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Betreff des ThemasBirkshire Hauptversammlung: Buffett spricht
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101331, Birkshire Hauptversammlung: Buffett spricht
Eingetragen von Finanzinvest, 03.5.10 08:03
Hochinteressante Aussagen Warren Buffetts zum amerikanischen Häusermarkt, dem Treiben von Goldman Sachs sowie zur Griechenland-Krise usw.:


Warren Buffett:
„Der US-Häusermarkt erholt sich schnell“
Der Immobilienmarkt in den USA wird sich nach Einschätzung des Starinvestors Warren Buffett schnell und nachhaltig erholen. „Ich denke nicht, dass wir länger als ein Jahr darauf warten müssen“, sagte der 79-jährige Chef der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway vor Journalisten. Weniger optimistisch ist das Orakel, was Griechenland betrifft.

Quelle: ap
HB OMAHA. Allerdings werde dies nur gelingen, wenn Politiker nicht versuchten, die Verkaufsaktivitäten künstlich hoch zu halten und dadurch ein Überangebot an zum Verkauf stehenden Häusern provozieren.

Zuletzt war Buffett wegen seines Milliarden-Engagements bei der wegen Betrugs angeklagten US-Großbank Goldman Sachs in die Schlagzeilen geraten. Auch am Sonntag verteidigte er seine Investitionen. Zum Höhepunkt der Finanzkrise im September 2008 hatte er Goldman-Sachs-Vorzugsaktien im Wert von fünf Milliarden Dollar gekauft und damit in der kritischen Zeit zu einer gewissen Beruhigung der Märkte beigetragen.

Inzwischen ist die frühere Investmentbank aber angeklagt, Groß-Anleger wie die deutsche Mittelstandsbank IKB bei der Vermarktung eines verbrieften Hypothekenkredits (CDO) namens Abacus betrogen zu haben. „Ich habe nicht im Geringsten ein Problem mit der Abacus-Transaktion und ich denke, ich verstehe sie besser als andere“, sagte Buffett am Sonntag.

Die amerikanische Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung des Milliardärs Warren Buffett klar auf dem Weg der Besserung. Die meisten Lebenszeichen kämen vom produzierenden Gewerbe, sagte der Investor. Der Berkshire-Chef berichtete unter anderem von besseren Absatzzahlen der Tochtergesellschaften Marmon und Iscar.

Zudem verteidigte Buffett sein Milliarden-Engagement bei der wegen Betrugs angeklagten US-Bank Goldman Sachs sowie deren umstrittenen Chef Lloyd Blankfein. Er trage dem mächtigen Institut nichts nach, erklärte der 79-Jährige am Samstag bei der Hauptversammlung seiner Investmentgesellschaft Berkshire.

Seinen rund 40.000 angereisten Aktionären konnte Buffett bei dem Treffen mit dem Spitznamen „Woodstock der Kapitalisten“ für den Jahresanfang einen Milliardengewinn präsentieren.

Mit seinen Worten schwingt sich „das Orakel von Omaha“ - Berkshire hat seinen Sitz in der größten Stadt Nebraskas - zum prominentesten Verteidiger von Goldman Sachs und deren Chef auf. Der Kauf von Goldman-Vorzugsaktion im Wert von fünf Milliarden Dollar bringe Berkshire pro Sekunde 15 Dollar ein, erklärte Buffett. „Wir lieben diese Investition.“ Die Klage der US-Börsenaufsicht SEC sei nicht weitreichend genug, um die Investition infrage zu stellen. Die Goldman-Vorzugsaktien des Konzerns werfen jährlich 500 Millionen Dollar ab. Auf die Frage, wer Goldman Sachs führen sollte, falls Blankfein ersetzt werde, antwortete er: „Wenn Lloyd einen Zwillingsbruder hätte, würde ich für den stimmen.“

Der wohl angesehenste Kapitalist der USA hatte zum Höhepunkt der Finanzkrise im September 2008 in Goldman Sachs investiert und damit in der kritischen Zeit zu einer gewissen Beruhigung der Märkte beigetragen. Inzwischen ist die Investmentbank aber angeklagt, Groß-Anleger wie die deutsche Mittelstandsbank IKB bei der Vermarktung eines auf Hypothekenkrediten basierenden komplexen Finanzprodukts betrogen zu haben. Buffett selbst hat solche Geschäfte einmal als „finanzielle Massenvernichtungswaffen“ bezeichnet. Anleger haben in der Finanzkrise Milliarden damit verloren.

Jahrzehntelang lagen Buffetts Urteilsvermögen und moralische Haltungen jenseits jedweder Kritik. Der weltweit drittreichste Mensch der Erde hat viele Anteilseigner seiner eigentlich als Versicherungskonzern firmierenden Gesellschaft zu Multi-Millionären gemacht. Für die Führung des Unternehmens lässt er sich lediglich 100.000 Dollar im Jahr bezahlen. Der Groß-Investor hat hohe Gehälter und Bonuszahlungen für Wall-Street-Banker scharf kritisiert und damit viel Sympathie gewonnen - jüngsten Umfragen zufolge ist Berkshire der am meisten bewunderte Konzern Amerikas.

Auch die Geschäftszahlen dürften diesmal für Zufriedenheit unter den Anteilseignern gesorgt haben: Berkshire verbuchte im ersten Quartal einen Gewinn von 3,63 Milliarden Dollar, nachdem die Finanzkrise dem Konzern vor einem Jahr noch ein Minus von 1,53 Milliarden Dollar eingebrockt hatte. Hierzu trugen neben der Wirtschaftserholung auch Investitionen in Derivate bei. Weniger als ein halbes Jahr nach Bekanntgabe der Mega-Übernahme des Eisenbahn-Konzerns Burlington Northern Santa Fe zeigte Buffett weiter Expansionslust: „Wenn ich am Montag einen Anruf zu einem 10-Milliarden-Deal bekomme, der mir gefällt, sage ich ja.“

Die Schuldenkrise in Griechenland verglich der für seinen Humor bekannte Buffett mit einem Gang ins Kino. „Das wird ein echtes Drama. Ich weiß wirklich nicht, wie dieser Film endet, und außerdem versuche ich, solche Filme zu meiden.“



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