Wien – Wie erst jetzt bekannt wurde, hat ein leitender Angestellter der Justizanstalt Josefstadt auf den internationalen Finanzmärkten die gesamten 100 Millionen Euro Kaution von Julius Meinl V. verzockt. Der Mann hatte das Geld – offensichtlich versehentlich – in Future Back Credit Swaps angelegt und sieht sich nun durch die negative Entwicklung an den Börsen einem satten Minus von 800 Millionen Euro gegenüber. Die Justiz hat Ermittlungen gegen sich selbst eingeleitet.
„Ich wollte eigentlich ein Sale & Lease Back Modell für das Gefangenenhaus durchziehen”, gesteht Josef P. von der Justizanstalt Josefstadt (Name der Redaktion bekannt): „Das war ein idiotensicheres Projekt. Doch dann ging alles binnen weniger Tag den Bach runter”, zeigt sich der leitende Justizangestellte bestürzt.

Vorgeschlagenen wurde der Deal von einem nigerianischen Rechtsanwalt, der sich zwei Wochen zuvor in etwas holprigem Deutsch per e-Mail mit dieser Geschäftsidee an den Beamten gewandt hatte.

Die Justiz ermittelt nun gegen Josef P. und sich selbst wegen Untreue und hat der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt. „Wenn sich herausstellt, dass die Geschäfte so nicht hätten stattfinden dürfen, werden wir mit aller Strenge des Gesetzes gegen uns vorgehen”, so ein Sprecher der Justiz. Die von Julius Meinl V. erlegte Kaution für die Freilassung aus der Untersuchungshaft, die über den Banker wegen Untreue und Betrugsverdachts (es gilt die Unschuldsvermutung, Anm. d. Red.) verhängt wurde, sei nämlich eigentlich Eigentum der Republik also der Steuerzahler und diene allenfalls auch zur Sicherstellung berechtigter Ansprüche von Geschädigten. Es sei daher durchaus möglich, dass der Beamte seine Kompetenzen überschritten habe, so ein Justizsprecher.

  

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