Börsenunwort: „Übergewinnsteuer“ bewegte österreichischen Kapitalmarkt im Jahr 2022
Die
Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Finanzbranche haben abgestimmt: „Übergewinnsteuer“ ist
das Börsenunwort des Jahres 2022. Der Begriff „Übergewinn“ wird ambivalent verwendet: Im Rechnungswesen
steht er für jene Gewinne, die die Kapitalkosten übertreffen; in der aktuellen medialen Debatte wird
häufig negativ behaftet von einem angeblich die Norm übersteigenden Gewinn gesprochen. Der Branche ist
klar, dass ein „Normgewinn“ nicht existiert und die Diskussion – bis hin zur staatlichen „Abschöpfung“ –
letztlich dem Wirtschaftsstandort schadet. Auf den Stockerlplätzen landen artverwandt „Zufallsgewinne“,
„Inflation“ oder „Zinserhöhung“; Begriffe die ebenfalls thematisch die geopolitischen Veränderungen und
die daraus resultierende Energiekrise widerspiegeln.
„Der Begriff ‚Übergewinne‘ ließ heuer
öffentliche Rufe nach staatlichen Eingriffen laut werden. Österreich liegt bei der Einhebung von Steuern
aber bereits auf einem Spitzenplatz und Markteingriffe wirken nicht vertrauensbildend. Der Fokus sollte
auf einer gemeinsamen, europäischen Stärkung von Innovation liegen, denn darin steckt der Schlüssel zum
Erhalt von Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Der Kapitalmarkt steht zur Innovations-Finanzierung, als
Tool zur Inflations-Abfederung und der Teilhabe aller am Wachstum bereit – er muss aber auch genutzt
werden,“ so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.
Über das Börsenunwort
Seit
2017 lässt die Wiener Börse jährlich die heimische Finanzcommunity das Börsenunwort des Jahres
nominieren. Bei der Entscheidung durch eine Jury stehen die Aktualität, Relevanz und linguistische
Bedeutung der Worte im Fokus. Das inzwischen sechste heurige Börsenunwort löst damit das im letzten Jahr
geisternde „Inflationsgespenst“ (Börsenunwort 2021) ab. Die Finanz-Community lag damit bereits früh
richtig bei einer Entwicklung, die auch 2022 fortgesetzt mit Rekord-Inflationswerten zu beobachten war.
In den Jahren davor konnten sich „coronabedingt“ (2020), „Brexit“ (2019), „Strafzölle“ (2018) und
„Negativzinsen“ (2017) durchsetzen.
>das wort zufallsgewinne ist genauso zum sp... > >die wirtschaft ist kein casino,
seriöse player planen >sorgfältig, >allee eventualitäten einbeziehend, >und vor
allem langfristig. > >steigende energiepreise hat man auch ohne den ukrainekrieg >kommen sehn.
ja, sicher net so extrem, aber gestiegen wären sie auf alle fälle, das hat sich
abgezeichnet.
putin hat halt den jackpot ausgelöst, wenn man so will, zumindest temporär, weil wenn hohe energiepreise die wirtschaft ruinieren, kommen die energiepreise auch ganz schnell
wieder zurück, ohne eingriff des staates in den markt.
aber man hatte auch vorher schon
die möglichkeit, in erneuerbare zu investieren.
muss mal schaun, was die ökostrom ag macht,
eppa sind die nach einigen mühevollen jahrzehnten auch endlich am sprung in die gewinnzone, in
glücksritterzeiten wie diesen.