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238962, Kosteninflation im 2. Quartal 2022 spürbar
Eingetragen von Warren Buffett, 08.8.22 10:34
Kosteninflation im 2. Quartal 2022 spürbar – Ausblick für Gesamtjahr 2022 bestätigt

Lenzings Ergebnisse im 2. Quartal 2022 lagen bei Umsatz und Profitabilität leicht unter unseren Erwartungen, während der Quartalsgewinn wiederum positiv überraschte. Höhere Faserpreise ließen den Umsatz im Q2/22 um knapp ein Viertel auf EUR 678,6 Mio. ansteigen. Steigende Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten konnten durch Effizienzsteigerungmaßnahmen nicht komplett abgefangen werden, sodass der operative Gewinn um 37,7% j/j auf EUR 52,0 Mio. zurückging. Trotz der Unterstützung durch ein höheres Finanzergebnis ging das Nettoergebnis nach Minderheiten und Hybridkapital um 25,4% j/j auf EUR 39, 7 Mio. zurück. Das Lyocell-Werk in Thailand mit Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr ging im März 2022 planmäßig in Betrieb und wird Lenzing unterstützen, den Spezialfaseranteil am Faserumsatz von aktuell 71% schon vor 2024 auf die geplanten 75% zu heben. Das Hochfahren des zweiten strategischen Investitionsprojekts - des Zellstoffwerks in Brasilien – soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Als Reaktion auf die derzeit im Fokus stehenden Energieversorgungsengpässe plant Lenzing, die Eigenversorgung zu erhöhen – z.B. durch neue Fotovoltaikanlagen. Von einem Gaslieferstopp wäre derzeit nur die Produktionsstätte in Heiligenkreuz schwer betroffen (weniger als 8% der Gesamtfaserkapazität). Sechs der insgesamt neun Produktionsstätten liegen außerhalb Kontinentaleuropas und wären von Gaslieferunterbrechungen nicht direkt betroffen.

Ausblick

Der Finanzausblick 2022 mit einem EBITDA deutlich über dem Niveau von 2021 wurde vom Management bestätigt. Die Q2-Zahlen belegen, dass die exzellente Marktposition bei Spezialfasern sowie die hohe Rückwärtsintegration die steigenden Energie- und Rohstoffkosten nur teilweise abfedern können. Im 2. Halbjahr sollten die beiden Investitionsprojekte jedoch erste positive Ergebnisbeiträge liefern. Wir sehen die langfristig soliden Geschäftsaussichten gekoppelt mit der marktführenden Position bei Spezialfasern sowie die starke ESG-Positionierung auf aktuellen Kursniveaus bei weitem nicht reflektiert und bleiben bei unserer Akkumulieren-Empfehlung.

Erste Bank
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