AMAG legte im 1. Halbjahr 2021 Rekordergebnis hin Aluminiumkonzern: "Bestens gerüstet aus der Krise
gestartet"
Der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG (Austria Metall AG) hat ein starkes
1. Halbjahr 2021 hingelegt. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich 195 Prozent auf 51,9 Mio. Euro, beim
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde eine Steigerung von 58 Prozent auf 93,6
Mio. Euro verzeichnet. Der Umsatz erhöhte sich um 28 Prozent auf 595,1 Mio. Euro. Der Cashflow aus
laufender Geschäftstätigkeit gab von 70,6 auf 50,2 Mio. Euro nach. "Die AMAG ist bestens gerüstet
aus der Krise gestartet und nützte die positive Nachfrageentwicklung zur Steigerung der Absatzmenge in
allen Segmenten", hieß es dazu heute aus dem Unternehmen. Die Umsatz- und Ergebniszahlen würden deutlich
über dem Vorkrisenniveau liegen. Zum Jahresausblick meinte der Aluminiumkonzern: Das EBITDA wird zwischen
155 und 175 Mio. Euro nach 108,2 Mio. Euro im Vorjahr und 143,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019 erwartet.
EANS-News: AMAG Austria Metall AG mit Rekord-Ergebnis im 1. Halbjahr 2021 CORPORATE NEWS ÜBERMITTELT DURCH EURO ADHOC. FÜR DEN INHALT IST DER EMITTENT VERANTWORTLICH.
Halbjahresergebnis
Ranshofen -
AMAG ist bestens gerüstet aus der Krise gestartet
und nützte die positive Nachfrageentwicklung zur Steigerung der Absatzmenge in allen Segmenten Stabile Produktion mit sehr guter Performance bei Arbeitssicherheit (TRIFR*: 0,28) Umsatz- und
Ergebniszahlen deutlich über Vorkrisenniveau Umsatzerlöse preis- und mengenbedingt auf 595,1 Mio.
EUR gesteigert (H1/2020: 463,8 Mio. EUR) Rekord-Halbjahres-EBITDA von 93,6 Mio. EUR (H1/2020: 59,3
Mio. EUR) Ergebnis nach Ertragsteuern mit 35,0 Mio. EUR klar über den Niveaus von 2020 und 2019
(H1/2020: 12,4 Mio. EUR; H1/2019: 18,9 Mio. EUR) Ausblick 2021: Gesamtjahres-EBITDA zwischen 155 und
175 Mio. EUR nach 108,2 Mio. EUR im Vorjahr und 143,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019 *Total
Recordable Injury Frequency Rate, bezogen auf 200.000 Arbeitsstunden
Die AMAG Austria Metall
AG konnte nach einem soliden Start in das 1. Quartal 2021 weiter vom positiven Marktumfeld profitieren.
Insbesondere attraktive Aluminiumpreise und Prämien sorgen für spürbaren Rückenwind im Segment Metall.
Die Nachfrage nach Aluminiumwalzprodukten und Recycling-Gusslegierungen hat sich positiv entwickelt.
Erwartungsgemäß niedrig zeigte sich der Bedarf aus der Luftfahrtindustrie im Berichtszeitraum.
Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der AMAG Austria Metall AG: "Wir waren für die rasche Markterholung
gut gerüstet und konnten damit das positive Wirtschaftsumfeld nutzen. Durch die attraktive Preissituation
im Segment Metall und eine erfreuliche Absatzentwicklung am Standort Ranshofen konnten wir nicht nur das
Vorkrisenniveau übertreffen, sondern sogar das beste Halbjahresergebnis in der AMAG-Geschichte
erzielen."
Die Umsatzerlöse reflektieren eine positive Entwicklung im Aluminumpreis sowie in
der Absatzmenge. Der 3-Monats-Aluminiumpreis lag in der aktuellen Berichtsperiode im Durchschnitt bei
2.256 USD/t nach 1.622 USD/t im 1. Halbjahr 2020. Die Absatzmenge konnte von 203.200 auf 226.100 Tonnen
spürbar gesteigert werden. Insgesamt zeigt sich ein Umsatzanstieg von 463,8 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2020
auf 595,1 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2021 (+28,3 %).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) konnte nach 59,3 Mio. EUR in den ersten sechs Monaten des Vorjahres auf aktuell
93,6 Mio. EUR deutlich gesteigert werden. Ausschlaggebend dafür waren neben einer stabilen Produktion in
allen AMAG-Segmenten insbesondere attraktive Aluminiumpreise sowie niedrige Rohstoffkosten im
Primäraluminiumbereich. Positiven Einfluss nahm auch die erfreuliche Auftragsentwicklung im Bereich der
Aluminiumwalzprodukte und Recycling-Gusslegierungen. In allen operativen Segmenten der AMAG-Gruppe
konnten im 1. Halbjahr 2021 deutliche Ergebnisverbesserungen gegenüber dem Vorjahr erzielt werden.
