EANS-News: Semperit AG Holding / Semperit steigert operative Profitabilität im ersten Quartal trotz
Corona-Pandemie und globaler Wirtschaftsdepression CORPORATE NEWS ÜBERMITTELT DURCH EURO ADHOC. FÜR
DEN INHALT IST DER EMITTENT VERANTWORTLICH.
Quartalsbericht
Wien/Österreich, 20.
Mai 2020 -
Konzernumsatzrückgang von 6,5% auf 199,1 Mio. EUR Umsatz stieg im Sektor
Medizin um 8,4% und sank im Sektor Industrie um 14,0% EBITDA stieg um 2,3% auf 16,9 Mio. EUR, die
EBITDA-Marge von 7,7% auf 8,5% EBIT verbesserte sich deutlich um 24,9% auf 9,8 Mio. EUR, die
EBIT-Marge von 3,7% auf 4,9% Corona-Effekte im ersten Quartal überschaubar Neupriorisierung im
Lichte der Corona-Krise führt zu verzögerter Umsetzung der strategischen Grundsatzentscheidung über eine
Trennung vom Medizingeschäft Trotz einer historisch beispiellosen Corona/CoVid-19-Pandemie und der
damit einsetzenden globalen Wirtschaftsrezession hat die börsennotierte Semperit-Gruppe die
Profitabilität im ersten Quartal sowohl auf EBITDA als auch auf EBIT-Ebene gesteigert. "Dies ist ein
deutlicher Beleg dafür, wie gut und erfolgreich die Maßnahmen unseres Restrukturierungs- und
Transformationsprozesses, der nun durch Corona nochmals beschleunigt wird, greifen", sagt Dr. Martin
Füllenbach, Vorsitzender des Vorstands der Semperit AG Holding. "Die drastische Verbesserung im Sektor
Medizin ist überwiegend Ergebnis unserer unermüdlichen Produktivitätssteigerungsmaßnahmen und operativen
Fortschritte seit Anfang 2018. Die Effekte des deutlichen Nachfrageanstiegs für medizinische
Schutzhandschuhe im Zusammenhang mit Corona werden sich zum überwiegenden Teil erst in künftigen
Quartalsergebnissen niederschlagen."
Seit März hat Semperit unter anderem in Kooperation mit
dem Krisenstab der österreichischen Bundesregierung mehr als 60 Millionen Handschuhe zur Versorgung des
medizinischen Personals in Österreich mit Schutzausrüstung geliefert. Man setze im Zuge der Corona-Krise
neue Prioritäten, so Füllenbach weiter: "Die Unterstützung der Republik Österreich mit medizinischen
Schutzhandschuhen steht für uns als österreichisches Unternehmen mit einem österreichischen Kernaktionär
selbstverständlich im Vordergrund. Daher verzögert sich die Umsetzung der nach wie vor gültigen
strategischen Grundsatzentscheidung zur Trennung vom Medizingeschäft."
Externe Faktoren werden
voraussichtlich vor allem im zweiten Halbjahr belasten
Die robuste Profitabilitätssteigerung
der Semperit-Gruppe im ersten Quartal 2020 wurde in einem Umfeld erzielt, in dem die rezessiven Ängste,
die seit der spürbaren Abkühlung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr 2019 grassierten, durch eine
zunehmend verschärfende globale Wirtschaftsdepression im Gefolge der Corona-Pandemie abgelöst wurden. An
den relevanten Rohstoffmärkten gab es positive Entwicklungen, die Situation muss aber weiterhin genau im
Auge behalten werden. Semperit hat im Zuge der Corona-Krise vorbeugend alternative Lieferanten gesichert.
Zu den fortlaufenden Belastungen für die globale Weltwirtschaft zählen zunehmend die durch den weltweiten
Lockdown verursachten Produktionsstopps, die Unterbrechung der globalen Lieferketten und die hohe
Verschuldung der Staatshaushalte der entwickelten Industriestaaten. Diese marktrelevanten externen
Faktoren werden das Geschäft der Semperit-Gruppe im zweiten Halbjahr 2020 zunehmend beeinflussen.
