weiß daß IIA die
bald selbst am Markt schmeißt. Sobald IIA verkauft, wird wieder zurückgekauft und somit die geliehenen
Stücke wieder bedient. Was passiert ist: Die Aktie fällt schon im Vorfeld, weil die geliehenen Stücke auf
den Markt kommen. Wenn dann der eigentliche Verkauf beginnt, wird zurückgedeckt. Szenario 2: Größere
Investoren verkaufen jetzt, weil sie wissen bzw. ausgemacht ist, daß sie Teile der 55M Aktien xx% unter
Kurs beziehen können. Dann kommt die Meldung, daß die 55M privatplatziert wurden und zwar zu 2 Euro. Wie
dem auch sei, die Aktien drücken jetzt schon indirekt den Kurs.
Ich glaube da ist ein Denkfehler: Wenn die IIA ihre Aktien verleiht (an einen Fonds etwa), dann kann
der Fond nicht mit den Aktien rückdecken welche die IIA verkauft, denn DAVOR muss der Fonds die Aktien
vom Markt wieder kaufen um sie der IIA zu liefern. Grundsätzlich glaub ich aber nicht an die
Leihtheorie. Eher an eine Privatplazierung o.ä. Übereinstimmen du ich auf alle Fälle damit,
dass das Volumen das auf dem Markt kommen soll belastet. Muss die IIA ihre Aktien eigentlich
verkaufen, könnten diese nicht für später fällige Wandelbonds herhalten?
Immofinanz: Warum die Aktie besser nicht unter € 2 fallen sollte
Ende April, als der Kurs der
Immofinanz-Aktien noch über € 3,3 notierte, stellten sich viele Investoren (so auch ich) die Frage, wann
denn nun eine Kapitalerhöhung und damit der erfolgreiche Abschluss der Sanierung kommen würde?
Letztendlich blieb diese aber aus, da das Management der Gesellschaft wohl eine zu starke Verwässerung
des NAV pro Aktie vermeiden wollte. Aus damaliger Sicht ist man möglicherweise davon ausgegangen, dass
die im Jänner und November 2012 zu tilgenden Wandelanleihen (Details siehe unten) problemlos mittels
Begebung einer neuen Wandelanleihe refinanzierbar wären. Den Basispreis der impliziten Option für die
neue Wandelanleihe hätte man aus damaliger Sicht locker 30% über dem Marktpreis ansetzen können und damit
eine potenzielle Verwässerung entscheidend verringert.
Nun hat sich die Situation aber
schrittweise verschlechtert. War es zu Beginn die Angst vor einer Kapitalerhöhung oder zumindest einer
potenziellen Verwässerung aus der Begebung einer neuen Wandelanleihe bzw. die dann zusätzlich drohende
Convertible Arbitrage (Long Convertible/Short Aktie im Delta-Äquivalent) grosser Hedgefonds, so sind es
mittlerweile neu aufgeflammte Konjunkturängste in Kombination mit sich häufenden negativen
Analystenkommentaren, die wahrscheinlich für den jüngsten Kursrückgang der Aktie mitverantwortlich waren.
Problematisch ist nun, dass ein fallender Aktienkurs Auswirkungen auf die
Refinanzierungssituation der Gesellschaft hat, denn sollte der Kurs nachhaltig unter die Marke von € 2
fallen (=Wandlungspreis), wäre auch der bis dato als fast sicher angenommene Tausch der
2011er-Wandelanleihe in Aktien (=Eigenkapital) kein Thema mehr, was einen deutlich erhöhten
Refinanzierungsbedarf zur Folge hätte.
Aber auch ohne die Refinanzierung der
2011er-Wandelanleihe würden die Teiltilgungen aus dem Syndicated Loan und die Tilgungen von mit
Immobilien besicherten Krediten in Kombination mit der Refinanzierung der „alten“ Wandelanleihen zu einem
sehr hohen kurzbis mittelfristigen Kapitalbedarf führen. Anmerkung: Interessierte seien hierzu auch auf
Punkt 3.5 im aktuellen Quartalsbericht auf Seite 26 verwiesen, wo die Finanzverbindlichkeiten geordnet
nach Fristigkeit ersichtlich sind.
Fazit
Auf aktuellem Niveau scheinen die Aktien
zwar relativ billig, aber trotzdem dürften die mit einem Investment verbundenen Risiken mit fallenden
Kursen eher wachsen. Wer glaubt, dass der Kurs nicht unter € 2 fällt und auf steigende Kurse setzen
möchte, sollte sich als Alternative, das nötige „Kleingeld“ vorausgesetzt, ein schaumgebremstes
Investment in die 2011er-Wandelanleihe überlegen, da die in diesem Bond implizit enthaltene Option meines
Erachtens derzeit sehr günstig via Wandelanleihekauf erworben werden kann.
