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228151, Industrie Österreichs eilt im Mai von Rekord zu Rekord
Eingetragen von Warren Buffett, 30.5.21 09:51
Industrie Österreichs eilt im Mai von Rekord zu Rekord

Dank Rekordzuwächsen bei Produktion und Auftragseingang hat sich der Aufschwung der Industrie Österreichs im Mai weiter beschleunigt. Überdies stiegen die Beschäftigtenzahlen aufgrund des zunehmenden Kapazitätsdrucks so rasant wie seit drei Jahren nicht mehr.

Gravierende Materialengpässe und Transportprobleme sorgten indes dafür, dass sich die Lieferzeiten so stark verlängerten wie nie zuvor in der über zwanzigjährigen Umfragegeschichte und dass die Kosten mit Rekordrate zulegten. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist blieben zwar positiv, sie fielen jedoch weniger optimistisch aus als in den zurückliegenden drei Monaten.

Der saisonbereinigte UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex übertraf im Mai das bisherige Allzeithoch von April und erreichte mit 66,4 Punkten einen neuen Rekordwert. Der PMI-Hauptindex setzt sich aus den Unterindizes für Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung, Vormateriallager und Lieferzeiten zusammen und spiegelt das Ergebnis der Mai-Umfrage zur Konjunkturlage der Industrie Österreichs in einem Wert wider.




Die Indizes für den Gesamt-Auftragseingang und für die Exportneuaufträge wiesen im Mai neue Rekordzuwächse (Umfragebeginn im Oktober 1998) aus. Ausschlaggebend hierfür war laut Befragten die anziehende Nachfrage infolge gestiegener Investitionen und Lockerungen der Corona-Restriktionen. Überdies wurden bei zahlreichen Kunden die Lagerbestände aufgestockt, um sich gegen die verlängerten Lieferzeiten zu wappnen.

Aufgrund des enormen Auftragsschubs wurde die Produktion im Mai zwar mit Rekordrate ausgeweitet, sie fiel jedoch erneut niedriger aus als die Zuwachsrate der Neuaufträge, weshalb der Auftragsbestand zum zweiten Mal hintereinander in Rekordtempo zunahm. Wegen Nachschubproblemen bei Produktionsmaterialien griffen die Unternehmen zur Befriedigung der Nachfrage oftmals direkt auf die Bestände an Fertigwaren zurück, weshalb diese so stark sanken wie seit Februar 2010 nicht mehr.

Im Zuge von Kapazitätserweiterungen wurden im Mai per Saldo so viele neue Stellen geschaffen wie zuletzt vor genau drei Jahren.




Seit Jahresbeginn hält der Jobaufbau nun bereits ununterbrochen an, nachdem die Beschäftigtenzahlen zuvor zehn Monate lang gesunken waren.

Der Index Einkaufsmenge kletterte im Berichtsmonat auf ein neues Allzeithoch. Die Vormateriallager legten hingegen nur leicht zu, da die Unternehmen bestrebt waren, sich mit Vorratslagern gegen Lieferunterbrechungen zu schützen.

Die Lieferzeiten verlängerten sich den vierten Monat in Folge mit neuer Rekordrate. Dazu beigetragen hat nicht nur das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage bei einer Reihe von Vorprodukten und Komponenten, sondern auch Logistikprobleme, wie zum Beispiel der Mangel an verfügbaren Frachtkapazitäten.

Die gravierenden Nachschubprobleme bei Vorprodukten sorgten dafür, dass die Einkaufspreise im Mai noch stärker stiegen als im bisherigen Rekordmonat April. Verteuert haben sich laut Befragten Aluminium, Kunststoffe, Stahl und Holz, und auch die Transportkosten legten verbreitet zu.




Folglich wurden auch die Verkaufspreise so stark erhöht wie nie zuvor in der bisherigen Umfragegeschichte. Angehoben wurden die Verkaufspreise jedoch erneut nur bei etwa halb so vielen Unternehmen, die von gestiegenen Einkaufspreisen betroffen waren.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist schwächten sich gegenüber dem beinahe Allzeithoch von März weiter ab und sanken auf den tiefsten Wert seit Januar. Ausschlaggebend hierfür war die Besorgnis hinsichtlich anhaltender Lieferschwierigkeiten.
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