RBI hat in Polen noch viele offene Frankenkredit-Streitfälle
Derzeit rund 4.700 offen - Für 2021 könnten monatlich 250 bis 300 neue Fälle dazukommen

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat in Polen noch viele offene Rechtsfälle zu den Frankenkrediten. Aktuell sind 4.707 Fälle offen, für 2021 könnten monatlich 250 bis 300 Fälle hinzukommen, sagte RBI-Chef Johann Strobl am Freitag. Das Frankenkredit-Portfolio der Bank liegt derzeit bei rund 2 Mrd. Euro oder 31.000 Krediten. Bis zum Ende des ersten Quartal 2021 hat die Bank 115 Mio. Euro zurückgestellt.
Ende April teilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in der Causa mit, dass die nationalen Gerichte entscheiden müssen, ob ein Fremdwährungs-Kreditvertrag, der eine unfaire Klausel enthält, annulliert werden soll oder nicht. Für Strobl ist diese Kernfrage, ob die Frankenkreditverträge unfaire Klauseln enthalten haben, noch nicht geklärt. Auch er sieht hier die nationalen Gerichte am Zug, die im Einzelfall entscheiden müssten. Seiner persönlichen Meinung nach seien die Verträge im Kern aber nicht missbräuchlich gewesen, so Strobl im Rahmen einer Analystenkonferenz am Freitagnachmittag.

Mehrere Entscheidungen von polnischen Gerichten zu dem Thema stehen derzeit noch aus, eine heutige Entscheidung des obersten Gerichtshofs in Polen wollte Strobl heute noch nicht im Detail kommentieren.