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201472, Wirtschaftsprognose für Osteuropa nach oben revidiert
Eingetragen von Warren Buffett, 30.6.17 07:46
Wirtschaftsprognose für Osteuropa nach oben revidiert
Erholung im Euroraum sorgt für Lohnanstieg - Politische Turbulenzen schwächen laut WIIW Wachstum in einigen Ländern - GRAFIK

Die Wachstumsprognose für die Länder Mittel-, Süd und Südosteuropas ist positiver als noch im Frühjahr: Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) rechnet laut seiner Prognose, die am Donnerstag in Wien vorgestellt wurde, für das Jahr 2017 in den 22 untersuchten Ländern mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,4 Prozent (Frühjahrsprognose: 2,2 Prozent).

Grund dafür ist die Wirtschaftserholung im Euroraum und die Stabilisierung des Ölpreises. Das Wirtschaftswachstum in den EU-Ländern Mittelosteuropas - dazu zählen Bulgarien, die Baltischen Staaten, Slowenien, Kroatien und die vier Visegrad-Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn - soll laut Prognose um 3,5 Prozent wachsen. Die Visegrad-Länder, auf die sich die Investitionstätigkeit österreichischer Firmen konzentriert, sollen um 3,3 Prozent wachsen.

In diesen Ländern hat sich der Aufschwung im Euroraum laut WIIW-Ökonomin Julia Grübler auf die Lohnentwicklung ausgewirkt, einerseits ausgelöst durch den Fachkräftemangel, andererseits durch die Anhebung der Mindestlöhne. Einzig Kroatien bekommt vom Aufwärtstrend nichts ab: Der Skandal rund um den Lebensmittelriesen Agrokor werfe einen Schatten auf die gesamte Entwicklung, so Grübler.

Für den Westbalkan haben die WIIW-Experten in der Sommerprognose die Erwartungen zurückgeschraubt: Das BIP-Wachstum in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien werde 2,9 Prozent betragen. Politische Ereignisse wirken sich in der Region mehr aus als beispielsweise in der Türkei, wo die Wachstumsprognose für das BIP 2,8 Prozent beträgt, sagte Grübler. "Im Westbalkan kommt es zu einem Stillstand von öffentlichen Investitionen, in der Türkei wird hingegen weiter investiert."

Für die GUS-Staaten und die Ukraine beträgt die Prognose 1,5 Prozent BIP-Wachstum, was ebenfalls eine Revision zum Frühjahreswert ist. Ausschlaggebend ist hier die verschärfte Krise im Donbass, einer Konfliktzone zwischen der Ukraine und Russland. Russland profitiert jedoch vom steigenden Ölpreis, ebenso der Baltikum. Laut WIIW-Experten wird sich der Erdölpreis zwischen 50 bis 55 US-Dollar (zwischen 44 und (48 Euro) in den kommenden zwei Jahren einpendeln.

Österreich könne von den positiven Trends und der Wachstumsbeschleunigung in Osteuropa profitieren, hielten die WIIW-Ökonomen in ihrer Prognose fest. Obwohl Deutschland im Außenhandel Österreichs dominiert, finde eine langsame Umorientierung Richtung Osten statt. Zwischen 2006 und 2016 schrumpfte der Anteil der EU-28 am österreichischen Handel um zwei Prozentpunkte, der Anteil der Mittel- Ost- und Südosteuropäischen Staaten (MOSOEL) nahm in dieser Zeit um zwei Prozentpunkte zu. 2016 betrug der Anteil der Exporte in diese Länder 22 Prozent, die Importe 21 Prozent.
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