Unter Berücksichtigung von Abschreibungen in Höhe von -41,7 Mio. EUR (H1/2020: -41,7 Mio.
EUR) lag das Betriebsergebnis (EBIT) in der aktuellen Berichtsperiode mit 51,9 Mio. EUR ebenfalls
signifikant über dem Vorjahresniveau (H1/2020: 17,6 Mio. EUR).
Das Ergebnis nach Ertragsteuern
spiegelt mit 35,0 Mio. EUR ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2021 der AMAG-Gruppe wider (H1/2020: 12,4 Mio.
EUR).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich im aktuellen Halbjahr mit
50,2 Mio. EUR solide (H1/2020: 70,6 Mio. EUR). Positiv wirkte das hohe Ergebnis im Berichtsjahr.
Insbesondere ein deutlich höherer Aluminiumpreis wirkt entgegengesetzt. Bei einem Cashflow aus
Investitionstätigkeit von aktuell -25,8 Mio. EUR nach -24,8 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2020 verzeichnet die
AMAG-Gruppe einen Free Cashflow von 24,4 Mio. EUR (H1/2020: 45,8 Mio. EUR).
Die
Nettofinanzverschuldung hat sich weiterhin stabil entwickelt und lag per 30. Juni 2021 bei 303,3 Mio. EUR
nach 314,3 Mio. EUR zum Jahresultimo 2020.
Unverändert solide zeigt sich auch das Eigenkapital
der AMAG-Gruppe; mit 605,4 Mio. EUR lag es per 30. Juni 2021 in etwa auf dem Niveau per Jahresende 2020
in Höhe von 602,7 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote liegt nach 38,9 % per 31. Dezember 2020 aktuell bei
37,9 %.
Ausblick 2021:
Das derzeitige Marktumfeld stimmt optimistisch. Die
Preissituation im Primärmetallbereich ist attraktiv und die Auftragslage am Standort Ranshofen
erfreulich. Die aktuellen Prognosewerte der Commodity Research Unit (CRU) zeigen branchenübergreifend
eine positive Entwicklung im Aluminiumbedarf. Sowohl für Primäraluminium als auch für
Aluminiumwalzprodukte wird mit einem Anstieg von rund 9 % im Jahr 2021 gerechnet.
Gerald
Mayer, Vorstandsvorsitzender der AMAG Austria Metall AG: "Die aktuelle Lage lässt uns optimistisch in das
zweite Halbjahr blicken. Durch den stabilen Elektrolysebetrieb in Kanada können wir vom positiven
Marktumfeld im Primäraluminiumbereich profitieren. Der Auftragsstand am Standort Ranshofen hat in den
letzten Wochen einen historischen Höchstwert erreicht und lässt in den nächsten Monaten ein hohes
Absatzniveau erwarten. Zur Sicherstellung des weiteren Wachstums suchen wir aktuell rund 50
MitarbeiterInnen."
Der AMAG Vorstand erwartet für das Gesamtjahr 2021 ein EBITDA zwischen 155
und 175 Mio. EUR, nach 108,2 Mio. EUR im Vorjahr und 143,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019.
1)
Durchschnittliches Leistungspersonal (Vollzeitäquivalent) inklusive Leihpersonal, ohne Lehrlinge.
Beinhaltet das Personal der Elektrolyse Alouette (20 %) sowie von Aircraft Philipp. 2) Beinhaltet
eine Anpassung infolge einer Korrektur nach IAS 8.41
Ein weiterer Grund für das gute Ergebnis in den ersten sechs Monaten des Jahres waren steigende Preise
für Aluminium. Im ersten Halbjahr 2020 lag der durchschnittliche Preis für Aluminium bei rund 1.600
US-Dollar pro Tonne. Ein Jahr später lag der Durchschnittspreis bei 2.250 US-Dollar. Insbesondere für das
Segment Metall sei der Aluminiumpreis der wesentliche Ergebnistreiber, so Mayer.
