Gewerkschaft zofft sich mit FACC - ohne Einbindung des Betriebsrats Streit um Gehaltssystem -
Gewerkschaft sieht Angestellten-KV falsch ausgelegt
Um das Gehaltssystem von FACC schwelt ein
Konflikt. Die Gewerkschaft wirft dem oberösterreichischen Flugzeugzulieferer vor, den
Angestellten-Kollektivvertrag zu missachten - was die Unternehmensleitung abstreitet. Brisanz wird dem
Streit auch deshalb beigemessen, weil die Gewerkschaft laut "Oberösterreichischen Nachrichten" ohne
Unterstützung des Betriebsrats agiere.
Zum Hintergrund: Ein FACC-Mitarbeiter hat seinen
Gehaltszettel bei der Gewerkschaft überprüfen lassen. Dabei habe sich gezeigt, dass dieser Mitarbeiter
trotz Überzahlung zu wenig verdiene, schreibt das Blatt unter Berufung auf die Gewerkschaft. Sie habe nun
gemeinsam mit der AK Oberösterreich in einem Brief die rund 900 Angestellten informiert. Als
bemerkenswert gilt der Fall, weil der Angestellten-Betriebsrat mit dem Management eine
Betriebsvereinbarung geschlossen hat, die die bisherige Vorgehensweise untermauere. Für den
oberösterreichischen GPA-Chef Andreas Stangl ist diese Vereinbarung allerdings "rechtsunwirksam", weil
sie den Kollektivvertrag widerspreche.
FACC zahlt nach Firmendarstellung "hoch" über dem im
Kollektivvertrag vereinbarten Mindestgehalt. Die im Kollektivvertrag vorgesehenen Biennalsprünge
(Vorrückungen alle zwei Jahre) würden, so die Zeitung, aber nicht berücksichtigt. FACC-Vorstandschef
Robert Machtlinger unterrichtete die Belegschaft im März davon, man habe das Entlohnungssystem überprüft.
Es sei erstens kollektivvertragskonform und zweitens "steigen unterm Strich alle Beteiligten mit dem
bewährten Entlohnungssystem besser aus, als dies bei der Handhabung eines ausschließlichen
Bienniensystems der Fall wäre".
Dem widersprechen AK und Gewerkschaft in ihrem Schreiben:
"Einen Biennalsprung müssen Sie auch dann bekommen, wenn ihr Gehalt über dem Kollektivvertrag liegt." Und
weiter: "Wir gehen davon aus, dass das gravierende finanzielle Nachteile für die Betroffenen hat, nicht
nur in der Vergangenheit, sondern auch für die künftige Gehaltsentwicklung, in der Sozialversicherung und
bei Pensionen."
Um wieviel Geld es in Summe gehen könnte, darüber wollte Stangl nicht
spekulieren: "Wir wissen ja nicht, wie viele von dieser falschen Auslegung des Kollektivvertrags
betroffen sind." Eine Hochrechnung von 16 Mio. Euro will Stangl nicht kommentieren. Dazu käme es nur,
wenn alle Angestellten drei Jahre rückwirkend die Summe einforderten.
Die rund 2.000 Arbeiter
an den Innviertler Standorten seien von dem Konflikt nicht betroffen.
FACC muss frühere Bilanzen aufrollen - Nach Brief der Finanzaufsicht Oö. Luftfahrzulieferer
verschiebt Bilanz-PK für 2016/17 auf Mitte Juni - Abschlüsse 2015/16 unter der Lupe - Kein Konnex mit
früherer Betrugscausa
Der börsennotierte oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC muss auf
Geheiß der Finanzmarktaufsicht (FMA) mehrere Jahres- bzw. Halbjahresabschlüsse von 2015 und 2016
aufrollen und verschiebt deshalb die ursprünglich für 17. Mai geplante Veröffentlichung des
Jahresberichts 2016/17 um einen Monat auf 13. Juni.
Dabei gehe es um Fragen der
Rechnungslegungsprüfung, sagte Unternehmenssprecher Manuel Taverne am Donnerstag zur APA - es gebe keinen
Zusammenhang mit der seinerzeitigen Fake-Geschäftsführer-Betrugscausa von Anfang 2016, dessen Opfer FACC
geworden war.
