| Zurück zum vorherigen Thema
ForennameAusländische Aktien aus Europa, USA, Asien...
Betreff des ThemasRE: Wer kann Daimler-Chrysler eigentlich noch glauben?
URL des Themashttps://aktien-portal.at/forum/../forum/boerse-aktien.php?az=show_topic&forum=125&topic_id=4241&mesg_id=4247
4247, RE: Wer kann Daimler-Chrysler eigentlich noch glauben?
Eingetragen von SieurKolou74, 18.9.06 15:13
Financial Times Deutschland
DaimlerChrysler-Chef Zetsche verspielt Vertrauen
Sonntag 17. September 2006, 22:15 Uhr

Nur eineinhalb Monate, nachdem der Autokonzern für Chrysler 500 Mio. Euro Verlust im dritten Quartal veranschlagt hatte, schockiertete Zetsche am Freitag die Analysten mit einem erwarteten Minus von jetzt 1,2 Mrd. Euro. Der von ihm einst sanierte Hersteller drückt damit sogar den fürs Gesamtjahr angepeilten operativen Konzerngewinn von 6 Mrd. Euro auf 5 Mrd. Euro.

Der plötzlich deutlich höhere Verlust bei dem US-Autobauer schürt Zweifel an der Dauerhaftigkeit des Sanierungserfolgs bei Chrysler, der Zetsche einst den Weg zum Posten des Konzernchefs geebnet hatte. Mit einem harten Sparkurs hatte Zetsche den Autobauer 2004 aus den roten Zahlen geführt.

Zugleich macht die Warnung vor einem Millardenverlust mit einem Schlag die Hoffnungen von Analysten zunichte, dass mit dem seit Januar amtierenden DaimlerChrysler-Chef eine Zeit stabiler Ergebnisprognosen angebrochen sei. Der Aktienkurs des Konzerns brach am Freitag um 5,6 Prozent auf 39,18 Euro ein.

"Der Konzernchef hat damit Vertrauen verspielt", sagt ein Analyst. "Alle hatten gehofft, dass nach Zetsches Vorgänger Jürgen Schrempp nun die Zeit der Gewinnwarnungen vorbei ist. Aber jetzt kann man sich nicht einmal auf die Prognose für ein Quartal verlassen." Den Ende Juli für das dritte Chrysler-Quartal ankündigten Verlust von 500 Mio. Euro hatten die Analysten zwar schon damals mit Sorgen vernommen - doch sie hatten zugleich betont, dass die Prognose für den Gesamtkonzern immerhin bestehen blieb.

Moody's senkt Kreditfähigkeit

Noch kürzlich hatte Chrysler-Chef Tom LaSorda in Aussicht gestellt, dass der US-Autokonzern dieses Jahr die Gewinnschwelle erreichen könne. Für das Gesamtjahr rechnet Chrysler nun mit einem Verlust von 1 Mrd. Euro. Im vierten Quartal will die Sparte zwischenzeitlich schwarze Zahlen schreiben.

"Das Beängstigende ist, dass der Konzern einen so großen Teil des Unternehmens dermaßen wenig im Griff hat", urteilt Jürgen Pieper, Analyst beim Bankhaus Metzler. "Sie haben Chrysler jahrelang mit viel Aufwand restrukturiert, um heute festzustellen, dass das nicht viel gebracht hat."

Für ihn sei dies ein weiterer Beweis, dass die Fusion von Mercedes-Benz und Chrysler nicht sinnvoll gewesen sei. Es entstehe fast der Eindruck, als ob Chrysler wieder den Bach runtergehe, während Zetsche sich um die Nobelmarke Mercedes-Benz und die Smart-Kleinwagen kümmere, sagt ein anderer Autoanalyst.

Die Rating-Agentur Moody's senkte nun die Kreditwürdigkeit DaimlerChryslers. Standard & Poor's (S&P) änderte den Ausblick für das Rating von positiv auf stabil. "Obwohl wir die langfristigen Aussichten für Chrysler schon lange Zeit skeptisch gesehen haben, sind wir doch von dem Erreichen der Gewinnschwelle 2006 ausgegangen", moniert S&P-Analystin Maria Bissinger. Zusätzlich könnten auch die jüngsten Airbus Pannen bei der EADS-Beteiligung des Konzerns das Ergebnis DaimlerChryslers belasten.

Der Schwenk der US-Autokäufer zu kleineren Fahrzeugen, weg von den großen, spritfressenden Pickups und Geländewagen, hat die US-Hersteller hart getroffen. General Motors Ford und Chrysler müssen ihre Modelle nun auf die neuen Bedürfnisse der Kunden anpassen. Währenddessen zwacken ihnen Hersteller aus Asien und Europa Marktanteile ab. Im August waren noch immer 78 Prozent der von Chrysler verkauften Autos die bisherigen großen Modelle, während etwa GM mit neuen Fahrzeugmodellen den Nachfrageschwund verlangsamen konnte. So steigerten die Autobauer Ford und GM ihre US-Marktanteile bei Pkw zum Vorjahr, während Chryslers Anteil sank.

"Im dritten Quartal ist es der Chrysler Group nicht gelungen, dem Nachfrageverhalten der Kunden mit dem bestehenden Produktportfolio zu folgen, da das Kundeninteresse sich auf kleinere Fahrzeuge konzentriert hat", so der Konzern zur neuen Prognose. Hoffnung setzt Chrysler nun auf acht neue, eher kleinere Modelle, die im zweiten Halbjahr einführt werden sollen. Zudem kürzt der Autobauer seine Produktion deutlich.

Der hohe Chrysler-Verlust könnte nun auch ein Wink an die US-Gewerkschaft UAW sein. Sie hatte bereits in der Vergangenheit den US-Herstellern General Motors und Ford geringere Gesundheitskosten für die Arbeiter zugebilligt. Verhandlungen zwischen der UAW und Chrysler über die Gesundheitskosten waren zuletzt gescheitert.

:-(:-(
-----------------------------------

Jo,15 Jahre und 2 katastrophale Vorstandsvorsitzende,der eine hatte die halbe deutsche Industrie zusammengekauft,der andere wollte eine unüberschaubare Autowelt AG gründen.(Mercedes,Mitsubishi,Crysler,Dodge,Smart,Jeep,und noch etliche andere LKW,BUS und sonstiger Marken in Amerika),haben Mercedes massiv geschädigt.

Habe ihnen vor vielen Jahren aus Empörung,obwohl ich eh wusste dass es nix nutzen wird,einen Brief geschrieben,dass sie sich von Crysler und Mitsubishi verbschieden und analog zu BMW höchstens nur noch JEEP und die damals hochprofitable Truckfirma MACK behalten sollen.

Nach Mrd Verlusten und abstrusen Abenteuern halten sie noch immer an Crysler&Co fest.Eigentlich unglaublich.

Bild dazu passt.



0