Beim Absatz
verzeichnete man einen Anstieg von rund 11 Prozent im ersten Halbjahr, Wachstum gab es dabei in allen
Segmenten. Die Absatzmenge stieg auf 226.100 Tonnen. Im Segment Metall wurden um 6.200 Tonnen mehr
abgesetzt, primär aufgrund der guten Produktionsperformance im kanadischen Werk Alouette. Im Segment
Gießen wurden 7.800 Tonnen mehr abgesetzt, Treiber war laut Mayer hier vor allem die Automobilindustrie.
Rund 9.000 Tonnen mehr Absatz verzeichnete das Segment Walzen. Hier hätten der AMAG allerdings
Containerverfügbarkeiten zu schaffen gemacht. "Sonst wären die Absatzzahlen deutlich höher", so der
AMAG-Vorstandsvorsitzende.
Einen neuen Rekordwert verzeichnete man ebenfalls beim
Auftragsstand. Eine "gesunde" Auftragsreichweite sei laut Mayer ein Zeitraum von zwei bis drei Monaten.
"Wir sind momentan eher bei fünf bis sechs Monaten. Der Bedarf war aus allen Industrien enorm, mit
Ausnahme der Luftfahrt. Aber auch da sehen wir Licht am Ende des Tunnels", sagte er.
Im ersten
Halbjahr habe sich der Produktmix im Segment Walzen vor allem zugunsten der Automobilindustrie verändert.
Gesunken sei hingegen der Anteil an Luftfahrtprodukten, aktuell liege dieser bei sechs Prozent. "Wir
kommen aus einer Zeit in der wir bis zu 15 Prozent Anteile an Luftfahrtprodukten in unserem Portfolio
geliefert haben", so Mayer. Hier sei der Effekt der Coronakrise deutlich zu spüren. Der
AMAG-Vorstandsvorsitzende erwartet aber eine sukzessive Steigerung in den nächsten Monaten.
"Die AMAG steht stabil da und das hat sich auch durch die Krise durchgezogen" resümierte Mayer die
Ergebnisse. Auch der Ausblick auf die nächsten Jahre sei durchwegs positiv. "Wir haben in Summe ein
positives Marktumfeld, die Preissituation ist günstig". Die Nachfrageentwicklung sei in allen Segmenten
recht gut, der Auftragsstand ebenfalls, so Mayer.
Eine Herausforderung sieht der
AMAG-Vorstandsvorsitzende vor allem im Fachkräftemangel. Die AMAG sucht derzeit händeringend nach neuen
Mitarbeitern in Ranshofen. "Wir brauchen momentan ungefähr 50 Leute mehr in der Produktion und das ist
momentan der größte Engpass", so Mayer.
Großen Einfluss werde auch das kürzlich beschlossene
Klimaschutzpaket haben. Hauptthema sei dabei vor allem der Gaseinsatz zum Recycling, der derzeit noch auf
Erdgas basiere. "Das ist auch der derzeitige Stand der Technik. Es gibt noch keine Technologie, mit der
wir in Zukunft CO2-neutral produzieren können", so Mayer. "Wenn wir umsteigen sollen, muss uns jemand
sagen, worauf wir umsteigen sollen. Ist es Wasserstoff, dann muss mir jemand sagen, wo ich den
herbekomme". Laut Mayer brauche man das dreifache Volumen Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas um die
gleichen Brennwerte zu erzielen. "Da passt unser Rohr nicht zu dem was wir zukünftig brauchen."
Mayer sieht hier vor allem die öffentliche Hand in der Verantwortung, um die notwendige Infrastruktur
zur Verfügung zu stellen. "Da stehen uns weltweit große Investitionen aber auch Entwicklungen bevor.
Meine Vorhersage ist, von heute auf morgen werden wir das nicht schaffen," so der
AMAG-Vorstandsvorsitzende. Mayer befürchtet zudem Wettbewerbsnachteile aufgrund möglicher Umweltauflagen.
"Wir sind der einzige Hersteller in unserem Fach in Österreich, unsere Konkurrenten kommen aus Asien und
den USA und wenn die nicht die gleichen Herausforderungen und Auflagen haben, werden wir uns schwer tun".