| Zurück zum vorherigen Thema
ForennameÖsterreichische Aktien im In- und Ausland
Betreff des Themas
URL des Themashttps://aktien-portal.at/forum/../forum/boerse-aktien.php?az=show_topic&forum=124&topic_id=220986&mesg_id=229485
229485, Belarus: RBI und staatliche Belarusbank schränken Zusammenarbeit ein
Eingetragen von Warren Buffett, 03.8.21 07:30
Belarus: RBI und staatliche Belarusbank schränken Zusammenarbeit ein

Zusammenhang mit Sanktionsfragen und "risikobasierter Anpassung von Konzernrichtlinien" bei Raiffeisen Bank International

Die Raiffeisen Bank International (RBI) in Wien wird in Zukunft nicht mehr als Drehscheibe für internationale Überweisungen der von der EU sanktionierten, staatlichen Belarusbank in Minsk fungieren. Das folgt aus einem geleakten Dokument der Belarusbank, in dem über eine "Veränderung der internen Politik" der österreichischen Bank ab dem 16. August informiert wurde. Eine RBI-Sprecherin erklärte der APA am Montag, dass die Rede von Regeln zur Prüfung auf Sanktionsrelevanz sei.



Im der APA vorliegenden Dokument vom 21. Juli werden hochrangige Manager der größten belarussischen Bank ersucht, Klienten unverzüglich über notwendige Veränderungen in Außenhandelsverträgen zu informieren. In Verträgen, in denen bisher sogenannte Nostrokonten der Belarusbank bei RBI in Wien als Bankverbindung geführt wurden, müssten ab dem 16. August Belarusbank-Nostrokonten bei der Bank Polski in Warschau sowie der Deutschen Bank und Commerzbank in Frankfurt angeben werden.

Unverändert könnten die Bankdaten lediglich bei jenen Transaktionen werden, die unmittelbar an Kunden der RBI selbst gingen. Begründet wurde die Maßnahme mit einer nicht weiter spezifizierten "Veränderung der internen Politik von Raiffeisen Bank International."

"Diese internen Regeln ermöglichen es uns, risikobasiert und Fall für Fall Kunde und Geschäftsfall auf Sanktionsrelevanz zu prüfen", erläuterte am Montag eine RBI-Sprecherin auf APA-Anfrage. Konkrete Hintergründe, die zur "Anpassung von Konzernrichtlinien" und zu den Maßnahmen der Belarusbank geführt hatten, wollte sie nicht offenlegen.



Die jeweiligen Geschäfte und deren Analysen unterlägen dem Bankgeheimnis. Raiffeisen Bank International beobachte jedoch die Situation in Belarus sehr genau und setzte alle anwendbaren Sanktionen sofort um, kommentierte die Sprecherin. RBI selbst ist am belarussischen Markt prominent mit ihrer Tochter Priorbank vertreten, die insbesondere im Privatkundengeschäft tätig ist.

Die mehrheitlich im staatlichen Besitz stehende Belarusbank findet sich indes seit dem 24. Juni 2021 auf einer EU-Sanktionsliste. Konkret wurde Personen und Firmen in der Europäischen Union untersagt, mit dieser Bank Geschäfte über Wertpapiere, Geldmarktinstrumente oder Kredite jeweils mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen zu tätigen. In den EU-Sanktionen ist jedoch keine Rede von einem etwaigen Verbot, dieser Bank in der EU Konten für internationale Überweisungen zur Verfügung zu stellen.
0.01