Konjunkturell bedingter Umsatzrückgang im ersten Quartal
Die Ergebnisse des Sektors
Industrie wurden im ersten Quartal 2020 das erste Mal in der neuen Struktur berichtet. Der Sektor besteht
nun aus vier Segmenten (Semperflex, Sempertrans, Semperseal und Semperform), nachdem das frühere Segment
Semperform in zwei separate Segmente unterteilt wurde: Semperseal beschäftigt sich mit Dichtungsprofilen
und Elastomerplatten; Semperform umfasst die Business Units Handläufe, Seilbahnringe, Schifolien und
Engineered Solutions (SES).
Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnete die
Semperit-Gruppe im ersten Quartal 2020 einen Umsatzrückgang von -6,5% auf 199,1 Mio. EUR. Im Sektor
Industrie ging der Umsatz um -14,0% zurück. Der Sektor Medizin konnte hingegen eine Steigerung von +8,4%
erzielen. Der im Wesentlichen konjunkturbedingte Rückgang im Sektor Industrie war vor allem durch das
Segment Semperflex, aber auch die anderen Industriesegmente geprägt.
Die Umsatzsteigerung im
Sektor Medizin beruht vorwiegend auf einem Anstieg der abgesetzten Mengen, die insbesondere durch die
verbesserte Kapazitätsauslastung aufgrund höherer Produktionsmengen erreicht werden konnte. Daneben
zeigten sich die ersten Auswirkungen der Corona-Krise in einer gestiegenen Nachfrage sowohl nach
Untersuchungs- und Schutzhandschuhen wie auch nach Operationshandschuhen. Der kurzfristig gestiegene
Bedarf spiegelt sich in einer verbesserten Auftragslage wider.
Robuste
Profitabilitätssteigerung
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg
trotz des Umsatzrückgangs dank Kostenreduktion von 16,5 Mio. EUR im ersten Quartal 2019 auf 16,9 Mio. EUR
im ersten Quartal 2020. Die EBITDA-Marge verbesserte sich entsprechend von 7,7% auf 8,5%. Die
Abschreibungen verringerten sich auf 7,1 Mio. EUR (-18,1%), vor allem aufgrund der geringeren
Abschreibungsbasis infolge der Wertminderung im Segment Sempermed, welche im dritten Quartal 2019 erfasst
worden ist. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) verbesserte sich auf 9,8 Mio. EUR im ersten
Quartal 2020 gegenüber 7,8 Mio. EUR im ersten Quartal 2019. Die EBIT-Marge stieg von 3,7% auf 4,9%.
Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im
ersten Quartal 2020 mit 6,8 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau von 16,2 Mio. EUR. Die Schwerpunkte
bildeten hauptsächlich kapazitätserhaltende Investitionen. Die liquiden Mittel lagen per 31. März 2020
bei 151,5 Mio. EUR und damit über dem Niveau per Jahresende 2019 mit 141,4 Mio. EUR. Der Grund hierfür
war unter anderem ein verbessertes Cash Management und die Verringerung der Investitionen in Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte.
Wirtschaftliche Abkühlung wird im Sektor Industrie spürbar
Der Sektor Industrie - allen voran Semperflex - wurde wie erwartet von dem konjunkturellen
Abschwung getroffen, wodurch in Summe der Umsatz des Sektors von 141,4 Mio. EUR um 14,0% auf 121,6 Mio.
EUR zurückging. Auch die Profitabilität des Sektors Industrie ging im Gefolge der wirtschaftlichen
Abkühlung zurück. Das EBITDA nahm um -27,9% auf 17,7 Mio. EUR ab, das EBIT um -38,2% auf 11,4 Mio. EUR.
Die EBITDA-Marge ging von 17,3% auf 14,5%, die EBIT-Marge von 13,0% auf 9,3% zurück.
Erste
Schritte zur regionalen Bearbeitung im Zusammenhang mit der Nordamerika-Expansion haben erfreuliche
Marktreaktionen gebracht. Das Expansionsprojekt wird allerdings aufgrund der auch in Amerika deutlich
präsenten Corona-Krise verzögert.
