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Betreff des ThemasErstes Halbjahr 2013 wie erwartet...
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166564, Erstes Halbjahr 2013 wie erwartet...
Eingetragen von Warren Buffett, 21.8.13 08:19
... sagt Lenzing:

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EANS-Adhoc: Lenzing AG / Erstes Halbjahr 2013 wie erwartet =

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Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer
europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
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Halbjahresergebnis/6-Monatsbericht
21.08.2013

-Neuer Absatzrekord bei Fasern, jedoch bei rückläufigen Preisen
-Strategie an Marktgegebenheiten angepasst
-Ausblick um erfolgreichen Lenzing Plastics-Verkauf ergänzt

Die Lenzing Gruppe konnte sich im ersten Halbjahr 2013 der anhaltend
rückläufigen Preisentwicklung am Markt nicht entziehen. Bei sinkendem Umsatz
wurde dennoch ein Ergebnis im Rahmen der Erwartungen erwirtschaftet, das
allerdings zum Teil deutlich unter jenem des ersten Halbjahres 2012 lag.

Der konsolidierte Konzernumsatz sank im ersten Halbjahr 2013 um 6,8% auf EUR
989,9 Mio (nach EUR 1.061,8 Mio). Die gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum
deutlich niedrigeren Faserdurchschnittspreise konnten durch die höheren
Faserversandmengen nicht ausgeglichen werden. Weiters kam es zum Wegfall
externer Umsätze von rund EUR 42,5 Mio im Vergleich zum Vorjahr beim
Zellstoffwerk in Paskov. Aufgrund des Verkaufes der Business Unit Plastics
(Lenzing Plastics) ist die Vergleichbarkeit der Zahlen des ersten Halbjahres
2013 mit jenen des Vorjahres nur bedingt gegeben.

Das Halbjahres-EBITDA<1>lag bei EUR 162,0 Mio nach EUR 193,6 Mio im ersten
Halbjahr 2012 (-16,3%). Die EBITDA-Marge lag bei 16,4% nach 18,2%. Das
Halbjahres-Betriebsergebnis (EBIT) betrug EUR 103,0 Mio, was einen Rückgang von
27,0% gegenüber dem Vorjahres-Vergleichswert von EUR 141,1 Mio bedeutete. Dies
entsprach einer EBIT-Marge im ersten Halbjahr 2013 von 10,4% (nach 13,3% im
ersten Halbjahr 2012). Aus dem Verkauf der Business Unit Plastics ergab sich ein
Mittelzufluss von EUR 61,7 Mio und ein Veräußerungsgewinn vor Steuern (Effekt
auf EBITDA/EBIT) von EUR 25,9 Mio zum Halbjahr.

Der Markt war im ersten Halbjahr 2013 von anhaltend hohen Lagerbeständen bei
Baumwolle, Überkapazitäten bei Viscosefaser am wichtigsten Absatzmarkt China und
dadurch weltweit sinkenden Preisen für Man-made Cellulosefasern geprägt. Die
Faserdurchschnittspreise bei Lenzing lagen im ersten Halbjahr bei EUR 1,76/kg
(nach EUR 2,03/kg im ersten Halbjahr 2012).

,,Wir haben reagiert und bereits zu Jahresbeginn ein Kostenoptimierungsprogramm
gestartet. Weiters haben wir unsere kurz- und mittelfristige Strategie an das
veränderte Marktumfeld angepasst. Unsere Faserspezialitäten TENCEL®und Modal
werden künftig noch stärker in den Vordergrund rücken. Viscosefaser bleibt unser
größtes Standbein, doch weitere Viscosefaser-Ausbauprojekte wird es nur bei
entsprechend hoher Rentabilität geben", berichtet Lenzing Vorstandsvorsitzender
Peter Untersperger. Laufende strategische Großinvestitionen wie das neue
TENCEL®Werk in Lenzing werden unverändert fortgeführt, so Untersperger weiter.
Zudem wird Lenzing die Skalierung von TENCEL®für einen immer breiteren Einsatz
zügig vorantreiben.

