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244963, AT&S zog Serienfertigungsaufträge für neues Werk in Leoben an Land
Eingetragen von Warren Buffett, 15.3.23 15:08
AT&S zog Serienfertigungsaufträge für neues Werk in Leoben an Land
Neue Kunden wünschten Fertigung in Europa - Bau und Mitarbeitersuche "voll im Plan"

Der börsennotierte steirische Leiterplattenhersteller AT&S liegt mit dem Bau seines Substrat-Zentrums in Leoben "voll im Plan", wie CEO Andreas Gerstenmayer im APA-Gespräch sagte. Im Werk namens "Volt" werden im April die ersten Maschinen in Betrieb genommen. Der echte Produktionsbeginn wird allerdings erst ab Ende 2023 sein - und zwar nicht nur wie ursprünglich geplant mit Prototypen- und Kleinserienproduktion sondern mit Serienfertigungsaufträgen für neu gewonnene Kunden.
Wer diese neuen Kunden sind, wird seitens AT&S nicht bekannt gegeben, allerdings dürften laut informierten Kreisen darunter Größen wie Cisco und Marvell sein, die jährlich Milliarden an Umsatz machen. Die neuen Kunden würden laut dem CEO das Portfolio diversifizieren. AT&S kam zum Zug, gerade weil man die Produktion in Europa anbiete. Würden die Kunden dann doch einmal mehr Volumina benötigen, könnte man gegebenenfalls auch an anderen Standorten produzieren lassen. Trotz der Produktion bleibe der Stammsitz in Leoben-Hinterberg hauptsächlich ein R&D-Standort (Forschung und Entwicklung, Anm.), so Gerstenmayer.

Während der Bau in Leoben seit dem Spatenstich vor rund einem Jahr schon weit vorangeschritten ist, wird auch am Werk in Kulim in Nordmalaysia gebaut. Eine der beiden dort gerade in Bau befindlichen Fabriken wird wie geplant Ende 2024 in Betrieb gehen, die zweite dagegen wurde auf einen noch nicht genau bekannten späteren Zeitpunkt verschoben, stellte Gerstenmayer klar. Da bleibe bis dahin lediglich ein Rohbau "wind and water tight" stehen.


AT&S hat derzeit wie viele andere Unternehmen aus dem Bereich mit einer Delle im Wirtschaftswachstum zu kämpfen: Der Corona-Hype und die Spitze im Bedarf, verursacht durch viele Leiterplatten für neue Geräte etwa auch im Homeoffice und Homeschooling, sei vorbei, sagte Gerstenmayer und fuhr fort: "Das hat sich nun wieder normalisiert. Das heißt zwar kein Rückgang, aber die Marktvolumina wachsen nicht mehr so wie zu Beginn der Corona-Pandemie." Es hätten sich dadurch Lagerbestände aufgebaut, die nun erst einmal wieder abgebaut werden müssen. "2023 müssen wir daher von niedrigen Bedarfen ausgehen, die Prognosen sagen aber, dass Ende 2023 sich alles wieder normalisiert."

Diese Entwicklungen hatten allerdings Auswirkungen auf die Mittelfristplanung, wie bereits Anfang März mitgeteilt wurde. Das Ziel der Fünf-Jahres-Erwartung - 3,5 Mrd. Euro Umsatz - hat sich um ein Jahr von 2025/26 auf 2026/27 nach hinten verschoben. Deswegen werden auch die schon genannten Teile der Investition in Kulim wohl erst später kommen, so Gerstenmayer.

Langfristig sieht er AT&S aber in den richtigen Bereichen wie etwa Elektrifizierung, Digitalisierung und auch in der Medizintechnik: "Die mittelfristigen Trends sind da eindeutig", auch wenn die aktuelle Situation "holprig" sei, weil in vielen Branchen die Realität nach dem Corona-Peak eingekehrt sei.


Für "Volt" laufe die Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übrigens gut: "Wir sind beim Recruiting voll im Plan." Die ersten 200 Männer und Frauen, die dann in die neuen Räumlichkeiten einziehen werden, seien bereits gefunden. "Es ist eine sehr international ausgerichtete Suche", man sei in mehr als 20 Ländern fündig geworden und nun arbeiten am Standort Leoben-Hinterberg Menschen aus rund 60 Nationen. Bis zu 700 Männer und Frauen sollen im neuen Werk Platz haben.
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