Umsatz 2012 mit 645,1 m€ (+ 19 %) auf Rekordniveau
Dividendenvorschlag 1,2 € (2011: 1,2 €) pro
Aktie
Rosenbauer baut in Saudia-Arabien lokale Fertigung und Serviceorganisation auf
Wachstumskurs wird 2013 fortgesetzt – Umsatz über 700 m€ angestrebt
Leonding, 18.
April 2013
Konzernkennzahlen 2012 2011 Vdg. in %
Umsatzerlöse m€ 645,1 541,6 19
%
EBIT m€ 38,6 41,6 -7 %
EBT m€ 38,8 40,3 -4 %
Periodenergebnis m€ 32,0 32,1 0 %
Cashflow aus der operativen Tätigkeit m€ -3,7 -12,8 -
Bilanzsumme m€ 431,4 357,1 21 %
Eigenkapital in % der Bilanzsumme 39,9 % 40,6 % -
Investionen m€ 14,7 11,5 28 %
Gewinn je
Aktie € 4,5 4,1 10 %
Dividende je Aktie (Vorschlag an die Hauptversammlung) € 1,2 1,2 0 %
Mitarbeiterstand zum 31.12. 2.432 2.123 15 %
Auftragseingang m€ 533,2 826,8 -36 %
Auftragsbestand zum 31.12. m€ 580,5 682,3 -15 %
Trotz zum Teil erheblicher Markteinbrüche
auf den entwickelten Feuerwehrmärkten konnte der Rosenbauer Konzern im Berichtsjahr das Wachstum der
vergangenen Jahre fortsetzen. Der Konzernumsatz stieg im Jahr 2012 auf 645,1 m€ (2011: 541,6 m€) und
erreichte damit den höchsten Wert in der Geschichte des Unternehmens. Die Steigerung gegenüber dem
Vorjahr beträgt 19 %, obwohl die beiden Hauptmärkte, Westeuropa und die USA, nach wie vor unter den
Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu leiden hatten. Die Umsatzsteigerung ist in erster Linie auf
das internationale Exportgeschäft – allen voran verstärkte Lieferungen in den Nahen Osten –
zurückzuführen.
Ertragslage
Das EBIT betrug in der
Berichtsperiode 38,6 m€ (2011: 41,6 m€), was einer EBIT-Marge von 6,0 % (2011: 7,7 %) entspricht. Die
reduzierte EBIT-Marge ist vor allem auf erhöhte Anlaufkosten des neuen US-Chassis Commander sowie auf den
weiter verschärften Preiswettbewerb am Markt – insbesondere in Deutschland und den USA –
zurückzuführen.
Dazu kommt der Aufwand von 3,1 m€ für die Vertragsauflösung mit der
brasilianischen Infraero Aeroportos. Dieser Betrag beinhaltet neben unmittelbaren Kosten von 1,6 m€ einen
entgangenen Gewinn von 1,5 m€. Die Auflösung erfolgte aufgrund unterschiedlicher Auslegung der
Ausschreibungsspezifikation für Flughafenlöschfahrzeuge. Rosenbauer America hat dagegen Rechtsmittel
ergriffen.
Betrachtet man die aus dem laufenden Ergebnis vor den angeführten Sondereinflüssen
erwirtschaftete EBIT-Marge, so liegt diese in der Dimension von 7 %.
Auftragslage
Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen
Auftragseingang von 533,2 m€ (2011: 826,8 m€). Der hohe Auftragseingang des Vorjahres ist vor allem auf
den größten Einzelauftrag der Unternehmensgeschichte aus Saudi-Arabien mit 245,3 m€ zurückzuführen. Zudem
haben sich einige internationale Projekte in das erste Quartal 2013 verschoben, sodass der
Auftragseingang des Berichtsjahres trotz des Rückgangs als zufriedenstellend anzusehen ist. Der
Auftragsbestand zum 31. Dezember 2012 sichert mit 580,5 m€ (31. Dezember 2011: 682,3 m€) weiterhin eine
gute Auslastung der Rosenbauer Produktionsstätten für das laufende Jahr 2013.