Sektor Medizin dank Restrukturierung im Aufwind; Corona
pusht Nachfrage
Die Entwicklung des Segments Sempermed war im ersten Quartal insbesondere
durch den Anstieg der Produktionsmengen gekennzeichnet. Die Absatzmengen konnten erhöht werden. Dies
führte zu einem Umsatzanstieg von +8,4% gegenüber dem Vorjahr. Die Maßnahmen des Restrukturierungs- und
Transformationsprozesses zeigten auch bei der Produktivität nachhaltig positive Auswirkungen. Das EBITDA
lag im ersten Quartal 2020 bei 4,8 Mio. EUR nach -0,9 Mio. EUR im ersten Quartal 2019. Das EBIT betrug
4,3 Mio. EUR nach -2,8 Mio. EUR im ersten Quartal 2019.
Durch die anhaltende Corona-Krise
herrscht im Sektor Medizin eine überdurchschnittlich starke Nachfrage. Die Auftragsbücher sind auf einem
sehr hohen Niveau; das Ergebnis in 2020 wird gemäß den aktuellen Erwartungen deutlich über 2019 liegen.
Wenngleich die operativen Kennzahlen bei Sempermed derzeit positiv sind, kennzeichnet den Sektor Medizin
eine unverändert scharfe Wettbewerbsdynamik.
Begrenzte Visibilität für den weiteren
Jahresverlauf 2020
Die Corona-Krise beeinflusst naturgemäß nicht nur die Umsetzung der
Strategie, sondern auch die Entwicklung des Unternehmens in den kommenden Monaten: Da die weiteren
Effekte von Corona auf Weltwirtschaft und Gesellschaft nach wie vor unklar sind, können auch die
Auswirkungen auf Semperit derzeit nicht näher abgeschätzt werden. Hinzu kommt die sich seit dem Vorjahr
abzeichnende konjunkturelle Abkühlung, die insbesondere den Sektor Industrie deutlich belasten wird. Im
Sektor Medizin zeichnet sich infolge der erfolgreichen operativen Restrukturierung der vergangenen Jahre
sowie durch die derzeit signifikant erhöhte Nachfrage nach medizinischen Handschuhen eine deutliche
Verbesserung für das aktuelle Geschäftsjahr ab. Zusätzliche Potenziale können aus einer möglichen
positiven Marktdynamik und damit einhergehend aus einem steigende Marktpreisniveau resultieren.
Um die Corona-Krise bestmöglich managen zu können, hat die Semperit-Gruppe frühzeitig entsprechende
Maßnahmen eingeleitet: Zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter arbeiten alle Personen, die nicht in die
operativen Produktionsprozesse eingebunden sind, von Zuhause aus. Eine schrittweise Wiederaufnahme des
Bürobetriebes - in zwei getrennten Teams - wird ab der zweiten Mai-Hälfte umgesetzt. Hierfür wurden,
ebenso wie für die Produktionsmitarbeiter, umfassende Maßnahmen zum verstärkten Schutz der Gesundheit
eingeführt. Die Sicherstellung der benötigten Produktionsmengen wird erforderlichenfalls durch
alternative Rohstofflieferanten gewährleistet. Im ersten Quartal waren - abgesehen vom Shutdown in China
im Feb¬ruar und in Indien v.a. im April - keine wesentlichen Beeinträchtigungen erkennbar. Erste
Unsicherheiten auf den Märkten waren erst Ende März spürbar. Im laufenden zweiten Quartal gab es in den
Segmenten des Industrie Sektors unterschiedliche Marktreaktionen: Einerseits wurden etwa
Sicherheitsbestände aufgebaut; andererseits waren auch Schließungen auf Kundenseite zu beobachten. Diese
Effekte heben sich zum Teil auf.