Zweistellige Kosteneinsparungen erreicht
,,Das zu Jahresbeginn 2013 gestartete excelLENZ Programm trägt bereits Früchte.
Im ersten Halbjahr konnten wir Einsparungen in Höhe von EUR 16 Mio erzielen",
ergänzt Lenzing Finanzvorstand Thomas G. Winkler. Diese Einsparungen wurden vor
allem im Einkauf sowie bei den Erhaltungsaufwendungen erzielt.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände beliefen
sich im ersten Halbjahr 2013 auf EUR 134,4 Mio<2>nach EUR 130,0 Mio im ersten
Halbjahr 2012. Schwerpunkt der Neuinvestitionen war fast ausschließlich der Bau
der neuen TENCEL®Produktionsanlage am Standort Lenzing. Optimales Cash-
Management steht laut Winkler jetzt im Vordergrund. Im zweiten Halbjahr 2013
werden keine höheren Investitionen als im ersten Halbjahr erwartet und damit
eine Capex von rund EUR 260 Mio für das Gesamtjahr 2013 (nach EUR 346,2 Mio in
2012). ,,Lenzing wird in Zukunft nur mehr so viel Geld ausgeben, wie wir auch
einnehmen", so Winkler. Auch das ist ein Ergebnis des excelLENZ Programmes.

Der Verkauf der Business Unit Plastics hatte einen Rückgang der Bilanzsumme um
2,9% auf EUR 2.556,5 Mio zur Folge. Das bereinigte Konzern-Eigenkapital<3>per
Ende Juni 2013 lag gegenüber dem Jahresende 2012 weitgehend unverändert bei EUR
1.154,8 Mio (nach EUR 1.153,1 Mio). Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial
Debt) lag zu Jahresmitte 2013 bei EUR 424,4 Mio (nach EUR 346,3 Mio Ende 2012).
Dies entsprach einem nach wie vor moderaten Verhältnis von
Nettofinanzverschuldung zum Eigenkapital von 36,8% (nach 30,0% zu Jahresende
2012) und bringt kaum eine Veränderung gegenüber dem ersten Quartal.

Segmente Fibers und Engineering
Lenzing konnte im Kernsegment Fibers die Produktions- und Versandmengen im
ersten Halbjahr 2013 erfolgreich steigern und verbuchte anhaltend attraktive
Preisprämien bei Modal und TENCEL®. Mit einem Faserabsatz von 438.000 Tonnen im
ersten Halbjahr 2013 erzielte Lenzing einen neuen Rekordwert. Allerdings war die
Preisentwicklung bei Viscosefasern ungünstiger als zuletzt erwartet.

Die Business Unit Textile Fibers forcierte im ersten Halbjahr 2013 durch eine
Vielzahl von Maßnahmen den Absatz der Spezialfasern Lenzing Modal®und TENCEL®.
Der vergleichsweise hohe Baumwollpreis am wichtigen Modal-Absatzmarkt China
unterstützte zudem die Nachfrage nach Lenzing Modal®als Mischfaser.

Der globale Nonwovens-Fasermarkt entwickelte sich im ersten Halbjahr 2013 robust
bei sehr guter Mengennachfrage. Die sinkenden Textilfaserpreise führten
allerdings auch im Nonwovens-Sektor zu Preisdruck, wenn auch in moderatem
Umfang.

,,Unsere Spezialitätenstrategie und die Qualitätsführerschaft bewährte sich in
diesem schwierigen Marktumfeld besonders. Die Mengennachfrage nach unseren
Fasern ist ungebrochen, die Lenzing-Lagerbestände sind niedrig, auch wenn die
erzielbaren Preise bei Standard-Viscosefasern derzeit enttäuschen", erklärt
Lenzing Faservorstand Friedrich Weninger. ,,Modal, TENCEL®und alle Nonwovens-
Produkte haben im ersten Halbjahr zur Stabilisierung des Geschäftes ganz
wesentlich beigetragen. Weiters wurde die Eigenversorgung bei Zellstoff durch
die Umstellung des Werkes Paskov von Papierzellstoff auf Faserzellstoff
erfolgreich vorangetrieben. Das angestrebte monatliche Produktionsniveau konnte
bereits ein halbes Jahr früher als geplant erreicht werden."

