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ForennameOff Topic: Nicht Börsenbezogene Diskussionen
Betreff des ThemasRE: So setzt Kurz die Presse mit seinen 130 Leuten systematisch unter Druck
URL des Themashttps://aktien-portal.at/forum/../forum/boerse-aktien.php?az=show_topic&forum=127&topic_id=21650&mesg_id=21979
21979, RE: So setzt Kurz die Presse mit seinen 130 Leuten systematisch unter Druck
Eingetragen von byronwien, 23.5.19 14:01
>@byronwien, deine o.a formulierte schlagzeile halte ich mit
>hinweis auf den inhalt des artikels für unangebracht.

Und zwar wegen dieser Inhalte im Artikel?

"Reporter ohne Grenzen" veröffentlicht hat, um fünf Ränge nach unten gefallen: von Platz 11 auf Platz 16. Mit anderen Worten: Nachdem der bürgerlich-konservative Sebastian Kurz von der ÖVP im Dezember 2017 gemeinsam mit der rechtspopulistischen FPÖ die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, hat die Lage sich spürbar verschlechtert.

Helmut Brandstätter, langjähriger "Kurier"-Chefredakteur in Wien, sagte Anfang Mai in einer Rede: "Zuletzt haben mir Kolleginnen und Kollegen verschiedener Redaktionen erzählt, sie würden immer öfter beim Schreiben von Artikeln zumindest kurz daran denken, ob ihnen das schaden könnte.

Eine 120 Stellen starke "PR-Armee", wie die Wiener Wochenzeitung "Falter" sie nennt, habe das Kanzleramt dazu eingerichtet. Bis zum Antritt der Regierung Kurz regelte ein Bundespressedienst die Kommunikation mit den Journalisten, außerdem hatte jeder Minister seine eigenen Sprecher.

Dass in manchen Ministerien sehr wohl der Versuch unternommen wird, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen, wurde im September 2018 in aller Öffentlichkeit deutlich: Als nämlich eine E-Mail aus dem Innenministerium bekannt wurde, wonach missliebige Medien von Informationen abgeschnitten werden sollten.

Kürzlich sprach mich ein deutscher Kollege an. "Bekommst du eigentlich auch Anrufe aus dem österreichischen Kanzleramt, nachdem du einen Artikel veröffentlicht hast?", fragte er. Ich bejahte. Mehrmals schon bin ich, nachdem ein Text von mir erschienen war, angerufen worden. In den Gesprächen teilte man mir, höflich zwar, aber doch bestimmt, mit, was an dem Artikel nicht passte.
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