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209979, 3-Banken - Staller rät Bank Austria zu Ausstieg über Kapitalmarkt
Eingetragen von Warren Buffett, 13.5.19 08:13
3-Banken - Staller rät Bank Austria zu Ausstieg über Kapitalmarkt
"Wenn sie denn aussteigen will" - Verständnis für beide Seiten, Hoffen auf Deeskalation - "Trend" spekuliert über wiederholte Angebote aus China

Der Streit zwischen den Aktionären der börsennotierten Regionalbanken (Oberbank, BKS, BTV) könnte in nächster Zeit vor dem Kadi enden. Nach einem gescheiterten Sonderprüfungsantrag in der Aktionärsversammlung der BKS könnte die UniCredit Bank Austria ihre Interessen vor Gericht weiterverfolgen, was aber Jahre dauern und einen völlig unsicheren Ausgang haben dürfte.

Der Wiener Investor Rupert-Heinrich Staller glaubt an ein Ende "wie beim Hornberger Schießen" und empfiehlt daher Deeskalation.

Der UniCredit Bank Austria wird am heimischen Finanzmarkt unterstellt, über ihr Begehr nach Sonderprüfungen bisheriger Kapitalerhöhungen die jahrzehntealten Ringbeteiligungen zwischen den 3-Banken zerschlagen und die Regionalbankenanteile dann möglichst teuer versilbern zu wollen, und dies auf Druck der Mailänder Konzernmutter UniCredit.

Staller empfiehlt der UniCredit Bank Austria indes zu überlegen, ob sie in einem positiven Kapitalmarktumfeld nicht besser einen Exit über mehrere "strategisch klug geplante Kapitalmarkttransaktionen" wählt - "wenn sie denn aussteigen will", meinte Staller am Freitag gegenüber der APA. An die Aufstellung neuer schlagkräftiger Österreich-Konsortien durch Industrielle, wie aus Oberösterreich bereits ventiliert wurde, glaubt der Investor nicht.

Die Bank Austria ist in allen drei Regionalbanken zwar minderheitlich an Bord, aber dennoch größte Einzelaktionärin. Bei der BTV sind es sogar 47 Prozent. Staller sagte, er sehe die Zwickmühle, in der sich UniCredit befinde: "Mit diesen Beteiligungen ist viel Kapital gebunden, ohne dass wesentliche Einflussmöglichkeiten gegeben wären, und die würden in den Augen von UniCredit auch nicht besonders attraktiv rentieren, da die Gewinne der Regionalbanken regelmäßig ins Eigenkapital wandern und so in den Ausbau ihrer Marktpräsenz fließen würden. Was der Bank Austria in Österreich noch dazu Konkurrenz mache.

Mithilfe einer Armada von Anwälten aggressiv dreinzuschlagen, schaffe aber eine verhängnisvolle Situation, allemal für Banken. Staller bezeichnet sich in der Causa ausdrücklich als "unabhängiger Aktionär", der die Positionen beider Streitparteien verstehe. Er setzt auf eine "smarte" Lösung.

Ein besonderer Dorn in den Augen der Bank Austria ist, wie berichtet, dass sich die 3-Banken Kapitalerhöhungen zum Teil jeweils selber finanzierten, indem sie die ihnen mehrheitlich gehörende Generali 3 Banken Holding für deren Teilnahme an Kapitalzufuhren mit Geld ausstatteten, also alimentierten.

Demnach wäre, so der Vorwurf, hier Geld im Kreis geschickt worden, während die Bank Austria, soweit sie mitzog, immer frisches Geld einbringen musste; damit hat nach Rechnung des Magazins "Trend" die österreichische UniCredit-Tochter etwa 53 Prozent des Eigenkapitals der Bank für Tirol und Vorarlberg BTV aufgebracht, besitzt aber nur 47 Prozent der Aktien. Von dem Magazin wird vermutet dass die Strategie der Bank-Austria auf die Kontrolle in der 3-Banken-Gruppe abzielt, entweder um ihre Position in Österreich zu stärken oder um den Beteiligungswert von momentan knapp 1,4 Mrd. Euro kräftig zu steigern - und eben zu einem späteren Zeitpunkt zu verkaufen. Die Italiener würden offenbar lieber zeitnah aussteigen, um sich einen langen Rechtsstreit zu ersparen, gegebenenfalls auch gegen einen geringeren Preis. Angebote vor allem aus China erhalte die Bank Austria immer wieder, heißt es im Magazin, wobei jedoch der Erwerb der Mehrheit vorausgesetzt werde. Staller hält das für illusorisch.
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