Ich glaube, daß das Thema Finanzierung weniger wichtig geworden ist wie noch vor 1-2 Jahren. Immobilien
lassen sich verkaufen, Liquidität ist genug vorhanden. Die Kreditkrise gab es deshalb, weil man vor einer
Depression wie 1929 Angst hatte. Wenn das kein Thema ist, wird man auch Kredite zu akzeptablen
Konditionen erhalten.
>Problematisch ist nun, dass ein fallender Aktienkurs >Auswirkungen auf die
Refinanzierungssituation der Gesellschaft >hat, denn sollte der Kurs nachhaltig unter die Marke
von € 2 >fallen (=Wandlungspreis), wäre auch der bis dato als fast >sicher angenommene
Tausch der 2011er-Wandelanleihe in Aktien >(=Eigenkapital) kein Thema mehr, was einen deutlich
erhöhten >Refinanzierungsbedarf zur Folge hätte.
Naja, deutlich erhöht ist
vielleicht etwas übertrieben. 194 Mio. zu mehreren Milliarden an bestehenden Verbindlichkeiten?
>Aber auch ohne die Refinanzierung der 2011er-Wandelanleihe >würden die
Teiltilgungen aus dem Syndicated Loan und die >Tilgungen von mit Immobilien besicherten Krediten
in >Kombination mit der Refinanzierung der „alten“ Wandelanleihen >zu einem sehr hohen
kurzbis mittelfristigen Kapitalbedarf >führen. Anmerkung: Interessierte seien hierzu auch auf
Punkt >3.5 im aktuellen Quartalsbericht auf Seite 26 verwiesen, wo >die
Finanzverbindlichkeiten geordnet nach Fristigkeit >ersichtlich sind.
Ich würde
sagen der laufende Cashflow in Kombination mit den geplanten Verkäufen + den vorhandenen liquiden
Mitteln sollte dazu relativ problemlos ausreichen. Wenn die Märkte erneut zusammenbrechen sieht das
natürlich anders aus, aber das trifft auf jedes Unternehmen zu.
>Ich glaube da ist ein Denkfehler: >Wenn die IIA ihre Aktien verleiht (an einen Fonds etwa),
dann >kann der Fond nicht mit den Aktien rückdecken welche die IIA >verkauft, denn DAVOR
muss der Fonds die Aktien vom Markt >wieder kaufen um sie der IIA zu liefern. >Grundsätzlich glaub ich aber nicht an die Leihtheorie. >Eher an eine Privatplazierung
o.ä. >Übereinstimmen du ich auf alle Fälle damit, dass das Volumen >das auf dem Markt
kommen soll belastet. >Muss die IIA ihre Aktien eigentlich verkaufen, könnten diese >nicht für später fällige Wandelbonds herhalten?
Ich will gerade auf das Gegenteil raus.
Auch wenn IIA noch nicht verkauft hat, das Wissen, daß 55M Aktien am Markt kommen, drück durch
Leerverkäufe schon im Vorfeld den Kurs. Wie bei einer Indexumstellung passiert dann an diesem Tag, wo die
Fonds verkaufen müssen, nicht viel, weil im Gegenzug die shorties zurückdecken.
Auch wenn
jetzt die Aktien nicht von IIA verliehen wurden, so bekommt man sicher genug Aktien um auch große Mengen
leer zu verkaufen. Wahrscheinlicher ist für mich die Theorie, daß IIA selbst Investoren angesprochen hat,
wahrscheinlich auch die bisherigen Anteilseigner, ob sie bereit wäre einen Teil der 55M Aktien zu einem
kleinen Diskont zu übernehmen. Die werden wohl zustimmen und ihrerseits Anteile verkaufen um später die
Aktien mit einem Abschlag von IIA zu bekommen.