Finanz- und Vermögenslage
Das starke Unternehmenswachstum der letzten Jahre hat zu einer weiteren
Erhöhung der Bilanzsumme geführt. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 21 % gestiegen und betrug 431,4 m €
(2011: 357,1 m€). Der Anstieg ist auf höhere Vorräte und Forderungen zurückzuführen, die im Zuge des
gewachsenen Abwicklungsvolumens erforderlich wurden.
Die laufende Erweiterung der Kapazitäten
– insbesondere an den Standorten Leonding, Luckenwalde und Minnesota – hat auch zu einer Erhöhung des
Sachanlagevermögens geführt. Es ist gegenüber dem Vorjahr von 63,0 m€ auf 72,0 m€ angestiegen.
Die Finanzierung des Konzerns folgt seit Jahren konservativen Grundsätzen, die der Erhaltung einer
gesicherten Liquidität sowie einer möglichst hohen Eigenmittelausstattung Vorrang einräumen. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Eigenmittel um 18 % auf 172,0 m€ (2011: 145,2 m€) weiter erhöht.
Die Eigenkapitalquote sank aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme leicht auf 39,9 % (2011: 40,6 %). Das
langfristige Ziel einer Eigenkapitalquote von über 35 % konnte damit erneut überschritten werden und
sollte bei weiterem organischem Wachstum beibehalten werden können.
Die Nettoverschuldung des
Konzerns, somit der Saldo aus verzinslichen Verbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und Wertpapiere,
erhöhte sich im abgelaufenen Jahr auf 93,6 m€ (2011: 60,8 m€). Dies spiegelt sich auch in der Gearing
Ratio wider, die sich auf 54,4 % (2011: 41,9 %) verschlechterte.
Dividendenausschüttung
Rosenbauer verfolgt eine langfristig ausgerichtete,
aktionärsfreundliche Dividendenpolitik, die unter Berücksichtigung der Sicherung der
Wachstumsperspektiven eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals gewährleistet. Vorstand und
Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Jahr 2012 eine gleichbleibende Dividende in der Höhe
von 1,2 € (2011: 1,2 €) je Aktie vor. Das Ausschüttungsvolumen für 6,8 Millionen Stückaktien beträgt
demzufolge 8,2 m€ (2011: 8,2 m€). Dies entspricht auf Basis des Schlusskurses von 46,1 € einer
Dividendenrendite von 2,6 % (2011: 3,3 %).
Verstärktes Engagement in
Saudi-Arabien
Der Rosenbauer Konzern erweitert sein Engagement in Saudi-Arabien und baut eine
eigene Fertigung und Serviceorganisation in den Städten Riad, Jeddah und Dammam auf. Die entsprechenden
Vorbereitungen an den drei Standorten laufen auf Hochtouren: Im Werk in Jeddah mit einer Fläche von 7.500
m² erfolgt in den kommenden zwei Jahren vorrangig die Beladung von Großtanklöschfahrzeugen. Zudem ist
vorgesehen, für den lokalen Markt die Endmontage von Feuerwehrfahrzeugen aus sogenannten SKD-Bausätzen
(Semi-Knocked-Down – vollständiges Fahrgestell und weitere Fahrzeugkomponenten) durchzuführen. Diese
Bausätze werden in Österreich produziert, für den Versand aufbereitet und zur Endmontage nach Jeddah
geschickt.
