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211847, Beschleunigte Talfahrt der Industrie sorgt im September für annähernden Stillstand beim Eurozone-Wirtschaftswachstum
Eingetragen von Warren Buffett, 30.9.19 08:31
Beschleunigte Talfahrt der Industrie sorgt im September für annähernden Stillstand beim Eurozone-Wirtschaftswachstum

Aufgrund des stärksten Nachfragerückgangs nach Gütern und Dienstleistungen kam das Wachstum der Eurozone im September nahezu zum Erliegen.

Gleichzeitig beschleunigte sich die Talfahrt der Industrie, wo die Produktion so rasant sank wie zuletzt 2012, und auch im Servicesektor schwächte sich das Geschäftswachstum ab. Der Stellenaufbau verlangsamte sich genauso wie der Anstieg der Einkaufspreise, und der Ausblick fiel so pessimistisch aus wie selten zuvor in den zurückliegenden sieben Jahren.

Der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion sank gegenüber August um 1,5 Punkte auf 50,4 – der tiefste Wert seit Juni 2013. Ausschlaggebend hierfür war, dass das erste Auftragsminus seit Januar so hoch ausfiel wie seit Juni 2013 nicht mehr.

Folglich wurden die Auftragsbestände zum neunten Mal innerhalb der letzten zehn Monate abgebaut, diesmal so zügig wie zuletzt im November 2014. Dies deutet auf zunehmende Kapazitätsüberhänge hin.

Trotz leichter Verbesserung gegenüber August fielen die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist im September so pessimistisch aus wie selten zuvor seit 2012. Handelskonflikte, geopolitische Unsicherheiten, insbesondere der Brexit, belasteten in zunehmendem Maße die nationalen und globalen Konjunkturaussichten.

Gleichzeitig ließ die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen weiter nach, was der schwächste Stellenaufbau seit Januar 2015 zeigt. Damit hat er sich zum dritten Mal hintereinander verlangsamt.




Der Preisdruck ließ ebenfalls nach. So wurden die Verkaufs- bzw. Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen mit der niedrigsten Rate seit Oktober 2016 erhöht, während der Anstieg der Einkaufspreise so schwach ausfiel wie zuletzt im August 2016.

Die Industrieproduktion wurde im September zum achten Mal hintereinander und so stark reduziert wie seit Dezember 2012 nicht mehr. Gleichzeitig wies der Auftragseingang der Industrieunternehmen das höchste Minus seit Juli 2012 aus, wozu auch erneut der gravierende Rückgang der Auslandsbestellungen beitrug. Dies deutet darauf hin, dass die Produktion im vierten Quartal 2019 noch stärker zurückgefahren werden dürfte.

Dass der Ausblick im Industriesektor so pessimistisch ausfiel wie zuletzt 2012 trug mit dazu bei, dass dort per Saldo so viele Stellen abgebaut wurden wie seit April 2013 nicht mehr. Die Nachfrageschwäche sorgte nicht nur dafür, dass die Einkaufspreise so rasant sanken wie zuletzt im April 2016, auch die Verkaufspreise wurden so stark reduziert wie selten zuvor in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren.




Entscheidend an der Entwicklung der letzten Monate war, dass die Schwäche der Industrie zunehmend auf den Servicesektor übergesprungen ist. Mit Ausnahme der Wachstumsdelle im Frühjahr, mitverursacht durch die Proteste in Frankreich, fiel das Wachstumsrate im Servicesektor im September so niedrig aus wie zuletzt im Dezember 2014.

Der Auftragseingang der Dienstleister wies das zweitniedrigste Plus seit 2014 aus, und die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist blieben auf einem der tiefsten Werte seit 2013. Und die Beschäftigung legte mit der zweitniedrigsten Rate seit Dezember 2016 zu.

Deutschland rutschte im September erstmals seit April 2013 in den rezessiven Bereich, hier kam es zu den stärksten Wachstumseinbußen seit Oktober 2012. Der Servicesektor vermeldete das schwächste Geschäftswachstum seit Jahresbeginn, und die Industrieproduktion wurde mit der zweithöchsten Rate seit Juni 2009 zurückgefahren.
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