Vor diesem Hintergrund erwartet Semperit ein Geschäftsjahr,
das von signifikanten Herausforderungen gekennzeichnet sein wird. Dies wird sich infolge der weltweiten
allgemeinen konjunkturbedingten Entwicklungen und der Konsequenzen der Corona-Krise in sichtbar
niedrigeren Ergebnissen im Sektor Industrie widerspiegeln: Es ist damit zu rechnen, dass sich die
Corona-Krise und der dadurch verstärkende wirtschaftliche Abschwung auf die Semperit-Gruppe erst leicht
verzögert auswirken wird, deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis werden allerdings insbesondere ab
dem 2. Halbjahr erwartet. Das Ergebnis im Sektor Medizin wird hingegen von der deutlich gesteigerten
Nachfrage und potenziellen Preissteigerungen am Markt positiv beeinflusst. In welchem Ausmaß diese
Aufwärtstendenzen die negativen Wirkungen aus dem Sektor Industrie kompensieren können, ist aus heutiger
Sicht noch nicht abschätzbar.
Der Anfang 2018 eingeleitete Restrukturierungs- und
Transformationsprozess der Semperit-Gruppe, der zu signifikanten Verbesserungen auf unterschiedlichsten
Ebenen geführt hat, wurde durch die Corona-Krise weiter beschleunigt und läuft in Zukunft weiter: In
diesem Zusammenhang wird in den kommenden Monaten der Fokus auf Kostensenkungsmaß-nahmen nochmals
geschärft. Aufgrund der hohen Unsicherheit in Bezug auf die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung,
insbesondere im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Coronavirus, sind derzeit keine genauen Schätzungen
für die erwartete Umsatz- und Profitabilitätsentwicklung möglich.
Semperit - Baader Bank bestätigt Kaufempfehlung "Buy" Nach Erstquartalszahlen des Gummi- und
Kautschukkonzerns - Kursziel weiterhin bei 15,0 Euro
Die Wertpapierexperten der Baader Bank
haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Gummi- und Kautschukkonzerns Semperit unverändert bei
15,0 Euro belassen. An seiner "Buy"-Empfehlung für die Papiere des Konzerns hält Experte Christian Obst
fest. Analyst Obst hebt das starke Ergebnis im Sempermed-Bereich im ersten Quartal heuer hervor. Die
Nachfrage unter anderem nach chirurgischen Handschuhen schieße wegen der Coronakirse "in den Himmel",
kommentierte er. Dies wirke sich nicht nur kurz- sondern auch langfristig auf den Wert des Segments aus.
Dagegen komme das Industrie-Segment merklich unter Druck. Im Verlauf des gesamten Jahres wird in dem
Geschäftsbereich aufgrund der Auswirkungen der Pandemie mit Umsatz- und Gewinnrückgängen gerechnet.
Die Baader-Analysten erwarten für das laufende Geschäftsjahr 2020 einen Verlust je Aktie von 0,62
Euro. Für 2021 sehen sie einen Gewinn von 0,13 Euro je Titel und 1,14 Euro für 2022. Für die
Geschäftsjahre 2020 und 2021 werden keine Dividendenausschüttungen prognostiziert. Für 2022 beläuft sich
die Dividendenschätzung je Titel auf 0,20 Euro.
Operative Profitabilitat im 1. Quartal gesteigert, aber Ausblick bleibt herausfordernd, vor allem im
Sektor Industrie
Semperit veröffentlichte diese Woche ihre Q1-Zahlen, die operativ zwar
besser als erwartet, beim Nettoergebnis jedoch schlechter ausfielen. In Summe sank der Konzernumsatz um
6,5% auf EUR 199,1 Mio. Das Umsatzplus von 8,4% im Medizinsektor konnte dabei den Rückgang von 14% im
Industriesektor nicht ausgleichen. Das Betriebsergebnis stieg um fast 25% auf EUR 9,8 Mio. aufgrund der
Restrukturierungsmaßnahmen und der deutlich höheren Nachfrage für medizinische Handschuhe bei Sempermed.