Neben der Produktionsstätte in Jeddah befindet sich in der Hauptstadt Riad der
Firmensitz der Rosenbauer Saudi Arabia Ltd. Der Standort in Riad mit einer Fläche von 2.200 m² wird als
Servicestandort, mit einer modernen Reparaturwerkstätte, genutzt. Zudem werden dort die Übergaben der
laufenden Aufträge abgewickelt. Parallel fungieren die Standorte in Riad und Damman als Schulungszentrum,
in dem die Feuerwehren auf die neuen Einsatzgeräte eingeschult werden. Zur Erhöhung der
Servicebereitschaft wurde bereits ein Mobiler Service installiert. Insgesamt sind fünf mobile Werkstätten
landesweit unterwegs, um den Feuerwehren die laufende Instandhaltung der eingesetzten Fahrzeuge zu
gewährleisten.
Dr. Dieter Siegel, Vorstandsvorsitzender der Rosenbauer International AG:
„Unser Engagement ist die Antwort auf die große Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Einsatzgeräten in
Saudi-Arabien. Nach Abwicklung der laufenden Aufträge stehen rund 3.000 Fahrzeuge aus dem Hause
Rosenbauer in Saudi-Arabien im Einsatz. Deshalb schaffen wir jetzt die Voraussetzungen, um neben der
Fertigung von Feuerwehrfahrzeugen auch mit einem landesweiten Service die lokale Präsenz zu
verstärken."
Ende 2013 soll mit der neu gegründeten Gesellschaft Rosenbauer Saudi Arabia Ltd.
ein Umsatz von rund 5 m€ mit über 150 Mitarbeitern, davon ca. 30 aus Österreich und Deutschland, erzielt
werden.
Ausblick 2013 - Perspektiven auf den Absätzmärkten
Auch
für 2013 wird aufgrund des schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes keine Verbesserung am Weltmarkt für
Feuerwehrfahrzeuge erwartet.
In den USA, dem größten Einzelmarkt der Welt, blieb auch 2012 das
Absatzvolumen von kommunalen Feuerwehrfahrzeugen rund 30 % unter dem langjährigen Durchschnitt.
Hersteller, die mit ihren Produkten ausschließlich oder überwiegend den US-Heimmarkt beliefern, sind zum
Teil bereits unter Druck geraten. Daran wird sich auch im laufenden Jahr nichts ändern, zumal für die
Gesamtwirtschaft keine wesentliche Erholung in Sicht ist.
In vielen europäischen Ländern
wurden 2012 aufgrund zurückgenommener Budgets anstehende Fahrzeugbeschaffungen aufgeschoben. Da sich die
Konjunkturerwartungen nicht bessern, ist davon auszugehen, dass der europäische Markt auch in absehbarer
Zukunft schwach bleibt.
Die internationale Projektlandschaft zeigt – insbesondere in den
Emerging Markets – eine zu den westlichen Industrienationen erfreulich gegenläufige Entwicklung. Die
Branche wächst vor allem in Ländern mit erhöhtem Sicherheitsbedarf sowie in aufstrebenden Märkten mit
verstärkten Infrastrukturinvestitionen. Die voranschreitende Urbanisierung erfordert auch 2013 weitere
Investitionen in die Sicherheitstechnik und den Brandschutz.
Ausblick
2013 - Fortsetzung Wachstumskurs
Rosenbauer wird 2013 den Wachstumskurs der vorangegangenen Jahre
fortsetzen können. Der hohe Auftragsbestand, die gute Perspektive im Projektgeschäft und die erweiterten
Produktionskapazitäten sollten eine weitere Steigerung ermöglichen. Auf dieser Grundlage erwartet das
Management für das laufende Geschäftsjahr das erstmalige Überschreiten der Umsatzschwelle von 700 m€.
Die hohen Investitionen in die Zukunft sowie der weiter verschärfte Preiswettbewerb am Markt
drücken auf die EBIT-Marge. Durch die Erweiterung der Fertigungsflächen und ein im Jahr 2012 gestartetes
Optimierungsprogramm in den wichtigsten Produktionsbereichen am Standort Leonding wird dieser
Margenentwicklung gegengesteuert. Das Management strebt dabei eine Verbesserung der im Jahr 2012
erreichten EBIT-Marge von 6,0 % an.