Im Rahmen eines routinemäßigen Enforcement-Verfahrens, das die FMA immer wieder
bei Emittenten durchführt, sei bei FACC ein Schreiben der Finanzaufsicht zum Konzernjahresabschluss per
29. Februar 2016 sowie zu den Konzernhalbjahresabschlüssen per 31. August 2015 und 31. August 2016
eingelangt.
"Da werden Fragen an uns gerichtet", die man "gewissenhaft prüfen" werde, so der
FACC-Sprecher. Da dies in der Folge auch den Jahresabschluss 2016/17 betreffen könne - "das wissen wir
noch nicht" -, werde die Bilanzpressekonferenz sicherheitshalber um einen Monat verschoben.
Derzeit evaluiere der Vorstand die relevanten Bilanzierungssachverhalte, um die von der FMA
adressierten Themen in den Abschlüssen der Vorperioden sowie im Jahresfinanzbericht 2016/17 (per 28.
Februar d.J.) adäquat zu berücksichtigen, erklärte der Luftfahrtzulieferer in einer Aussendung
Airbus-Manager wird neuer Produktionsvorstand bei FACC Andreas Ockel übernimmt Agenden von CEO
Robert Machtlinger
Airbus-Manager Andreas Ockel (51) wird mit Jahresbeginn 2018 neues
Vorstandsmitglied des börsennotierten oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC. Er übernimmt die
Agenden von Robert Machtlinger als Produktionsvorstand (COO). Machtlinger selbst wurde im Februar dieses
Jahres zum Vorstandsvorsitzenden der FACC AG bestellt.
Ockel wird ab 1. Jänner für drei Jahre
die Agenden des Chief Operating Officers (COO) der FACC AG übernehmen, teilte die FACC am Montag in einer
Presseaussendung mit. Der gebürtige Deutsche ist seit 2009 als Vice President bei Airbus tätig und
verantwortet aktuell als Geschäftsführer der Airbus (Tianjin) Final Assembly Co., Ltd. die Endmontage der
A320 Familie in China und die für Jahresende geplante erstmalige Fertigung des A330.
Zuvor war
Andreas Ockel, ehemals Hubschrauberpilot der NATO, rund elf Jahr im BMW Konzern sowohl in Deutschland als
auch in China in diversen Führungsfunktionen tätig. Ockel hält einen Abschluss als Dipl.-Ing. Univ. und
Dipl.-Wirtsch.-Ing (FH) in Elektrotechnik der UniBw Muenchen sowie in Wirtschaftsingenieurwesen der
Universität Lahr.
FACC 2016/17 wieder mit Gewinn, Schadensfall verdaut Operativer Gewinn bei 27 Mio. Euro - Umsatz
stieg um mehr als ein Fünftel auf 706 Mio. Euro
Der börsennotierte Flugzeugzulieferer FACC hat
2016/17 wieder Gewinn gemacht. Der millionenschwere Betrugsschadensfall, der die vorangegangene Bilanz
belastet hat, wurde verdaut. Mit dem Rückenwind steigender Passagierzahlen im Flugverkehr und damit
einhergehend hohen Flugzeugauslieferungen wurde ein Umsatz von 705,7 Mio. Euro erzielt, ein Plus von 21,6
Prozent gegenüber 2015/16, teilte FACC mit.
Das operative Ergebnis (EBIT) betrug im
abgelaufenen Geschäftsjahr 26,9 Mio. Euro. Das liegt im Rahmen der vorläufig bekannt gegebenen Zahlen.
2015/16 betrug der EBIT-Verlust 58,8 Mio. Euro. Im EBIT der Vorjahresperiode sei der Schadensfall aus dem
"Fake President Incident" in Höhe von 41,9 Mio. Euro in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen verbucht
worden, heißt es im Geschäftsbericht. Der Gewinn nach Steuern belief sich 2016/17 auf 16,7 Mio. Euro,
nach einem Verlust von 52,3 Mio. Euro.