Das Nettoergebnis nach Minderheiten drehte dennoch ins Negative mit EUR – 3,5 Mio. da im Finanzergebnis
Fremdwährungsverluste verbucht werden mussten und auch Wertminderungen aktiver latenter Steuern
vorgenommen wurden. Das Management kann aktuell noch keinen konkreten Ausblick für 2020 geben. Für das
Industriesegment erwartet das Management eine deutliche Belastung aus der konjunkturellen Abkühlung durch
die Corona-Krise, insbesondere im 2. Halbjahr. Auf der anderen Seite wird das Ergebnis des
Medizinbereichs durch die signifikant erhöhte Nachfrage nach medizinischen Handschuhen und
Preissteigerungen positiv beeinflusst. In welchem Ausmaß diese Aufwärtstendenzen die negativen Wirkungen
aus dem Sektor Industrie kompensieren können, ist aus heutiger Sicht noch nicht abschätz-bar. Die
strategische Grundsatzentscheidung über eine Trennung vom Medizingeschäft bleibt aufrecht, die Umsetzung
wird sich durch die Corona- Krise verzögern. Die Unterstützung der Republik Österreich mit medizinischen
Schutzhandschuhen steht jetzt im Vordergrund.
Ausblick
Die Q1-Zahlen zeigten
Fortschritte bei der Restrukturierung des Medizinsegments, auch unterstützt von der höheren Nachfrage
nach Hand-schuhen. Für den Industriebereich rechnen wir in den kommenden Quartalen mit weiter geringer
Nachfragedynamik. Die Restrukturierung des Konzerns ist noch nicht abgeschlossen und wird durch die
Corona-Krise zusätzlich verzögert. Der Ausblick für den Sektor Industrie ist von der Corona- Krise schwer
belastet und die Visibilität bleibt gering. Wir bleiben daher aktuell weiter an der Seitenlinie.
Corona-Auswirkungen einmal anders: Semperit schraubt Prognose hoch Massive Ergebnissteigerung ändert
nichts am Plan, sich vom Medizingeschäft zu trennen
Die Corona-Pandemie beschert dem Wiener
Kautschukverarbeiter Semperit volle Auftragsbücher. Lag das Betriebsergebnis (Ebit) 2019 noch bei Minus
16,5 Mio. Euro, so könnte es heuer auf 110 bis 160 Mio. Euro steigen. Dies sei insbesondere davon
abhängig, wie sich das Preisniveau für medizinische Schutzhandschuhe und die Verfügbarkeit von Rohstoffen
entwickeln, so Semperit heute in einer Aussendung. Die starke Nachfrage ändere aber nichts an den
Plänen, sich in Zukunft auf das Geschäftsfeld Industriegummi zu fokussieren und sich vom Medizingeschäft
zu trennen. "Die sich abzeichnenden Effekte der globalen Pandemie werden als bedingt nachhaltig bewertet.
Aus diesem Grund ist die strategische Grundsatzentscheidung vom 28. Jänner 2020 (...) unabhängig von den
im Gefolge der Corona-Krise jüngst zu beobachtenden Entwicklungen weiter aufrecht", so der börsennotierte
Konzern.
Für das künftig verbleibende Industriegeschäft lief es zuletzt allerdings
virusbedingt nicht gut. "Die Ergebnisse des Sektors Industrie im laufenden Geschäftsjahr werden daher
erkennbar unter dem Vorjahresniveau liegen. Die auf absehbare Zeit positiven Effekte aus dem
Medizingeschäft werden diesen Rückgang aber deutlich überkompensieren", beschreibt es Semperit.
In Summe sei derzeit auf Basis aktueller Zahlen davon auszugehen, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) der Semperit-Gruppe auf Gesamtjahressicht signifikant über dem Wert des
Vorjahres (2019: 67,8 Mio. Euro) liegen werde.
EANS-Adhoc: Semperit AG Holding / Semperit-Jahresergebnis 2020 deutlich höher
erwartet als im Vorjahr – Überprüfung der Bilanzansätze der Vermögenswerte in den Sektoren Industrie und
Medizin VERÖFFENTLICHUNG EINER INSIDERINFORMATION GEMÄSS ARTIKEL 17 MAR DURCH EURO ADHOC MIT DEM
ZIEL EINER EUROPAWEITEN VERBREITUNG. FÜR DEN INHALT IST DER EMITTENT VERANTWORTLICH
Gewinnprognose 03.07.2020
Wien - Österreich, 3. Juli 2020 - Die rezessive
Wirtschaftsentwicklung und die Effekte der Corona-Krise führen bei der börsennotierten Semperit-Gruppe zu
gegenläufigen Entwicklungen in den Sektoren Industrie und Medizin: Im Geschäft mit medizinischen
Schutzhandschuhen sind seit dem Ausbruch der Corona-Krise ein deutlicher Nachfrageanstieg sowie eine
kräftige Erhöhung des Preisniveaus zu beobachten. Vor diesem Hintergrund und auch angesichts der
verbesserten operativen Performance werden die Ergebnisse des Sektors Medizin im laufenden Geschäftsjahr
deutlich über dem Vorjahresniveau liegen.
