Haushaltsenergiepreise steigen im Dezember zum zweiten Mal in Folge
Treibstoffpreise sorgen
für Plus bei Energiepreisindex
Erdgas- und Brennholzpreise weiterhin rückläufig
Preissteigerungen für 2025 erwartet
Die Energiepreise für Haushalte sind im Dezember 2024 im
Vergleich zum Vormonat um 0,5 % gestiegen - das ist das zweite Mal in Folge seit September 2023. Im
Jahresvergleich sind die Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt jedoch um 12,1 % gesunken. Dies ist
vor allem auf den anhaltenden Preisrückgang bei Erdgas und Brennholz zurückzuführen. Der aktuelle Anstieg
des Energiepreisindex (EPI) ist großteils auf die Verteuerung von Diesel (+1,1 %), Superbenzin (+0,9 %)
und Heizöl (+1,5 %) zurückzuführen. Aufgrund der großen Bedeutung der Treibstoffkosten für einen
durchschnittlichen Haushalt wirken sich Preisänderungen bei diesen Energieträgern besonders stark auf die
Entwicklung des EPI aus. Die Grafik zeigt, dass der EPI auch in der Vergangenheit bereits stark mit der
Entwicklung der Treibstoffpreise korrelierte.
Insgesamt wirken sich die Energiepreise
weiterhin dämpfend auf die Inflation aus, da viele Energieträger nach wie vor deutlich günstiger sind als
vor einem Jahr. Doch abgesehen von der positiven Entwicklung im Jahresabstand zeigt der langfristige
Vergleich, dass sich die Energiepreise nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, insbesondere bei
Fernwärme (+74,1 % im Vergleich zur Vorkrise) und Erdgas (+103,6 %).
Mit dem Jahreswechsel
2024/2025 sind in Österreich mehrere staatliche Fördermaßnahmen ausgelaufen, darunter die
Strompreisbremse, die Senkung der Strom- und Erdgasabgabe sowie das Aussetzen der Förderkosten für
erneuerbare Energien. Gleichzeitig steigen die Netztarife für Strom und Gas aufgrund notwendiger
Investitionen in die Netzinfrastruktur. Diese Entwicklungen dürften ab Jänner 2025 zu höheren Kosten für
die Haushalte bei Strom, Gas und Treibstoffen führen.
„Das Auslaufen der
Unterstützungsmaßnahmen markiert das Ende staatlicher Eingriffe zur Energiepreisdämpfung, während die
europäischen Großhandelspreise für Strom und Gas, insbesondere getrieben durch den Gaspreis, im
langfristigen Vergleich weiterhin hoch bleiben. Konsument:innen können ihre Kosten aktiv senken, indem
sie etwa ineffiziente Geräte identifizieren und austauschen, energieintensive Gewohnheiten ändern und so
ihren Verbrauch reduzieren. Zusätzlich helfen Preisvergleiche, Anbieterwechsel, Eigenproduktion von Strom
oder der Bezug von günstigem Strom über erneuerbare Energiegemeinschaften,“ erklärt Lukas Zwieb, Experte
für Energiewirtschaft in der Österreichischen Energieagentur.
Diesel- und Heizölpreise steigen
spürbar
Diesel verteuerte sich im Dezember 2024 gegenüber November um 1,1 % und blieb mit
einem Minus von 4,6 % unter dem Vorjahresniveau. Allerdings hat sich die Jahresdifferenz gegenüber
November deutlich verringert. Die Preise für Superbenzin stiegen dagegen im Dezember um 0,9 % und lagen
damit auf Vorjahresniveau. Heizöl verteuerte sich deutlich um 1,5 %, im Jahresvergleich ist noch ein
Rückgang um 8,0 % zu verzeichnen. Ein typischer Heizölbedarf von 3.000 Litern kostete rund 3.300 Euro.
Die aktuelle Entwicklung lässt weitere Preissteigerungen bei Treibstoffen und Heizöl erwarten.
Gas- und Strompreise im Jahresvergleich gesunken
Die Fernwärmepreise für Haushalte blieben
gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich sanken die Fernwärmepreise um 6,6 %. Die
Haushaltspreise für Gas sanken im Dezember 2024 gegenüber November um 0,2 %. Im Jahresvergleich lagen die
Gaspreise um 28,9 % niedriger als im Dezember 2024. Die Haushaltspreise für Strom blieben gegenüber dem
Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich sanken sie um 5,4 %.
Preise für Holzpellets und
Brennholz niedriger als im Vorjahr
Im Vergleich zum November 2024 blieben die
Preise für Holzpellets im Dezember unverändert, im Jahresvergleich waren sie um 21,1 % günstiger. Die
Preise für Brennholz sanken im Vergleich zum Vormonat um 0,9 %. Im Vergleich zum Dezember 2023 fielen die
Preise für Brennholz um 11,3 %.