Die Umsatzerlöse aus Produktlieferungen erhöhten sich
um ein Viertel (plus 24,6 Prozent) auf 646,1 Mio. Euro. Wesentliche Treiber seien dabei die Programme für
die Airbus A320-Familie, den Airbus A350 XWB, die Boeing 737 und 787 sowie für Bombardier und Embraer
Business Jets gewesen.
"Wir haben in den letzten Jahren durch umfangreiche Investitionen
sowohl unsere Kapazität als auch unsere Effizienz deutlich gesteigert und zahlreiche Serienstarts
erfolgreich umgesetzt", so Vorstandsvorsitzender Robert Machtlinger am Dienstag in einer Pressemitteilung
im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz. "Diese Maßnahmen haben im Geschäftsjahr 2016/17 zu einer
nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage geführt."
Bedingt durch den hohen Auftragseingang
und die damit verbundene hohe Auslastung der Werke stieg die Mitarbeiterzahl des Unternehmens mit Sitz in
Oberösterreich um 11 Prozent. Per Ende Februar waren in der FACC weltweit 3.393 Mitarbeiter beschäftigt,
davon 3.171 in Österreich.
Im Ausblick heißt es, der Wachstumstrend in der zivilen
Luftfahrtindustrie dürfte auch in Zukunft weiter anhalten. Das Erreichen des Umsatzziels von 1 Mrd. Euro
gemäß der "Vision 2020" bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 bleibe aufrecht. Für das Geschäftsjahr
2017/18 sei "ein moderates Umsatzwachstum zu erwarten. "Wir haben in der jüngsten Vergangenheit
zahlreiche Weichenstellungen getroffen, die das nachhaltige Wachstum von FACC in künftigen Perioden
absichern sollen", so Machtlinger.
In etwa wird mittlerweile klar, was die FMA bei den FACC-Zahlen der Vergangenheit bekrittelt, was zur
Verschiebung der Veröffentlichung der Bilanz für 2016/17 um einen Monat geführt hatte: Das Unternehmen
hatte sich schöner gerechnet als es war. Das Verfahren ist zwar noch nicht abgeschlossenen, aber die
bereits jetzt geänderten Zahlen zeigen für das Vorjahr ein um etwa zehn Millionen Euro höheres Minus. Das
resultiert etwa daraus, dass IAS mehr Augenmerk auf die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungseingangs durch
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen legt, als dies FACC getan hatte. Auch wurde z.B. für IAS zu
wenig auf überfällige Forderungen „abgeschrieben“ (abgezinst). Was nun nachgeholt wurde. Doch das ist
ohnehin Schnee von gestern, während sich die Börse mehr für das heute und morgen interessiert (außerdem:
sollte FACC seine Kunden besser einschätzen können, als eine Bilanzierungsvorschrift, gibt es hier
künftig sogar Spielraum nach oben).
FACC schafft bis zu 700 Jobs in Österreich - US-Werkstätten ausgebaut Sanktionen gegen Katar
bereiten Sorgen - Cyberbetrug abgearbeitet
Der oberösterreichische Flugzeugzulieferer FACC
will die nächsten drei Jahre kräftig wachsen und alleine in Österreich bis zu 700 neue Jobs schaffen und
70 bis 100 Mio. Euro investieren. In den USA soll das Werkstättengeschäft deutlich ausgebaut werden, denn
die Bedeutung von Leichtbauteilen, auf die FACC spezialisiert ist, hat erheblich zugenommen, so
Konzernchef Robert Machtlinger.
Dass der Riesenmarkt China nun mit dem Jungfernflug seines
ersten eigenen Passagierflugzeugs, der Comac C919, den globalen Luftfahrtmarkt durchwirbeln könnte,
glaubt Machtlinger kurzfristig nicht. Zumindest in den nächsten Jahren werde sich die Nachfrage auf China
und die Nachbarländer beschränken. FACC sei jedenfalls mit mehreren Komponenten in der C919 vertreten.
Die wichtigsten Modelle für die nächsten Jahre sind für die Oberösterreicher die beiden Airbus-Modelle
320 und 350.
