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4890, Wiener Städtische geht eigene Wege
Eingetragen von SieurKolou74, 26.1.07 07:50
Wiener Städtische geht eigene Wege

24. Jänner 2007

Gegen Katastrophen-Pool, aber für Einbindung des Staats - Aktionäre erhalten ein Fünftel mehr Dividende

Wien (SN-wie). Auf der Suche nach einem Modell, mit dem sich Schäden aus Naturkatastrophen versichern lassen, findet die heimische Versicherungsbranche derzeit keinen gemeinsamen Weg. Einig ist man nur darin, dass der Staat mitzahlen soll. Der Chef der Grazer Wechselseitigen, Othmar Ederer, hatte kürzlich vorgeschlagen, eine Pflichtversicherung gegen Schäden aus Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hochwasser oder Lawinen einzurichten. Dabei sollten die Assekuranzen die dafür eingenommenen Prämien in einen Pool einbringen, sagte Ederer.

Die Wiener Städtische lehnt das ab. "Das entspricht nicht unserer Intention", sagte Vizegeneraldirektor Karl Fink. Weder wolle man eine Pflichtversicherung noch ein Poolen von Prämien. Die Versicherer sollten dieses Geschäft - bei dem man mehrere Risiken bündeln müsste - in Konkurrenz zu einander machen und zudem Schutz von Rückversicherern zukaufen. Ab einer bestimmten Schadenshöhe - Fink spricht von 500 Mill. Euro pro Ereignis - sollte es eine staatliche Haftung geben. Laut Fink sei es unrealistisch, mit einem solchen Modell die in Bund und Ländern bestehenden Katastrophenfonds zu ersetzen. Ederer hatte vorgeschlagen, dass nicht versicherte Geschädigte keine Entschädigung von der öffentlichen Hand erhalten sollten. Fink und Städtische-Chef Günter Geyer sehen hingegen in der derzeitigen Praxis, wonach Versicherte keine Leistungen vom Staat erhalten, eine Diskriminierung.

Auch der Vorstoß eines anderen Konkurrenten löst bei Geyer "leichte Verwunderung" aus. Dass Uniqa ab Herbst eine besonders günstige Kfz-Versicherung für Wenigfahrer einführen wolle, bei der das Auto elektronisch geortet werde, finde er nicht richtig. Die Städtische werde das nicht machen, sagte Geyer.

Im vergangen Jahr erzielte der Konzern Wiener Städtische (Vienna Insurance Group) ein Prämienvolumen von erstmals mehr als 6 Mrd. Euro, 38 Prozent davon kamen von den Töchtern in Osteuropa. Diese trugen 30 Prozent zum Ergebnis bei. Nach vorläufigen Zahlen erzielte die Gruppe 315 Mill. Euro Gewinn vor Steuern, 30 Prozent mehr als 2005. Für heuer erwartet Geyer einen Anstieg des Vorsteuergewinns auf 370 Mill. Euro. Der Vorstand werde vorschlagen, die Dividende für 2006 von 66 Cent auf 80 Cent je Aktie zu erhöhen.

Die Sturmschäden durch den Orkan Kyrill bezifferte Fink für die Gruppe mit 25 Mill. Euro, davon 15 Mill. Euro in Österreich, ein Teil davon sei aber rückversichert. Auf das Ergebnis von 2007 werde das daher keine Auswirkungen haben.

© SN.

Quelle:http://www.salzburg.com/


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