Deshalb mMn der Kursrückgang der letzten Tage
und Wochen. Der Anstieg heute und gestern ist ein klares Stärkesignal. Der Abgeber scheint fertig zu
sein. Trotzdem, den schnellen Anstieg sehe ich nicht unbedingt. Warum auch. Wenn das Umfeld wieder
schlechter wird, kann es schnell wieder runter gehen. Trotzdem zeigt sich auch dieses mal wie ich u.a.
auch im Intercell Thread geschrieben habe: Es gibt Phasen, da wird eine Aktie gnadenlos abverkauft und
entwickelt sich über Wochen schlechter als der Gesamtmarkt. Und wie die 10% bei IIA in 2 Tagen zeigen: Es
gibt dann auch wieder das Gegenteil, wo man sich fragt: Warum haben diejenigen, die jetzt um 2,23 kaufen
nicht vorgestern zu 2,05 gekauft?
wo >man sich fragt: Warum haben diejenigen, die jetzt um 2,23 >kaufen nicht vorgestern zu
2,05 gekauft?
Es will halt niemand ins fallende Messer greifen. Das ist oft der Hauptgrund,
wieso es so - oft unfaßbar - weit runter geht. SL´s verstärken das nur noch. Und bei darauf folgenden
Anstiegen kommen halt schnell mal die Trendfolger. Das ist aber eh immer so, kein Grund,jetzt das
Investorenwissen von Grund auf neu generieren zu müssen ...
>Muss die IIA ihre Aktien eigentlich verkaufen, könnten diese >nicht für später fällige
Wandelbonds herhalten?
Meines Wissens ist mangels genügend hoher freier Gewinnrücklagen
im Einzelabschluß kein Aktienrückkauf in diesem Ausmaß möglich, daher dürfen sie nicht behalten
werden.
>>Muss die IIA ihre Aktien eigentlich verkaufen, könnten >diese >>nicht für
später fällige Wandelbonds herhalten? > > >Meines Wissens ist mangels genügend
hoher freier >Gewinnrücklagen im Einzelabschluß >kein Aktienrückkauf in diesem Ausmaß
möglich, daher dürfen sie >nicht behalten werden.
Ist ja kein Aktienrückkauf, oder?
Wurden im Zuge eines Vergleiches als Sachwerte übertragen, wieso sollte man sie nicht behalten dürfen?
>Ist ja kein Aktienrückkauf, oder? Wurden im Zuge eines >Vergleiches als Sachwerte übertragen,
wieso sollte man sie >nicht behalten dürfen?
Naja, das Ergebnis ist ja das gleiche -
in dem Fall halt quasi mit eigenen Forderungen bezahlt. Wie gesagt lege ich dafür meine Hand nicht
ins Feuer, ich glaube aber das ist der Grund.
>>Ist ja kein Aktienrückkauf, oder? Wurden im Zuge eines >>Vergleiches als Sachwerte
übertragen, wieso sollte man >sie >>nicht behalten dürfen? > >Naja,
das Ergebnis ist ja das gleiche - in dem Fall halt quasi >mit eigenen >Forderungen
bezahlt. Wie gesagt lege ich dafür meine Hand >nicht ins >Feuer, ich glaube aber das ist
der Grund.
Glaube mich erinnern zu können, daß Zehetner mal gesagt hat, daß man das
Aktienpaket nicht verkaufen muß. Kann mich aber auch irren ...
>Glaube mich erinnern zu können, daß Zehetner mal gesagt hat, >daß man das Aktienpaket nicht
verkaufen muß. Kann mich aber >auch irren ...
Dann wäre es aber nicht sehr gescheit,
wenn man gleichzeitig nur ein paar Immobilien verkaufen müßte um auf den gleichen Erlös zu kommen -
ohne fast 60% Abschlag auf den NAV.
>>Glaube mich erinnern zu können, daß Zehetner mal gesagt >hat, >>daß man das
Aktienpaket nicht verkaufen muß. Kann mich >aber >>auch irren ... > >Dann wäre es aber nicht sehr gescheit, wenn man gleichzeitig >nur ein paar >Immobilien verkaufen müßte um auf den gleichen Erlös zu kommen >- ohne >fast 60%
Abschlag auf den NAV.
Habe die angesprochene Aussage leider nicht gefunden. Bin jedoch
inzwischen überzeugt, daß man keinesfalls verkaufen muß. Zehetner sprach allerdings immer von
kursschonend, was immer auch darunter zu verstehen ist. Klar ist, daß wenn man es - auch in kleinen
Tranchen - über die Börse verkauft, es jedenfalls zu einer negativen Kursreaktion kommen wird. Also
dürfte ziemlich sicher einer außerbörsliche Transaktion gemeint sein. Unter Arbitragegesichtspunkten ist
jedenfalls ein direkter Verkauf von Immobilien (in der Nähe der Schätzwerte) derzeit viel günstiger für
die Gesellschaft als ein Verkauf eigener Aktien in der Nähe der aktuellen Aktienkurse (die ja weit unter
dem NAV liegen). Da man aber sowieso 450 Mio. Teuros Barreserven hat, verstehe ich überhaupt nicht, daß
man noch verzweifelt nach weiterer Liquidität sucht ...