Dass einige Fluglinien, wie die traditionsreiche Alitalia, in gröberen
Turbulenzen sind, beunruhigt Machtlinger weit weniger als die jüngsten politischen Spannungen rund um den
Ölstaat Katar. Hier würden 100 Boeing und 40 Airbus auf der Bestellliste stehen, gebe es einen Ausfall,
wäre das schon zu merken, sagte Machtlinger am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz.
Grundsätzlich lasse sich sagen, dass nach dem Boom der vergangenen Jahre bei den Flugzeugorder nun
Normalität eingekehrt sei und die Auftragsbücher abgearbeitet würden. Trotzdem wachse der Markt weiter
stark. So bestehe in den kommenden 20 Jahren ein Bedarf an rund 36.300 neuen Flugzeugen.
Den
Betrugsfall Anfang des Vorjahres mit einem Schaden von rund 50 Mio. Euro habe man inzwischen finanziell
abgearbeitet, nun bestehe noch die Hoffnung, über Regressforderungen an Versicherungen einen Teil oder
den Gesamtbetrag zurück zu bekommen. Über die Erfolgsaussichten lasse sich aber nichts sagen. Die
mehrheitlich im chinesischen Besitz befindliche FACC war Opfer eines Cyberbetruges geworden, in dessen
Folge der Finanzchef gehen musste.
Nichts neues weiß Machtlinger zum Konflikt mit der
Gewerkschaft GPA über den Kollektivvertrag zu berichten. Die Gewerkschaft wirft dem Zulieferbetrieb vor,
die Biennalsprünge nicht auszuzahlen. FACC wiederum behauptet ohnehin weit über den Kollektivvertrag zu
zahlen, wodurch die Mitarbeiter besser aussteigen würden als über Biennalsprünge. Er, Machtlinger, habe
jedenfalls schon länger nichts von der Gewerkschaft gehört.
Der Konflikt hatte insofern für
Überraschung gesorgt, weil laut "Oberösterreichischen Nachrichten" die GPA ohne die Unterstützung des
Betriebsrates gegen FACC vorging.
Nach Abschluss der FMA-Untersuchung
präsentierte FACC das Ergebnis seines Wirtschaftsjahres 2016/17. Im Vergleich zu den vorläufigen Zahlen
kam es zu kleineren Änderungen. Die Umsätze lagen etwas niedriger bei EUR 706 Mio. (+ 22% im
Jahresabstand), das EBIT war mit EUR 26,9 Mio. jedoch ein Spur höher. Als Folge der FMA-Untersuchung
musste FACC historische Buchungsfehler korrigieren vor allem in Bezug auf Abschreibungen von
Entwicklungskosten sowie die Diskontierung und Verbuchung von Forderungen. Dies führte für das
Geschäftsjahr 2015/16 zu einer Ausweitung des Jahresverlustes von EUR -22 Mio. auf EUR – 52 Mio. und
somit einem niedrigeren Eigenkapital von EUR 267 Mio. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird keine
Dividende ausgeschüttet. Für heuer rechnet das Management mit einem moderaten Umsatzwachstum infolge der
weiter wachsenden Luftfahrtindustrie. Für 2020/21 peilt die FACC weiterhin die Umsatzmilliarde an.
Ausblick
Die Zahlen 2016/17 waren stärker als erwartet, die FMA-Untersuchung führte
jedoch zu spürbaren Korrekturen im Wirtschaftsjahr 2015/16. Wir denken jedoch, dass der starke
Wachstumsausblick und die gute operative Entwicklung diese negativen Auswirkungen überlagen wird. Unsere
aktuelle Empfehlung lautet Kaufen, das Kursziel liegt bei EUR 8.
Flugzeugzulieferer FACC erhält 100-Millionen-Auftrag von Bombardier Auftrag für Serienfertigung von
Verkleidungen der "C Series" sichert in Oberösterreich langfristig 50 Jobs
Der börsennotierte
oberösterreichische Flugzeugzulieferer FACC hat mit dem kanadischen Flugzeugbauer Bombardier einen
Liefervertrag über ein Auftragsvolumen von 100 Mio. Euro unterzeichnet. Die FACC AG werde künftig auch
die Flügel-Rumpf-Verkleidungen für die neue Regionalflugzeugfamilie "C Series" von Bombardier Aerospace
fertigen, teilte FACC am Montag mit.