Die sich abzeichnenden Effekte der globalen Pandemie
werden als bedingt nachhaltig bewertet. Aus diesem Grund ist die strategische Grundsatzentscheidung vom
28. Jänner 2020, wonach Semperit in Zukunft auf das Geschäftsfeld Industriegummi fokussieren und sich vom
Medizingeschäft trennen wird, unabhängig von den im Gefolge der Corona-Krise jüngst zu beobachtenden
Entwicklungen weiter aufrecht.
Der Sektor Industrie wurde von der globalen Rezession, die sich
in den vergangenen Monaten aufgrund des weltweiten Lockdowns verschärft hat, getroffen. Die Ergebnisse
des Sektors Industrie im laufenden Geschäftsjahr werden daher erkennbar unter dem Vorjahresniveau liegen.
Die auf absehbare Zeit positiven Effekte aus dem Medizingeschäft werden diesen Rückgang aber deutlich
überkompensieren.
In Summe ist derzeit auf Basis aktueller Zahlen davon auszugehen, dass das
EBITDA der Semperit-Gruppe auf Gesamtjahres-Sicht signifikant über dem Wert des Vorjahres (2019: EUR 67,8
Mio.) liegen wird. Die derzeit nicht absehbare Dauer der Corona-Krise und deren Folgen für die
Weltwirtschaft erschweren dabei allerdings zuverlässige Prognosen über finanzielle Auswirkungen auf die
Semperit-Gruppe.
Angesichts der dargestellten Entwicklungen überprüft Semperit anlassbezogen
das Vorliegen von Anhaltspunkten für Wertaufholungen bzw. Wertminderungen in den Sektoren Medizin bzw.
Industrie. Die Höhe der etwaigen Wertanpassungen wird spätestens mit Veröffentlichung des
Halbjahresfinanzberichtes bekanntgegeben werden.
Dies berücksichtigend ist aktuell von einem
EBIT der Semperit-Gruppe von EUR 110,0 bis 160,0 Mio. (2019: EUR -16,5 Mio.) für das Gesamtjahr 2020
auszugehen -insbesondere abhängig von der weiteren Entwicklung des Preisniveaus für medizinische
Schutzhandschuhe und der hinreichenden Verfügbarkeit von Rohstoffen für deren Produktion.
>Für das künftig verbleibende Industriegeschäft lief es zuletzt >allerdings virusbedingt nicht
gut. "Die Ergebnisse des Sektors >Industrie im laufenden Geschäftsjahr werden daher erkennbar >unter dem Vorjahresniveau liegen. Die auf absehbare Zeit >positiven Effekte aus dem
Medizingeschäft werden diesen >Rückgang aber deutlich überkompensieren", beschreibt es >Semperit. > >In Summe sei derzeit auf Basis aktueller Zahlen davon >auszugehen, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und >Abschreibungen (EBITDA) der
Semperit-Gruppe auf >Gesamtjahressicht signifikant über dem Wert des Vorjahres >(2019:
67,8 Mio. Euro) liegen werde.
Also die "Gewinnwarnung" ist wirklich beachtlich. Ein EBIT
vom 110 - 160 Mio Euro hatten wir schon jahrelang nicht. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass das Q1
sicherlich noch kaum von den Preissteigerungen betroffen war, muss da das Geschäft extrem brummen. Ein G/A ist da jetzt schwer zu schätzen, aber sicherlich mehr als 3 €
Ergänzung: habe
nachgesehen, 2015 hatten sie ein Ebit von 71 Mio Euro. Da war der G/A 2,26