Das Segment Engineering entwickelte sich gut, mit Auftragseingängen etwas unter
jenen des ersten Halbjahres 2012.

Business Unit Plastics verkauft
Der Verkauf der Business Unit Plastics (Lenzing Plastics GmbH) wurde mit
Stichtag 27.6. finalisiert. Käufer ist ein österreichisches Konsortium unter
Führung der Invest AG, der Beteiligungsgesellschaft der Raiffeisenbankengruppe
Oberösterreich. Der Verkauf durch Lenzing erfolgte aufgrund der strategischen
Fokussierung auf das Kerngeschäft industriell hergestellte (,,Man-made")
Cellulosefasern.
Ausblick Weltfasermarkt
Die weltwirtschaftliche Lage wird sich im zweiten Halbjahr 2013 gegenüber dem
ersten Halbjahr nicht substanziell verändern. Dies sollte für die globale
Faserindustrie eine gegenüber dem ersten Halbjahr weitgehend unveränderte
Mengennachfrage bedeuten. Allerdings werden die anhaltend hohen Lagerbestände
bei Baumwolle einen Anstieg der Baumwollpreise und damit aller anderen Fasern
verhindern. In der Man-made Cellulosefaserindustrie ist mit einem Anhalten der
Überkapazitäten zu rechnen, obwohl Ausbauprojekte bei Mitbewerbern bereits
verschoben wurden. Hinzu kommen niedrigere Preise für Faserzellstoff, dem
wichtigsten Rohstoff für die Faserproduktion. Eine weitere Preisanpassung bei
Viscosefasern ist daher für die kommenden Monate nicht auszuschließen.

Ausblick Lenzing Gruppe
Lenzing passt angesichts des derzeitigen Marktumfeldes seine kurz- und
mittelfristige Unternehmensstrategie den aktuellen Marktgegebenheiten an. Da
Lenzing auch für die kommenden Quartale mit einem gedämpften Faserpreisniveau
rechnet, werden die kurz- und mittelfristigen Investitionen den Einnahmen
angepasst. Laufende Großinvestitionen wie der Bau der neuen TENCEL®Anlage am
Standort Lenzing sind davon nicht betroffen. Neue Großinvestitionen werden
allerdings erst begonnen, wenn bestimmte Mindest-Kapitalrentabilitäten wieder
erreichbar sind.

Infolge des Verkaufes der Business Unit Plastics per Ende Juni 2013 formuliert
Lenzing den zahlenmäßigen Ausblick für das Gesamtjahr 2013 neu. Demnach ist
durch den Wegfall der Umsätze von Lenzing Plastics ab Jahresmitte, aber auch
aufgrund eines erwarteten durchschnittlichen Faserpreises von EUR 1,70/kg im
zweiten Halbjahr (H1/2013: EUR 1,76/kg) mit einem konsolidierten Konzernumsatz
im Gesamtjahr von rund EUR 2,0 Mrd zu rechnen (Guidance vor Plastics Verkauf EUR
2,15 Mrd bis EUR 2,25 Mrd). Die Faserversandmengen werden im Falle voller
Anlagenverfügbarkeit im zweiten Halbjahr voraussichtlich bei rund 910.000 Tonnen
(ursprüngliche Guidance: 920.000 Tonnen)liegen, was eine beachtliche Steigerung
von über 12% gegenüber dem Vorjahr (810.000 Tonnen) bedeutet. Auch im zweiten
Halbjahr werden zur Stabilisierung des Geschäftes intensive Marketing- und
Verkaufsmaßnahmen zugunsten der Spezialfasern Lenzing Modal®und TENCEL®sowie bei
Nonwovens weiter vorangetrieben.

