KTM-Pierer zur Coronakrise: "Trial&Error spielt eine größere Rolle" Ad Homeoffice: "Das ist ideal
für Journalisten, aber zum Beispiel für unsere Entwickler schwierig"
KTM-Chef Stefan Pierer
sieht in der Coronakrise wieder das Bauchgefühl mehr gefragt. "In so einer Situation müssen Sie
Leadership zeigen und mehr Risiko nehmen. Trial&Error spielt eine größere Rolle", meinte er im Gespräch
mit dem "trend". Speck, der sich über die Jahre angesetzt habe, sei nun sichtbar geworden. "Jetzt haben
wir klar gesehen, was ein Must-have und was ein Nice-to-have ist", so der Chef des oberösterreichischen
Motorradherstellers. Was sich als "Nice-to-have" herausgestellt habe? "Vieles im Marketingbereich.
Viele Messen werden ausschließlich digital werden. Wir werden 2020 bei rund 30 Prozent der Reisekosten
eines bisherigen Normaljahres zu liegen kommen, und ich denke nicht, dass wir jemals wieder auf das
ursprüngliche Niveau kommen werden", prognostiziert Pierer.
In Sachen Homeoffice gibt er sich
zurückhaltend. "Das ist ideal für Journalisten, aber zum Beispiel für unsere Entwickler schwierig. Zum
einen scheitert es an der fehlenden privaten Breitband-Infrastruktur, da wird ja eine enorme Menge Daten
geschaufelt. Zum anderen ist es auch ein Thema der Interaktivität. Es braucht Kreativität und Austausch,
das ist über Video nicht herstellbar", so seine Einschätzung.
Die Alternative bei KTM: "Wir
bieten aber Entwicklern, die in der Nähe unserer Standorte in Linz, Wels und Salzburg wohnen, an, dort zu
arbeiten -ins Innviertel brauchen die nicht zu kommen. Das ist ein Quasi- Homeoffice, wenn sie so
wollen."