Immofinanz 2015/16 tiefer in den roten Zahlen, Russland belastet
Konzernverlust auf 390,4 Mio. Euro erhöht, nach Minus von
376,6 Mio. Euro 2014/15 - Auch Einmaleffekte wie
Anlegervergleich belasten - Dividende von 6 Cent je Aktie
geplant
Die börsennotierte Immofinanz hat im Geschäftsjahr
2015/16 vor allem wegen des Russlands-Geschäfts und Einmaleffekten
wie etwa Aufwendungen für Anlegerverfahren einen höheren Verlust
verzeichnet. Der Konzernverlust stieg auf 390,4 Mio. Euro, nach
376,6 Mio. Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr, teilte das
Unternehmen Mittwochabend mit.
Die Aktionäre sollen aber wie bereits angekündigt eine Dividende
von 6 Cent je Aktie für 2015/16 erhalten. Es sei auch unverändert
geplant, für das Rumpfgeschäftsjahr 2016 eine Basisdividende von 6
Cent je Aktie auszuschütten. Für das vorige Geschäftsjahr hat die
Immofinanz keine Dividende ausgeschüttet.
Der Verlust sei primär eine Folge negativer Effekte aus der
währungsbereinigten Immobilienbewertung für das russische Portfolio
im Ausmaß von minus 469,8 Mio. Euro sowie der geringeren Mieterlöse.
Die Mieterlöse seien wegen temporärer Mietreduktionen in Moskau und
plangemäß durchgeführter Immobilienverkäufe um 18,4 Prozent von
385,6 auf 314,5 Mio. Euro gesunken.
Ausgewirkt hätten sich auch zwei negative Einmaleffekte:
Kostenüberschreitungen beim Gerling Quartier in Köln hätten das
Ergebnis aus der Immobilienentwicklung mit insgesamt minus 48,0 Mio.
Euro belastet und die Aufwendungen für den Vergleich der
Anlegerverfahren hätten sich auf minus 29,4 Mio. Euro belaufen. Mit
dem Anlegervergleich seien Rechtssicherheit geschaffen und offene
Verfahren mit einem Streitwert von rund 240 Mio. Euro beendet
worden.
Das operative Ergebnis fiel um 59,1 Prozent von 289,1 auf 118,2
Mio. Euro.
Das abgelaufene Geschäftsjahr sei von eingeleiteten
Weichenstellungen zur Transformation der Immofinanz zu einem
führenden europäischen Immobilienkonzern und von der angespannten
politischen und wirtschaftlichen Situation in Russland geprägt
gewesen, so Immofinanz-CEO Oliver Schumy in der heutigen Mitteilung.
Die Konzentration auf die Bereiche Büro und Einzelhandel sei die
Voraussetzung, um nach der BUWOG-Abspaltung und dem Verkauf des
Logistikportfolios wieder die Weichen für neues Wachstum stellen zu
können. "Darüber hinaus konnten wir einen wichtigen Schlusspunkt
unter ein belastendes Kapitel der Vergangenheit setzen und die
Anlegerklagen, die ihren Ursprung in der Zeit vor 2009 hatten, einer
außergerichtlichen Lösung zuführen."
Beim geplanten Zusammengehen mit der CA Immo würden beide
Unternehmen nach dem Closing des Erwerbs der Aktien an der CA-Immo
durch die Immofinanz mit Gesprächen über dem Zusammenschluss
beginnen, heißt es in der Mitteilung weiter. Nach der Konzentration
auf die beiden Bereiche Büro und Einzelhandel liege der Fokus auf
der weiteren Optimierung der Portfoliostruktur innerhalb dieser
Bereiche sowie auf wertschaffendem Wachstum, um das Bestandsvermögen
zu stärken. Angestrebt werde auch eine weitere Erhöhung des
Vermietungsgrads.
Das Ergebnis aus Immobilienverkäufen sank auf 0,8 (44,4 Mio.)
Mio. Euro. Das Ergebnis aus der Immobilienentwicklung war mit 15
Mio. Euro negativ, nach plus 11,4 Mio. Euro. Das Finanzergebnis
verbesserte sich auf minus 319,1 (minus 554,7) Mio. Euro. Der EPRA
NAV (Net Asset Value) je Aktie belief sich auf 3,39 Euro (30. April
2015: 3,99 Euro).
(Schluss) itz/kan
ISIN AT0000809058
WEB http://www.immofinanz.com