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ForennameÖsterreichische Aktien im In- und Ausland
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URL des Themashttps://aktien-portal.at/forum/../forum/boerse-aktien.php?az=show_topic&forum=124&topic_id=232374&mesg_id=240195
240195, Verlangt die Gewerkschaft zu hohe Löhne, weil sie das Wachstum zu hoch einschätzt?
Eingetragen von Warren Buffett, 23.9.22 09:20
Aber wie berechnet man nun dieses reale BIP? Man sollte meinen, dass einfach die gewöhnliche jährliche Inflationsrate, der Verbraucherpreisindex, vom nominalen BIP abgezogen wird. Das ist aber nicht so: Stattdessen wird der sogenannte BIP-Deflator zur Ermittlung des realen BIP herangezogen. Er kann sich – und hier liegt der Kern der Sache – gehörig von der gängigen Inflationsrate unterscheiden.

Die Sache mit dem Deflator
Warum zieht man nicht einfach die normale Inflationsrate vom nominalen BIP ab? Das BIP ist der Wert aller Güter, die produziert werden – aber nur im Inland. Will man hier korrekt die Teuerung herausrechnen, darf man dafür nicht die gesamte Inflationsrate nehmen, sondern nur jene, die bei Gütern aus dem Inland aufgetreten ist. Die gewöhnliche Inflationsrate berücksichtigt nämlich Preissteigerungen bei allem, was in Österreich konsumiert wird – ob es nun aus dem In- oder Ausland stammt: von der heimischen Wurst über das Auto aus Deutschland bis hin zum Gas aus Russland. Im BIP-Deflator hingegen wäre nur die Wurst inkludiert.

All das ist in gewöhnlichen Jahren ziemlich irrelevant. Üblicherweise unterscheidet sich die Inflation bei inländischen und bei importierten Gütern kaum. Seit dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise allerdings klaffen die Werte auseinander: Die Inflation bei importierten Gütern ist höher als bei inländischen. Hauptgrund sind die Öl- und Gaskäufe aus dem Ausland, bei denen die Preissprünge am extremsten sind. Im zweiten Quartal des heurigen Jahres beispielsweise betrug Österreichs BIP-Deflator 4,5 Prozent. Die Inflationsrate hingegen fiel mit 7,9 Prozent fast doppelt so hoch aus.

https://www.derstandard.at/story/2000139300689/verlangt-die-gewerkschaft-zu-hohe-loehne-weil-sie-das-wachstum
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