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ForennameOff Topic: Nicht Börsenbezogene Diskussionen
Betreff des ThemasRasinger tritt ab
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17752, Rasinger tritt ab
Eingetragen von Warren Buffett, 12.2.18 18:08
Rasinger übergibt IVA-Leitung an Dominik Hojas
Kleinanlegerverein wird durch gemeinnützige Stiftung ersetzt - Vertretung alle privaten und institutionellen Anleger und Förderung des Kapitalmarktes geplant - Ab 2. Quartal aktiv

Wilhelm Rasinger (69), Vorsitzender der Interessensvertretung für Anleger (IVA), hat nach 19 Jahren an der Spitze des auf die Vertretung der Interessen von Kleinaktionären spezialisierten Vereins einen Generationen- und Organisationswechsel eingeläutet. Neuer Vorstandsvorsitzender der in Gründung befindlichen gemeinnützigen IVA-Stiftung wird der Kapitalmarktexperte und Medienunternehmer Dominik Hojas (31).

"Mit der Gründung der IVA-Stiftung werden Anlegerinteressen und nachhaltige Initiativen für eine Belebung des österreichischen Kapitalmarktes auf eine unabhängige, institutionalisierte Basis gestellt", sagte Rasinger am Montag bei einem Hintergrundgespräch in Wien.

Der Stiftung, die ihre Arbeit mit dem zweiten Quartal 2018 aufnehmen soll, gehören im Vorstand neben Hojas noch die Veranlagungsexpertin Erika Karitnig und der selbstständige Unternehmensberater Thomas Melzer an. Alle drei Vorstände haben noch einen "Brotberuf" und werden ihre Arbeit nebenberuflich ausüben und dafür eine Aufwandsentschädigung erhalten, so Hojas, Chefredakteur und Herausgeber der Finanzpublikation "Börsianer".

Die Finanzierung der Stiftung sei bereits gesichert. Man habe eine große Anzahl an privaten Geldgebern gefunden. Um die Unabhängigkeit zu betonen, seien keine Interessensvertretungen oder politische Einrichtungen darunter. Über die konkreten Geldgeber will Hojas erst nach der Gründung der Stiftung informieren. In Summe soll es sich um einen siebenstelligen Eurobetrag handeln.

Die Stiftung und die sichere wirtschaftliche Basis seien als neue Plattform für den IVA notwendig gewesen, sagte Rasinger. Während er es sich noch leisten konnte, IVA-Obmann im eigenen Büro zu sein, sei dies jetzt nicht mehr als "Freizeitbeschäftigung" zu machen.

Die neue IVA-Stiftung werde die Interessen aller Anleger in Österreich - der privaten wie der institutionellen - vertreten, sagte Hojas. Das Betätigungsfeld werde erweitert: Hinzu komme die Förderung des österreichischen Kapitalmarkts durch Öffentlichkeitsarbeit, Marktforschung und Aus- und Weiterbildung. Ein starker Kapitalmarkt spiele eine wesentlich Rolle und sorge für Einkommen und Wohlstand. Allen Menschen - auch Sparern - sollte es möglich sein, Vermögen aufzubauen. Untermauern wolle man die Ernsthaftigkeit der Anliegen durch die neue und professionelle Organisationsstruktur.

Rasinger sieht den heimischen Kapitalmarkt derzeit in einer Wendesituation: Der Anteil von privaten Investoren gehe zurück und die gute Wirtschaft reflektiere sich nicht am Kapitalmarkt. So gehe etwa die Anzahl der in Wien börsennotierten Gesellschaften zurück. Breite Bevölkerungsschichten seien wegen der Realverluste beim Sparen frustriert und die Politik sei gegenüber der Bedeutung des Kapitalmarktes für die Volkswirtschaft gleichgültig. Nach einigen Jahren Stillstand könnte sich dies jedoch mit der neuen Regierung ändern, hofft Rasinger.

Die Hauptaufgabe des IVA liege nicht im Anlegerschutz. "Der beste Anlegerschutz ist ein mündiger und gut informierter Anleger", so Rasinger. Dafür seien Regierung und anderer Organisationen zuständig.

Der jetzige IVA wird auch nach der Gründung der IVA-Stiftung weiter bestehen bleiben, unter anderem, weil er noch in eine Reihe von noch laufenden Überprüfungsverfahren involviert sei. Er werde den IVA auch weiterhin konstruktiv unterstützen und begleiten, meinte Rasinger. In den vergangenen 20 Jahren sei es ihm und seinem Mitstreiter Michael Knap unter anderem gelungen, die Hauptversammlungskultur, die Corporate Governance und das Verhältnis der privaten Anleger zu den börsennotierten Unternehmen zu verbessern.
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