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120983, Banken übernehmen S&T
Eingetragen von Hubertus, 18.3.11 16:50

Thomas Streimelweger, Großaktionär des börsennotierten IT-Unternehmens S&T, hat den Kampf gegen seine Gläubigerbanken verloren.

Wie FORMAT in Erfahrung brachte, hat Streimelweger, der nach heftigen Auseinandersetzungen mit dem Aufsichtsrat im November 2010 als Vorstandschef zurückgetreten war, seine Firmenanteile soeben abgegeben.

Der S&T-Gründer schuldete drei Banken mehr als 16 Millionen Euro:
7,7 Millionen der Hypo Alpe Adria, rund fünf Millionen der Investkredit und fast vier Millionen der Hypo NÖ - skurrilerweise stecken derzeit alle drei Finanzinstitute selbst in finanziellen Turbulenzen. Streimelweger verliert damit 28 Prozent am Unternehmen. Es war ihm nicht gelungen, rechtzeitig einen - oder mehrere - Käufer für die angeschlagene IT-Gruppe aufzutreiben.

Banken gründen Auffanggesellschaft
Noch im April sollen die Anteile von Streimelweger in eine Auffanggesellschaft eingebracht werden, hinzu kommen die 29 Prozent aus dem Portfolio der insolventen Kärntner Finanzfirma AvW. Davor gilt es, eine formale Bestätigung der Österreichischen Übernahmekommission (ÜbK) abzuwarten.

Die gebündelten 57 Prozent sollen potenziellen Investoren eine Mehrheitsübernahme schmackhaft machen. Offen ist, ob auch die Capital Bank ihre knapp acht Prozent an S&T in die Gesellschaft einbringen wird. Die ÜbK bestätigt die Banken-Pläne: "Wir prüfen die Sache, eine Entscheidung wird es in wenigen Wochen geben.“ Walter Gröblinger von der ÖVAG (Investkredit) sagt: "Es hat einen außergerichtlichen Vergleich gegeben, der sehr harmonisch abgelaufen ist.“ Streimelweger ließ mehrere FORMAT-Bitten um Stellungnahme unbeantwortet.

Inzwischen wird die Zeit für S&T immer knapper
Die finanzielle Situation des Wiener Unternehmens ist Besorgnis erregend, die Sanierung läuft schon seit Monaten auf Hochtouren. Nach der S&T Deutschland GmbH wurde vor kurzem auch die Schweizer Tochter in die Insolvenz geschickt; die Banken haben sich nun nach zähen Verhandlungen bereit erklärt, das Überleben der Verluste schreibenden Firma zumindest kurzfristig zu sichern (in den ersten neun Monaten 2010: minus 14 Millionen Euro).

Nach der Gründung einer Auffanggesellschaft sollen die zuletzt ins Stocken geratenen Verkaufsgespräche wieder aufgenommen werden, um die Käufersuche zu beschleunigen. Interesse wird nach wie vor der japanischen KDDI-Gruppe sowie der libanesischen MDS nachgesagt.

Neue Turbulenzen gibt es im Aufsichtsrat. Der verurteilte Kärntner Finanzjongleur Wolfgang Auer-Welsbach ist schon zurückgetreten. Bei der nächsten Hauptversammlung werden auch Warimpex-Chef Franz Jurkowitsch und der frühere IBM-General Ernst Nonhoff aus dem Kontrollgremium ausscheiden.


Quelle: Format vom 18.3.011

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