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ForennameÖsterreichische Aktien im In- und Ausland
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177915, RE: ÖBB darf Budget mit 40 Milliarden Euro vorbelasten
Eingetragen von he23, 09.5.14 09:26
>>>Das kann doch niemals in einer vernünftigen Relation zum
>>>volkswirtschaftlichen Nutzen stehen?
>
>>40 Mrd. €? Wann und wie kommt das wieder rein?
>>Return of investment?

>Kommts mir nur so vor, oder rufen die ganz laut nach der Troika oder >betteln um Entlassung? Mehr beweisen, dass man es nicht im Griff hat, >kann man ja bald nicht mehr.


Dafür bleibt das Amtsgeheimnis:
http://oe1.orf.at/artikel/374510

und eine 15a zum Spekulationsverbot der Länder haben wir noch immer nicht.

Grund ist klar, siehe: http://www.zwoelfer-aktuell.at/die-hypo-und-200-milliarden-euro-weitere-haftungen/

Wir wissen, dass wir Steuerzahler als Ergebnis des Kärntner Hypo-Skandals etwa 20 Milliarden Euro Schulden aufgebrummt bekommen haben, die wir mit unseren Steuern brav tilgen müssen.

Als aufmerksamer Beobachter der Medien haben Sie vielleicht mitbekommen, das die anderen Hypo-Banken auch mit etwa 77 Mrd. € Haftungen vom Bund gestützt werden müssen. Eine weitere Meldung im ORF berichtete vor Kurzem über 103 Mrd € Staatshaftungen, wobei gesagt wurde, dass man einen noch höheren Betrag vermutet. Das Finanzamt verweigert allerdings schon wieder alle Auskünfte dazu.
Zu den Haftungen habe ich Ihnen ein brisantes Detail zu erzählen, welches ich im Rahmen einer Tagung über globale Finanzkonzepte in China erfahren habe. Dort erzählte mir ein guter Bekannter, der eine Top-Position im Internationalen Währungsfond IWF innehatte, dass die österreichischen Banken in Osteuropa Kredite im Ausmaß von etwa 300 Mrd. € vergeben haben, wovon mindestens die Hälfte von den Kreditnehmern niemals getilgt werden können, so die Einschätzung des IWF.
Ich staunte sehr über seine sehr überzeugend dargelegten Informationen, denn zu diesem Zeitpunkt war mir über Probleme unserer Banken in Osteuropa nichts bekannt. Ich staunte aber noch mehr, als ich nach Hause kam und kurz darauf in den Medien hörte, dass unsere Regierung die österreichischen Banken (Raika, Erste, Bank Austria) mit Haftungen im Ausmaß von 150 Mrd. € retten musste. Dazu kamen noch 15 Mrd.€ Sofortkredit zur Erhöhung der Eigenkapitalquote der Banken.
Wenn wir also ganz einfach zusammenzählen, ergibt sich aus 150 Mrd.€ Osteuropahaftungen, 77 Mrd. € Hypo Haftungen und bereits wirksam gewordenen 20 Mrd. € Hypo eine Haftungssumme von insgesamt 247 Mrd. €.
Firmenhaftungen, wie sie zum Beispiel bei Baumax oder der Alpine bekannt wurden, habe ich in dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Ich denke, der Finanzminister hat allen Grund, uns das zu verschweigen. Denn die österreichischen Banken werden im Bedarfsfall ebenso wie bei der Hypo Kärnten versuchen, möglichst viel auf den Steuerzahler abzuwälzen.
Was ist, wenn unsere Politiker mit diesen Beträgen genau so „kompetent“ umgehen wie bei der Hypo-Alpe-Adria?
Wenn das aber passiert, dann fällt Österreich auch auf ein Niveau wie Griechenland und bittere Armut wird das Leben von mindestens 90% der Bevölkerung bestimmen.
Ich hoffe nur, dass es sehr bald genug Menschen geben wird, die genug Wissen und Courage haben, sich zu organisieren und dem drohenden Versagen der Politik lebenswerte Alternativen entgegenzustellen.



P.S.: Der gute Herr dramatisiert natürlich etwas und Mario Draghi wird zur Not (langsam nicht inflationsgefährdent) drucken, wenn die Bankenunion da ist, weil 52 Mrd. € reichen für die europäische Einlagensicherung von 100.000 € und die Stabilisierung des Interbankenverkehrs und Geschäftsverkehrs sicher nicht für ganz Europa aus. Die deutsche Hartgeldlobby wird wieder von Deflation schwärmen und Draghi am Drucken zu hindern versuchen, aber sich dann natürlich nicht durchsetzen können, weil ohne europäische Einlagensicherung und ohne funktionierenden Interbankenmarkt und Interbankengeschäftsverkehr nämlich NULL wirtschaftliche und Geldwert-Stabilität herrscht.

P.P.S.: Alle die sich eine Inflationsorgie zur Entlastung der Schulden wünschen, wird Draghi aber enttäuschen, weil er wird nur so viel "Drucken", wie zur Stabilisierung des Bankenverkehrs und der Einlagensicherung nötig ist und wird auch nicht alles alleine über die EZB finanzieren lassen, sondern zuerst Geldquellen der Nationalstaaten einiges beisteuern lassen.

P.P.P.S.: Hier haben wir zumindest mal die Bundeshaftungen:


Quelle: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/_jahre/2014/berichte/bra/Voranschlag_April/BRA_2013_Kurzfassung_VA.pdf
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