>>Da der anstehende Refinanzierungsbedarf bis 2012 ein >>Vielfaches dieser nun zumindest
halbwegs wieder >vorhandenen >>Bar-Reserven ist,..
Eine vorhandene
Liquidität wird wohl nicht zur Refinanzierung in zwei Jahren dienen. Dann könnte man Schulden mit der
vorhandenen Liquidität ja auch gleich tilgen (und sich die Sollzinsen sparen). Ich sehe auch nicht die
Problematik der Refinanzierung, die war vor einem Jahr gravierend, aber mit der nun verbesserten
Liquditätssituation, den stabilen Mieteinnahmen, laufenden Verkäufen zu (zumindest) Schätzpreisen düfte
das vom Tisch sein. Da sind wohl 90% der sonstigen Unternehmen in einer schlechteren Situation ...
>Das bei fast jedem Unternehmen so. Wer hat schon die >Kreditraten für die nächsten
zweieinhalb Jahre auf dem Konto >liegen?
Da hast Du recht. Es geht aber nicht nur um
die Kreditraten, sondern um die Komplettablöse von Darlehen. Und das Geld hat schon überhaupt niemand in
bar rumliegen, hätte ja (zumindest längerfristig) auch keinen Sinn ...
Manches in der
Diskussion ist auch ziemlich schwammig. Es gibt ja so etwas wie Projektfinanzierungen, die
Projektentwickler bis zur Fertigstellung von Projekten benötigen. Mit Auslaufen dieser Finanzierungen
wird das (dann hoffentlich fertiggestellte) Objekt dann verkauft - und mit dem Kaufpreis das Darlehen
abgelöst - oder es wird in den eigenen Bestand genommen und längerfristig neu finanziert. Diese
Sachverhalte sind den meisten (v.a. auch Journalisten) scheinbar nicht wirklich bekannt. Als Folge davon
gibt es das scheinbare Schreckgespenst des Refinanzierungsbedarfes.
>Eine vorhandene Liquidität wird wohl nicht zur Refinanzierung >in zwei Jahren dienen. Dann
könnte man Schulden mit der >vorhandenen Liquidität ja auch gleich tilgen (und sich die >Sollzinsen sparen). Ich sehe auch nicht die Problematik der >Refinanzierung, die war vor
einem Jahr gravierend, aber mit >der nun verbesserten Liquditätssituation, den stabilen >Mieteinnahmen, laufenden Verkäufen zu (zumindest) >Schätzpreisen düfte das vom Tisch sein.
Da sind wohl 90% der >sonstigen Unternehmen in einer schlechteren Situation ...
Stimme dir zu, nur nicht bei den 90%. Das Fälligkeitsprofil von Immofinanz ist nicht optimal, da
mE zu konzentriert. Aber wirkliche Probleme sehe ich auch nicht, letztendlich ist es "nur" eine
Frage des Preises (d.h. Kupons auf neuen Anleihen). mE wäre ein Umtauschangebot sinnvoll, um
zumindest auf einem Teil der Wandelanleihen die Fälligkeit zu strecken, nur um zu vermeiden daß man
auf eine "Maturity-Wall" zugeht und dann mehr zahlen muß - weil eine solche schwächere
Verhandlungsposition wird jedenfalls von den Investoren ausgenützt.
Das Szenario ist plausibel. Ich würde erwarten daß der Kurs sofort nach Meldung des
Verkaufsabschlusses der Aktien einen Freudensprung machen wird. Aber ich befürchte das wird noch
einige Zeit dauern, wenn man nicht schnell einige strategische Investoren findet.
>zu 2 Euro. Wie dem auch sei, die Aktien drücken jetzt schon >indirekt den Kurs.
Ich würde mir auch wünschen, daß IIA die 55M Aktien nicht verkauft. Das Problem ist halt, daß ein Manager
in dieser Beziehung eher risikoavers ist, d.h. lieber geringere Verschuldung und hohe
Marktkapitalisierung und dafür auch eine scharfe Krise gut überstehen. Mir als riskanter Investor ist
natürlich mehr Rendite lieber und die schafft man nicht, indem man Aktien zu jedem beliebigen Preis, also
z.b. 50% unter NAV verkauft.
Und wie geschrieben. Genauso wie A-Tec wird auch eine IIA einen
neuen Wandelbond mit 5% Zinsen verkaufen können.