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213183, Wachstum der Eurozone bleibt auch zu Jahresbeginn gedämpft
Eingetragen von Warren Buffett, 26.1.20 10:40
Wachstum der Eurozone bleibt auch zu Jahresbeginn gedämpft

Da vom Auftragseingang erneut keine großartigen Wachstumsimpulse ausgingen, dümpelte die Eurozone auch im Januar vor sich hin und verzeichnete wie schon im letzten Monat des Jahres 2019 lediglich ein Mini-Wachstum.

Detailergebnissen der aktuellen Umfrage zufolge schwächte sich das Geschäftswachstum im Servicesektor leicht ab, während sich die Industrie der Stabilisierung weiter annäherte. In den beiden größten Volkswirtschaften zusammengenommen beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum zwar, was allerdings durch die annähernde Stagnation in den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern überkompensiert wurde.

Mit aktuell 50,9 Punkten blieb der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion zum vierten Mal hintereinander weitgehend konstant und kennzeichnet damit erneut nur geringfügiges Wachstum. Der Indexwert zählt nach wie vor zu einem der niedrigsten seit rund sechseinhalb Jahren.

Wachstumsimpulse gingen erneut nur vom Servicesektor aus, wenngleich dieser im Vergleich zu Dezember leicht an Dynamik verlor. Gleichzeitig wurde die Industrieproduktion mit der schwächsten Rate seit fünf Monaten reduziert.




Die Neuaufträge wuchsen zum zweiten Mal hintereinander nur minimal an. Im verarbeitenden Gewerbe näherte sich der Auftragseingang der Stabilisierung weiter an, hier fiel das Minus so gering aus wie zuletzt im November 2018. Dies galt auch für die Exportneuaufträge.

Trotz der nur geringfügigen Geschäfts- und Auftragszuwächse verbesserten sich die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf den höchsten Wert seit 16 Monaten. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die Hersteller, bei denen die Zuversicht zum fünften Mal hintereinander stieg und das Schlimmste wohl überstanden ist.

Profitiert hat davon auch die Beschäftigung. So beschleunigte sich der Jobaufbau insgesamt wieder leicht, er blieb aber wegen des anhaltenden Stellenabbaus in der Industrie gedämpft. Die Auftragsbestände schrumpften im Januar allerdings ein weiteres Mal.

Der Kosten zogen zwar so kräftig an wie seit acht Monaten nicht mehr, die Inflationsrate blieb dennoch relativ schwach. Dagegen wurden die Verkaufspreise mit der gleichen Rate wie im Durchschnitt der zweiten Jahreshälfte 2019 angehoben.




Der Servicesektor vermeldete einen deutlich beschleunigten Kostenauftrieb, während die Einkaufspreise in der Industrie den achten Monat in Folge sanken.

Deutschland und Frankreich legten einen guten Start ins neue Jahr hin. Die Wachstumsrate kletterte beide Länder zusammengenommen auf ein 5-Monatshoch. Besonders positiv war der neuerliche Aufschwung in Deutschland, wo die Wirtschaft dank des ersten Plus beim Auftragseingang seit Juni 2019 zum zweiten Mal hintereinander wuchs. Die deutschen Dienstleister verbuchten stärkere Geschäftszuwächse, während die Produktion in der Industrie mit abgeschwächter Rate gedrosselt wurde.

Frankreich vermeldete erneut solides Wachstum, hier legten Produktion und Auftragseingang jeweils zum zehnten Mal hintereinander zu. Allerdings schwächten sich die Steigerungsraten leicht ab, da der Servicesektor an Dynamik verlor.




In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum auf ein 6,5-Jahrestief und stagnierte damit weitgehend. Der Auftragszuwachs blieb hier unverändert, und der Stellenaufbau fiel nur äußerst schwach aus.

Andrew Harker, Associate Director bei IHS Markit, kommentiert den aktuellen Eurozone Flash-PMI:

“Die Jahreszahl mag sich geändert haben, das Wirtschaftswachstum der Eurozone blieb im Januar jedoch unverändert schwach. Damit lässt der Aufschwung also weiter auf sich warten.

Und dies, obwohl es in einigen Bereichen durchaus gut läuft. So blieb der Servicesektor auf Wachstumskurs, während sich die Lage in der Industrie weiter stabilisiert hat und die Hersteller das Schlimmste wohl überstanden haben.

Frankreich und Deutschland verzeichneten erneut Wachstum und der Geschäftsausblick ist so optimistisch ausgefallen wie zuletzt vor sechszehn Monaten.

Andererseits schwächeln die Länder außerhalb der zwei größten Volkswirtschaften der Eurozone. Hier blieb der Auftragseingang unverändert und die Geschäftstätigkeit stagnierte nahezu.

Alles in allem dürfte die stabile Lage bei Wachstum und Inflation die Europäische Zentralbank darin bestärken, an ihrer Geldpolitik vorerst nichts zu ändern und die Strategie einer Überprüfung zu unterziehen.“
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