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Betreff des ThemasOeNB erwartet Anstieg der Inflation im Jahr 2022 auf 5,6 %
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235808, OeNB erwartet Anstieg der Inflation im Jahr 2022 auf 5,6 %
Eingetragen von Warren Buffett, 11.4.22 12:02
OeNB erwartet Anstieg der Inflation im Jahr 2022 auf 5,6 %
Hohe Energiekosten belasten vor allem einkommensschwache Haushalte

Laut jüngster Prognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wird die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate für Österreich im Jahr 2022 auf 5,6 % ansteigen, gefolgt von Rückgängen auf 2,9 % im Jahr 2023 bzw. 2,2 % im Jahr 2024. Hohe Rohstoffpreise und die ökonomischen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine treiben die Inflation 2022 auf den höchsten Jahreswert seit Bestehen der Währungsunion. Eine Schwerpunktanalyse der OeNB untersucht die Belastung der österreichischen Haushalte durch die steigenden Energiekosten.




Rohöl, Gas und Elektrizität treiben die HVPI-Inflationsrate im Jahr 2022 auf 5,6 %

Laut aktueller Inflationsprognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) vom März 2022 wird die HVPI-Inflationsrate in Österreich im Jahr 2022 auf 5,6 % ansteigen, gefolgt von Rückgängen auf 2,9 % im Jahr 2023 bzw. 2,2 % im Jahr 2024. Gegenüber der Prognose vom Dezember 2021 wurde die Inflationsprognose für den gesamten Prognosehorizont – insbesondere für 2022 – vor allem aufgrund höherer Terminnotierungen für Rohöl, Gas und Elektrizität nach oben revidiert. Der Krieg in der Ukraine trägt dazu bei, dass die HVPI-Inflationsrate auch in den nächsten Monaten hoch bleiben wird. Der Höhepunkt der Inflationsentwicklung wird für April mit 7,2 % erwartet. Unter der Voraussetzung, dass es zu keinen Liefereinschränkungen bei Energieträgern kommt, sollte im zweiten Halbjahr 2022 eine Entspannung bei der Preisentwicklung von Energieprodukten einsetzen. Auch bei Agrarrohstoffen ist aufgrund des Krieges in der Ukraine mit einer Angebotsverknappung zu rechnen. Zudem verteuern die Energiepreise die Produktionskosten, weshalb die Inflationsrate für Nahrungsmittel in diesem Jahr sogar noch weiter ansteigen dürfte. In den Jahren 2023 und 2024 führen sinkende Energierohstoffpreise, Basiseffekte und das Auflösen der angebotsseitigen Verknappungen zu einem Rückgang der HVPI-Inflationsrate.

HVPI-Inflation steigt zu Jahresbeginn 2022 weiter an




Zu Jahresbeginn 2022 setzte die HVPI-Inflationsrate ihren 2021 begonnenen Anstieg weiter fort und erreichte im März 2022 laut Schnellschätzung von Statistik Austria mit 6,7 % den mit Abstand höchsten Wert seit Bestehen der Währungsunion. Ausschlaggebend für die markante Inflationsdynamik waren zum einen die Energiepreise, die sich sowohl aufgrund der Rohölnotierungen als auch aufgrund der dynamischen Preisentwicklung auf den Großhandelsmärkten für Gas und Elektrizität noch kräftiger erhöhten als zuvor. Zum anderen legten seit Jahresende 2021 insbesondere die Preise für langlebige Konsumgüter (wie z. B. Fahrzeuge, Einrichtungsgegenstände oder Haushaltsgeräte) deutlich zu. Angebotsverknappungen bei gleichzeitig starker Nachfrage führten zu einer stärkeren Übertragung der steigenden Erzeugerpreise auf die Endverbraucher. Der Krieg in der Ukraine spiegelte sich in der Inflationsrate für März bereits wider, dürfte jedoch für die Inflationsentwicklung im Februar 2022 noch keine Rolle gespielt haben, da die Preiserhebung zu Beginn des Krieges größtenteils abgeschlossen war.

45 EUR Mehrkosten pro Monat aufgrund gestiegener Energiepreise – einkommensschwache Haushalte besonders betroffen




Die Preise für Strom, Gas und Treibstoffe stiegen im Laufe des Jahres 2021 stark an, sodass der durchschnittliche österreichische Haushalt im Februar 2022 beinahe 45 EUR mehr pro Monat für Energie ausgab als noch im Februar 2021. Allerdings sind nicht alle Haushalte gleichermaßen von den steigenden Verbraucherpreisen betroffen. Die Daten der Konsumerhebung 2019/2020 zeigen, dass einkommensschwächere Haushalte relativ zu ihren Gesamtausgaben mehr für Haushaltsenergie (wie z. B. Strom und Gas) ausgeben als einkommensstärkere Haushalte, während es sich bei Treibstoffen genau umgekehrt verhält. Besonders hoch ist die Belastung durch die gestiegenen Energiekosten für einkommensschwache Haushalte (wie z. B. Arbeitslose oder Ausgleichszulagenbeziehende). Da die steigenden Energiepreise zu einer deutlichen Mehrbelastung führen und vor allem sozial schwächere Haushalte treffen, wurden von der Bundesregierung verschiedene Entlastungsmaßnahmen vorgeschlagen.

„Inflation aktuell“ ist ein vierteljährlich erscheinender Bericht der Oesterreichischen Nationalbank zur Inflation in Österreich. Darin wird die Inflationsentwicklung der letzten Monate analysiert, die Inflationsprognose der OeNB vorgestellt sowie auf aktuelle Schwerpunktthemen eingegangen:

Inflation aktuell - Oesterreichische Nationalbank (OeNB):
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/inflation-aktuell.html
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