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ForennameÖsterreichische Aktien im In- und Ausland
Betreff des ThemasRE: novotny-krise vorbei-hirn verloren
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59553, RE: novotny-krise vorbei-hirn verloren
Eingetragen von SieurKolou74, 24.10.08 15:23
von Robert Lechner | 23.10.2008 |

Österreichs Banken-Rettungspaket wirkt bisher nicht

Die bisherige Weigerung der heimischen Institute im Zuge der Finanzkrise Staatshilfe in Anspruch zu nehmen, wird zum krassen Wettbewerbsnachteil.

„Kein Funke von Entspannung. Für österreichische Banken ist der Kapitalmarkt nach wie vor dicht. Und auch auf dem Geldmarkt sieht es nicht viel besser aus, außer bei den unvorteilhaften Tagesgeldern." So lautet die Zwischenbilanz eines hochrangigen Treasury-Managers knapp eine Woche nach Verabschiedung des Banken-Rettungspaketes in Österreich.

Schuld an der nach wie vor tristen Lage in puncto Finanzierung der Institute ist zum Großteil das Zaudern der Banken, staatliche Eigenkapitalspritzen in Anspruch zu nehmen. „International wundert man sich über diverse Aussagen aus Österreich, keinesfalls Kapitalstützungen zu nützen." Aus der Treasury-Abteilung ein anderen Großbank ist zu hören, dass sich derzeit nur jene Märkte erholen, in denen das öffentliche Doping zwangsweise erfolgte:?Großbritannien und die USA. Einen solchen Schritt hat Finanzminister Wilhelm Molterer bisher freilich nicht geplant.

Hohe Risikoaufschläge

Ein Blick auf die Entwicklung der Credit Default Swaps, also der Risikoaufschläge für Bankfinanzierungen, bestätigt den Eindruck, dass in Österreich nach wie vor der Wurm drinnen ist. Während die Ausschläge bei der demnächst unter staatlicher Obhut stehenden BayernLB nachlassen, sind die Werte für die Erste Bank und Raiffeisen International wieder zu den alten Negativ-Rekordhöhen zurückgekehrt. In der RZB wird freilich abgewiegelt:„Unsere jüngste Emission haben wir mit einem Aufschlag von 70 Basispunkten untergebracht", betont ein Sprecher der Bank. Grund für Entwarnung sieht dennoch keiner: „Maximal ein leichtes Aufklaren am Horizont."

Auf den designierten Chef der künftigen ÖIAG-Banken-Auffanggesellschaft kommt damit harte Arbeit zu. Kein Wunder, dass sich der frühere Notenbank-Gouverneur Klaus Liebscher dem Vernehmen nach noch zieren soll, das Himmelfahrtskommando zu übernehmen.
Hinter den Kulissen wird dennoch bereits mit der ersten Bank auf Hochtouren verhandelt. Momentan spießt es sich noch an einigen Details. Der Staat will nämlich bei einem Einstieg sämtliche Dividendenzahlungen stoppen, gleichzeitig aber Geld mit den Notbeteiligungen verdienen. Als Ausweg bieten sich Wandelanleihen oder - weniger elegante - Partizipationsscheine an.

Quelle:http://www.wirtschaftsblatt.at/home/zeitung/aktuell/347958/index.do?_vl_pos=r.11.MOST
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