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ForennameÖsterreichische Aktien im In- und Ausland
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82980, Konzernumbau, Akquisitionen, Kapitalerhöhung
Eingetragen von Hagen, 30.7.09 11:04
Ottakringer greift nach frischem Geld
29.07.2009 | 18:16 | (Die Presse)

Mit einer neuen Konzernstruktur ist eine Kapitalerhöhung geplant. Ottakringer-Chef Siegfried Menz will den Kapitalmarkt anzapfen, „sobald ein interessantes Kaufobjekt auftaucht“.


Wien (eid). Das Wetter – und jetzt die Krise: zwei handfeste Gründe, warum Getränkekonzerne derzeit alle Energie darauf verwenden, wegbrechende Umsätze einzubremsen. Nicht so Ottakringer-Chef Siegfried Menz: Der Chef des größten heimischen Brauunternehmens, das mehrheitlich in Privatbesitz ist, rüstet für die Zeit nach der Krise auf und baut den Konzern total um.

Die Ottakringer Brauerei und die Mineralwasserquelle Vöslauer sowie der Getränkevertrieb, die bisher zwar mit den Familien Wenckheim und Menz einen gemeinsamen Eigentümer hatten, aber getrennt agierten, werden als Töchter unter eine börsennotierte Gesellschaft, die Ottakringer Getränke AG, gestellt. Darunter kommen auch die Brautöchter im Ausland (Pecs und Innstadt). Bisher notierte nur die Ottakringer Brauerei an der Börse. Die Neuorganisation soll am 21.September in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden und rückwirkend mit 1. Jänner in Kraft treten.

„Wir werden der einzige österreichischen börsennotierte Getränkekonzern sein“, kann sich Menz einen Seitenhieb auf die große Konkurrenz Brau AG nicht verkneifen, die zu Heineken gehört. Die Holländer halten über die Brau AG sieben Prozent an der neuen Ottakringer, die 200 Millionen Euro Umsatz haben wird.


Einkaufstour im Ausland

„Wir erhöhen die Schlagkraft für Akquisitionen“, sagt Menz, der Konzernchef wird. Die Brauerei wird weiter von Christiane Wenckheim, Vöslauer von Alfred Hudler geführt. Menz will den Kapitalmarkt anzapfen, „sobald ein interessantes Kaufobjekt auftaucht“. Menz, dessen Familie in der neuen Struktur rund 16 Prozent der Anteile hält, denkt vor allem an das Ausland. Der Fokus liege auf Bier und Wasser, aber auch andere Getränke seien interessant.

Menz spitzt auf Firmen, die zu teils überhöhten Preisen erworben worden sind und krisenbedingt bald zur Disposition stehen dürften. Zudem müssten durch Fusion entstandene Brauriesen aus Kartellgründen Geschäftsteile abgeben. Das aktuelle Beispiel ist Anheuser-Busch InBev. Die Nummer eins weltweit bietet ihr Osteuropageschäft zum Verkauf an.

Im Zuge einer Kapitalerhöhung könnte der Streubesitz, der künftig bei nur rund zwölf Prozent liegt, erhöht werden, wenn die Familienholdings nicht im selben Ausmaß mitziehen. „Die Aktie bekommt mehr Fantasie“, hofft Menz auch auf einen Wechsel in ein höheres Börsesegment.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2009)

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