UIAG verspürt schon negative Konjunktureffekte - Mehr Halbjahrsgewinn
Beteiligungs-Gruppe wuchs
stark durch Zukäufe von Plastech und UIAG Informatik - Bereits knapp 2.700 Mitarbeiter - Belastungen
durch Handelskonflikte und Autoindustrie-Verwerfungen
Die börsennotierte Beteiligungsfirma
Unternehmens Invest AG (UIAG), die durch die Erstkonsolidierung von Plastech und UIAG Informatik stark
gewachsen ist, hat heuer im ersten Halbjahr mehr Gewinn eingefahren als im gleichen Zeitraum 2018.
Allerdings spürt die UIAG bereits negative Effekte der Konjunktureintrübung, erklärte die Gruppe am
Freitag im Ausblick.
Die Konjunkturlage am Weltmarkt gestalte sich "in den vergangenen Monaten
wesentlich herausfordernder", so die UIAG-Vorstände Rudolf Knünz und Paul Neumann. Die nachlassende
wirtschaftliche Dynamik, der Handelsstreit zwischen USA, China und Europa sowie die Verwerfungen im
Automobil-Sektor hätten bereits teils negative, teils positive Auswirkungen auf einzelne
Portfolio-Unternehmen der UIAG-Gruppe. So würden Kunden aus der Automotive-Branche größere Käufe von
Investitionsgütern verschieben oder stornieren, aber offensiv in die Prototypenentwicklung investieren.
Auch wenn man kurzfristige Rückschläge nicht ausschließen könne, schätze man die mittel- und
langfristigen Entwicklungspotenziale der UIAG-Portfoliounternehmen positiv ein.
Der
Mitarbeiterstand kletterte bis Mitte 2019 gegenüber dem Vorjahr durch die Erstkonsolidierungen von UIAG
Informatik und Plastech von 241 auf 2.692, also auf mehr als das Zehnfache, davon sind nun vier Fünftel
Angestellte (früher zwei Drittel Arbeiter).
Die Umsatzerlöse kletterten binnen Jahresfrist aus
dem selben Grund von 15,5 auf 244,8 Mio. Euro, und die Bilanzsumme erhöhte sich seit Ende 2018 von 121,0
auf 537,6 Mio. Euro bzw. auf das Viereinhalbfache, geht aus der Halbjahresbilanz hervor.
Seit
dem ersten Quartal sind die UIAG Informatik-Holding GmbH und die Plastech Holding GmbH in den
Konzernabschluss der UIAG integriert. Durch die Übernahme der Geschäftsanteile im Rahmen einer
Sachkapitalerhöhung hält die UIAG seither rund 90,95 Prozent am Stammkapital der UIAG Informatik-Holding
und 90 Prozent am Stammkapital der Plastech Holding. Plastech gehören 25,01 Prozent der BAGE Recycling
GmbH, eines der größten Kühlschrank-Recyclingunternehmen Europas, sowie 74,95 Prozent der Kautex Holding
GmbH (Bonn), deren operativ tätige Kautex Maschinenbau GmbH auch in China aktiv ist. Kautex baut
Spezialmaschinen, vor allem für die Kunststoffverarbeitung, und befasst sich mit Blasformmaschinen, die
u.a. in den Sektoren Automotive und Packaging Anwendung finden. Von Jänner bis Juni setzte die
Plastech-Holding-Gruppe heuer 55,6 Mio. Euro um.
Während sich bei der UIAG das Ergebnis der
betrieblichen Tätigkeit heuer bis Juni im Jahresabstand von -0,79 Mio. auf -2,15 Mio. Euro
verschlechterte, drehte das Vorsteuerergebnis von -660.000 Euro auf 697.000 Euro ins Plus. Nach Steuern
blieben, dank 2,73 Mio. Euro Steuererträgen, 3,42 (-0,65) Mio. Euro, das Periodenergebnis fiel praktisch
ebenso hoch aus. Das Gesamtergebnis der Periode stellte sich letztlich auf 3,34 (-0,64) Mio. Euro, was
0,54 (-0,16) Euro je Aktie entspricht - letzter Kurs: 18,70 Euro.
Infolge der Sach- und
Barkapitalerhöhungen, die im November 2018 durch eine ao HV beschlossen wurden - UIAG Informatik und
Plastech wurden ja via Sachkapitalerhöhung eingebracht -, hat sich die UIAG-Aktionärsstruktur erheblich
verändert: Die Qino Pipe One Ltd. hielt danach 7,21 und Bernd Neumann 9,82 Prozent; der Streubesitz liege
aktuell bei 3,67 Prozent, so das Unternehmen am Freitag. Die Anteile der Knünz-Gruppe betragen demzufolge
47,59 Prozent, jene der Neumann-Gruppe 31,71 Prozent.