Dies lässt aus heutiger Sicht ein Gesamtjahres-EBITDA von rund EUR 280 Mio
möglich erscheinen (letzte Guidance vor Verkauf der Lenzing Plastics: EUR 260
Mio bis EUR 290 Mio). Beim EBIT ist mit rund EUR 160 Mio zu rechnen (bisherige
Guidance vor Lenzing Plastics Verkauf: EUR 140 Mio bis EUR 170 Mio).

Die anhaltende Mengennachfrage nach Lenzing Fasern und der stabile
Weltmarktpreis bei Baumwolle ist für Lenzing ein klar positives Signal, dass die
langfristigen Wachstumsaussichten für die Man-made Cellulosefaserindustrie
unverändert intakt sind. Eine Aufwärtsbewegung bei den Preisen ist aber erst
dann zu erwarten, wenn die aktuellen Überkapazitäten in der Faser- und
Zellstoffindustrie durch das Mengenwachstum wieder in ein Marktgleichgewicht
übergehen werden. Bis dahin wird Lenzing mit einer den Einnahmen angepassten
Investitionspolitik und mit weiteren, internen Optimierungen entgegensteuern.
Bei Marketing und Vertrieb sowie innovationsseitig werden laufend Schwerpunkte
bei den Spezialfasern Lenzing Modal®und TENCEL®als auch bei Nonwovens gesetzt.

Wichtige Kennzahlen nach
IFRS, auf Konzernbasis

~
(in EUR Mio) 1-6/2013 1-6/2012
Konsolidierter 989,9 1.061,8
Konzernumsatz
EBITDA1 162,0 193,6
EBITDA-Marge1 in % 16,4 18,2
Betriebsergebnis EBIT1 103,0 141,1
EBIT-Marge1 in % 10,4 13,3
Periodengewinn1 65,3 100,1
CAPEX (Inkl. Plastics) 134,4 130,0
~


~
30.06.2013 31.12.2012
Bereinigte 45,2 43,8
Eigenkapitalquote2in %
Mitarbeiter zum 6.744 7.033
Periodenende
~


1) Nach Umstrukturierungen
2) Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern

Segmentberichterstattung3

~
(in EUR Mio) 1-6/2013 1-6/2012
Segment Fibers
Umsatz 893,0 955,9
EBITDA 125,4 182,9
Segment Engineering
Umsatz 66,0 58,3
EBITDA 4,3 4,1
Segment Sonstiges
Umsatz 27,6 28,1
EBITDA 4,0 1,7
~


3) Der Verkauf der Business Unit Plastics hat eine Neuordnung der
Segmentberichterstattung der Lenzing Gruppe zur Folge. Lenzing berichtet nun
über das Segment ,,Fibers", dem die internen Business Units Textile Fibers und
Nonwoven Fibers, Pulp sowie Energy zugeordnet sind. Die Aktivitäten der Lenzing
Technik sind in einem weiteren Segment ,,Engineering" zusammengefasst. Das
Segment ,,Aufgegebene Geschäftsbereiche" umfasst die verkaufte Business Unit
Plastics sowie das beendete Joint Venture mit der SGL Carbon und Kelheim Fibres,
European Precursor (EPG). Im Segment ,,Sonstiges" sind im Wesentlichen die
Aktivitäten der Dolan GmbH/Kelheim (Synthesefasern, bislang Teil des Segments
Plastics Products) sowie das Bildungszentrum Lenzing (BZL) zusammengefasst

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<1>Alle Ergebniszahlen nach Umstrukturierung, außer wenn explizit angeführt
<2> Inklusive EUR 2,7 Mio der Business Unit Plastics
<3> Inklusive Investitionszuschüsse abzügl. anteilige latente Steuern
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