Mehr als eine halbe Milliarde Euro für den Ökostrom-Ausbau
Die fünf Parlamentsparteien haben
sich am Freitag auf ein umfangreiches Paket zur Förderung von Ökostrom geeinigt und dies in einer
seltenen gemeinsamen Mitteilung veröffentlicht. Während in der Politik Freude herrscht, sieht die Branche
darin eine Zwischenlösung und drängt auf das ausständige Erneuerbaren-Gesetz. Die IG-Windkraft sieht
künftige Windkraftprojekte bedroht.
Das heute politisch vereinbarte "Erneuerbaren-Paket", das
kommende Woche im Nationalrat beschlossen werden soll, sieht in den nächsten Jahren 540 Mio. Euro an
Beihilfen für Wind- und Solarstrom und Holzkraftwerke vor. 2020 bis 2022 sollen je 36 Mio. Euro in den
Ausbau von Photovoltaik und Speichern fließen, in Summe über 100 Mio. Euro. Die Warteschlangen für
Förderungen bei Windkraft sollen abgebaut, alle bereits genehmigten Projekte bis 2020 gebaut werden. Dazu
soll aber vorzeitig auf die Förderzusagen von 2021 zugegriffen werden, was Kritik der IG Windkraft
hervorruft. Für Biomassekraftwerke wird es Nachfolgetarife für auslaufende Anlagen geben - 130 Anlagen,
deren Weiterbetrieb wegen auslaufender Förderungen gefährdet war, sollen damit abgesichert sein. Auch bei
Kleinwasserkraftwerken könne die Warteschlange "durch Umstellung der Kontingentberechnung" abgebaut
werden. Für mittelgroße Wasserkraftwerke sollen die Mittel um 30 Mio. auf 80 Mio. Euro aufgestockt
werden.