Der ursprüngliche Vertrag mit Bombardier hatte die
Entwicklung der Flügel-Rumpf-Verkleidungen, die Fertigung der Erstmuster, die Durchführung der
Zulassungstests sowie die Auslieferung der aerodynamischen Verkleidungen für die ersten zehn Flugzeuge
der "C Series" beinhaltet. Nun habe sich Bombardier entschieden, FACC auch mit der mittelfristigen
Serienfertigung zu beauftragen, was ein zusätzliches Geschäftsvolumen von 100 Mio. Euro bringe, sagte
eine FACC-Sprecherin zur APA.
Gefertigt werden die Flügel-Rumpf-Verkleidungen in
Aerostructures-Werk in St. Martin in Oberösterreich. Mit der Serienfertigung werden 50 Leute langfristig
beschäftigt sein. Bombardier habe für die "C Series" bisher 360 Fixbestellungen, heißt es in der
FACC-Mitteilung. "Dass unser langjähriger Kunde Bombardier sich nun für eine Erweiterung der
Zusammenarbeit entschieden hat, unterstreicht unsere enge Partnerschaft mit Bombardier und ist eine
Bestätigung der von uns erbrachten Leistungen", sagte FACC-Vorstandschef Robert Machtlinger laut
Aussendung.
FACC unterzeichnete Liefervertrag mit Rolls-Royce über 35 Mio. Euro Innviertler liefern
Faserverbundleichtbauteile für neue Triebwerke
Der börsennotierte oberösterreichische
Flugzeugzulieferer FACC hat einen Liefervertrag über 35 Mio. Euro mit dem britischen Triebwerkshersteller
Rolls-Royce unterzeichnet. Die Innviertler werden in den kommenden 6 bis 7 Jahren
Faserverbundleichtbauteile für eine neue Triebwerksplattform liefern, teilte das Unternehmen in einer
Presseaussendung am Mittwoch mit. Details wurden vorerst nicht genannt.
Das sei nach dem
100-Millionen-Auftrag vom kanadischen Flugzeugbauer Bombardier ein weiterer Schritt, die Umsatzmilliarde
im Geschäftsjahr 2020/21 zu erreichen. Der Vertrag setze die langjährige Partnerschaft mit Rolls-Royce
fort, betonte FACC-Vorstandsvorsitzender Robert Machtlinger. Er könne sich auch verlängern, hieß es. FACC
liefert bereits eine Vielzahl an Triebwerkskomponenten und -systemen für alle wesentlichen zivilen
Rolls-Royce-Triebwerke.
FACC steigerte Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal Umsatzanstieg um 12,9 Prozent -
Betriebsergebnis von 2,0 Mio. auf 10,8 Mio. Euro vervielfacht
Der börsennotierte
Flugzeugzulieferer FACC hat im ersten Quartal 2017/18 Umsatz und Ergebnis recht deutlich gesteigert. In
den drei Monaten bis Ende Mai stieg der Umsatz um 12,9 Prozent auf 184,3 Mio. Euro. Das operative
Ergebnis (EBIT) kletterte deutlich von 2,0 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf 10,8 Mio. Euro, teilte
das oberösterreichische Unternehmen Mittwochfrüh mit.
Auch das Ergebnis nach Steuern
verbesserte sich im Auftaktquartal deutlich: Es drehte von -1,9 Mio. Euro in der Vorjahresperiode in die
Gewinnzone auf 7,2 Mio. Euro, geht aus dem heute veröffentlichten Quartalsbericht hervor. "Der Anstieg
der Produktlieferungen als auch operative Maßnahmen im Zusammenhang mit Effizienzsteigerungen und
Kostensenkungen führten zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung", heißt es dazu im Quartalsbericht.
Der Umsatzanstieg sei auf einen weiterhin deutlichen Anstieg der Produktumsätze um 13,4 Prozent
auf 172,8 Mio. Euro im ersten Quartal 2017/18 zurückzuführen. Wesentliche Treiber bleiben demnach erneut
die Programme Boeing 737, Boeing 787, Airbus A320 Familie, Airbus A330, Airbus A350 XWB sowie Bombardier
Challenger 350 und Embraer Legacy 450/500 sowie Umsätze aus den jeweils dazugehörigen
Triebwerksfamilien.
