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Betreff des ThemasImmofinanz weiter auf Wachstumskurs
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211494, Immofinanz weiter auf Wachstumskurs
Eingetragen von Warren Buffett, 29.8.19 14:20
Immofinanz weiter auf Wachstumskurs - Höheres Ergebnisziel für 2019
Immoportfolio geht Richtung 5 Mrd. Euro - Höhere FFO-1-Prognose - Ergebnisplus bis Juni auch dank höherer Immobewertungen - Weniger Finanzierungsaufwand - Freude über s-Immo-Beteiligung - GRAFIK

Die börsenotierte Immofinanz bleibt auf Wachstumskurs im Büro-, Retail- und Shopping-Center-Bereich. Das Immovermögen von gut 4,5 Mrd. Euro steigt bald auf 5 Mrd. Euro. Bis Juni hat man auch dank höherer Immobewertungen die Ergebnisse gesteigert. Die Jahresprognose für die Cash-Generierungsgröße FFO 1 wurde daraufhin angehoben. Über den 29-Prozent-Anteil an der s Immo zeigt man sich erfreut.

Man wolle die Position als führender Fachmarktzentren-Betreiber ausbauen, kündigte CEO Oliver Schumy am Donnerstag im Bilanzpressegespräch an. Bei den Stop-Shops wolle man die Marktführerschaft mit weiteren Zukäufen und Projektentwicklungen festigen. Das Plansoll von rund 90 Standorten im heurigen Jahr sei bereits erreicht.

Im Bürobereich verfüge man über 22 myhive-Standorte, und weitere sollen folgen, etwa eines in der Ungargasse in Wien und eines in Düsseldorf, sagte Vorstandsdirektor Dietmar Reindl. Die Marke myhive solle weiterentwickelt werden, um dem Megatrend "Flexibilität" Rechnung zu tragen. Ab Oktober werde man flexible Flächen und flexible Verträge ab sechs Monaten Laufzeit anbieten, ebenso neue kleinteilige Vermietungen mit Private Offices ab vier Arbeitsplätzen.

Zuletzt verfügte die Immofinanz über 22 myhive-Objekte in sechs Ländern mit 482.436 m2 vermietbarer Fläche mit 1,12 Mrd. Euro Buchwert, die - je nach Rechnung - 5,5 bis 6,3 Prozent Rendite abwerfen. Bei den Stop-Shop-Retail-Parks soll die Zahl von zuletzt 81 Objekten in neun Ländern (mit 577.600 m2 Fläche, 833 Mio. Euro Buchwert, rund 8 Prozent Rendite) auf etwa 100 anwachsen. An "Vivo!"-Shopping-Centern gab es 10 in vier Ländern mit 305.596 m2 Fläche, 674 Mio. Euro Buchwert und gut 8 Prozent Rendite. Mehr als 70 Prozent der Mieterlöse lukriert die Immofinanz bereits unterhalb dieser drei Dachmarken.

Die gesamten Mieterlöse wuchsen im ersten Halbjahr im Jahresabstand um 10,8 Prozent auf 131,8 Mio. Euro, bereinigt um Effekte aus der IFRS-16-Erstanwendung betrug der Anstieg 4,2 Prozent. Das Ergebnis aus Asset Management war etwas höher als voriges Jahr, das Resultat aus der Immoentwicklung um rund 40 Prozent geringer, jenes aus Immoverkäufen um 92 Prozent tiefer. Das operative Ergebnis lag per Ende Juni mit 98,7 Mio. Euro um 14 Prozent unter jenem von Mitte 2018.

Durch Wertaufholungen bei Immobilien vor allem in Deutschland und Österreich kletterte das Bewertungsergebnis aus Bestandsimmobilien und Firmenwerten von 9,3 Mio. um 95,4 Mio. auf 104,7 Mio. Euro. Dies sorgte beim Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit (EBIT) für 64 Prozent Plus auf 203,4 (124,1) Mio. Euro. Belastungen von 16 Mio. Euro durch Zinsderivat-Bewertungen glichen den Ergebnisanstieg bei den Equity-Beteiligungen (von 31,3 auf 43,4 Mio. Euro) - im wesentlichen durch das anteilsmäßige s-Immo-Ergebnis - nicht ganz aus, sodass sich das Finanzergebnis von 1,5 auf -4,6 Mio. Euro leicht verschlechterte. Vor Steuern (EBT) blieben 198,8 (125,6) Mio. Euro, das Konzernergebnis betrug 185,3 (86,2) Mio. Euro.

Der Finanzierungsaufwand konnte um 6,4 Prozent auf -31,6 Mio. Euro gesenkt werden, unter anderem eine Folge der per Ende Juni auf im Schnitt 1,99 Prozent p.a. gesunkenen Finanzierungskosten (inklusive Derivate), sagte Finanzvorstand Stefan Schönauer.

Die wichtige Branchenkennzahl FFO 1 (Funds from Operations) stieg im Jahresabstand (vor Steuern und ohne s-Immo-Dividende) um 22 Prozent auf 59,0 Mio. Euro. Den Gesamtjahres-Ausblick erhöht die Immofinanz: Der FFO 1 soll 2019 bei mehr als 115 Mio. Euro zu liegen kommen (das wäre ein Zuwachs von 35 Prozent), die bisherige Guidance hatte auf "über 100 Mio. Euro" gelautet.

Unter Berücksichtigung der schon von der s Immo erhaltenen Dividende lautet die Guidance auf rund 128 Mio. Euro vor Steuern. Die geplante Dividendenausschüttung für 2019 beträgt 75 Prozent des FFO 1 vor Steuern (samt Dividendenbeitrag der s Immo).

Die vor längerem zwischen Immofinanz und s Immo aufgenommenen Kontakte zum Ausloten möglicher Synergien haben zwar noch keine bekannten greifbaren Resultate geliefert - aber Schumy "freut die gute Entwicklung der s Immo". Sein Unternehmen hält 29,14 Prozent an der s Immo. Was zähle, sei die starke Erhöhung des Nettovermögenswerts der Beteiligung. Beim Closing des Einstiegs der Immofinanz bei der s Immo im September 2018 sei der Nettovermögenswert (NAV) je s-Immo-Aktie unter 18 Euro gelegen, nun bei über 24 Euro. "Das ist das was zählt, was uns wirklich freut." Auch den FFO I und die Dividende habe die s Immo erhöht. Die Nettodividendenrendite liege bei 3,5 Prozent, das sei mehr als bei so manchem Prime Office in Deutschland.
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