Der Personalstand stieg von 3.205 auf 3.335 Mitarbeiter.
Im
Ausblick rechnet FACC mit weiterem Wachstum in der zivilen Luftfahrtindustrie. In den kommenden 20 Jahren
soll sich die Flotte an Flugzeugen weltweit von derzeit 21.000 Verkehrsflugzeugen bis zum Jahr 2035 auf
42.500 Flugzeuge mehr als verdoppeln. Es wird von einer deutlichen Verschiebung hin zu den neuen
Wachstumsmärkten China und Indien ausgegangen.
Das Erreichen des Umsatzziels von 1 Mrd. Euro
gemäß der FACC "Vision 2020" bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 bleibe aufrecht. Die kürzlich
abgeschlossenen Verträge mit Bombardier und Rolls-Royce werden die Wachstumsstrategie bereits in den
kommenden Jahren entsprechend unterstützen. Aus heutiger Sicht sei für das Geschäftsjahr 2017/18 ein
moderates Umsatzwachstum zu erwarten. Ab 2018 werde es unter der derzeitigen Berücksichtigung des Marktes
zu einem neuerlichen deutlichen Anstieg der Bedarfe kommen.
Die Vergleichszahlen der
Vorjahresperiode wurden nach einer Überprüfung durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) teilweise korrigiert,
geht aus dem Geschäftsbericht hervor.
Die FACC steht mehrheitlich in chinesischem Besitz. Die
Aviation Industry Corporation of China (AVIC) hält über die FACC International 55,5 Prozent der
Stimmrechte an der FACC AG. Die restlichen 44,5 Prozent der Anteile sind im Streubesitz bei
internationalen und österreichischen Investoren.
Erste Group erhöht FACC-Kursziel klar von 8,00 auf 11,00 Euro Anlageempfehlung "Buy" bestätigt -
Analyst sieht "stark Quartalszahlen"
Die Erste Group hat ihr Kursziel für die Aktien des
oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC nach der jüngsten Zahlenvorlage klar von 8,00 auf 11,00
Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" bleibt aufrecht.
"Die starken Zahlen für das erste
Quartal 2017/17 haben uns veranlasst, unsere Schätzungen anzupassen", begründet der Analyst Christoph
Schultes seine Neubewertung. Die am vergangenen Mittwoch vorgelegte Quartalsbilanz hat ein Umsatzwachstum
vom 12,9 Prozent und eine Verdoppelung des Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda)
auf 18,4 Mio. gezeigt.
Eine "vielversprechende Entwicklung" sieht der Analyst speziell im
Triebwerkssegment ("Engines & Nacelles"), das in die schwarzen Zahlen gedreht sei. Eine ähnliche
Entwicklung im späteren Jahresverlauf habe die Geschäftsführung für die Sparte für Kabinenausstattungen
("Interiors") in Aussicht gestellt. Die Prognosen würden keine Kompensationen aus dem "Fake President
Incident" beinhaltet, heißt es in der Analyse weiter. Eine solche würde den Aktienkurs weiter stützen.
Anfang 2016 war der Finanzbuchhaltung des Unternehmens von Außenstehenden eine falsche Identität
vorgespielt worden. Daraufhin sind rund 50 Mio. Euro an Konten in die Slowakei und Asien überwiesen
worden.
Die Gewinnschätzung je Titel wurde für das laufende Geschäftsjahr 2017/18 von 0,44
Euro auf 0,63 Euro erhöht. Im Folgejahr 2018/19 stieg sie von 0,68 Euro auf 1,00 Euro. Für 2019/20
erhöhte der Analyst die Gewinnschätzung von 0,98 Euro auf 1,19 Euro. Eine Dividendenzahlung erwartet die
Erste Group für das laufende Geschäftsjahr nicht. Für 2018/19 wird eine Ausschüttung von 0,30 Euro und
für 2019/20 eine von 0,40 Euro prognostiziert.