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Datum/Zeit: 27.07.2016 17:05
Quelle: APA

UniCredit und Santander müssen ihre Fondsfusion begraben


Scheiterte am Widerstand der Regulierer - Nun wieder Börsevariante für Pioneer im Gespräch - Insider: UniCredit plant Kapitalerhöhung über 5 Mrd. Euro



Die Fusion der Vermögensverwalter von UniCredit und Santander ist geplatzt. Die italienische Großbank blies den geplanten Zusammenschluss ihrer Fondsgesellschaft Pioneer mit der spanischen Santander Asset Management am Mittwoch ab. Man habe in einer vertretbaren Zeit keine machbare Lösung gefunden, die den Aufsichtsbehörden genehm gewesen wäre, sagte der neue UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier.

Deshalb seien die Verhandlungen beendet worden. Das fusionierte Unternehmen wäre mit einem verwalteten Vermögen von rund 400 Mrd. Euro einer der zehn größten Fondsanbieter Europas geworden.

UniCredit prüfe nun Alternativen wie einen Börsengang für Pioneer, hieß es weiter. Darin war vor zehn Jahren auch die HVB-Fondsgesellschaft Activest aufgegangen.

Die Absage hatte sich angesichts der regulatorischen Hürden seit Monaten abgezeichnet. Doch erst der neue Vorstandschef Mustier zog endgültig die Reißleine. Der Franzose arbeitet seit seinem Amtsantritt vor zwei Wochen fieberhaft daran, die dünne Kapitaldecke der größten italienischen Bank aufzupolstern.

Dass er das Kapitalproblem schnell angehen will, hatte der 55-Jährige bereits gezeigt.

Die Italiener haben sich zuletzt bereits von einem Aktienpaket an der polnischen Bank Pekao getrennt und so den Anteil von 50 auf rund 40 Prozent reduziert. Dieser ist an der Börse derzeit rund 2,8 Mrd. Euro wert. Als möglicher Käufer könnte der polnische Staat in Betracht kommen, da die dortige Regierung stärker Kontrolle über die Wirtschaft erlangen will und aus diesem Grund auch Beteiligungen an Banken erwägt.

Mit dem Verkauf von jeweils 10 Prozent an der zweitgrößten polnischen Bank und am italienischen Online-Broker Finecobank hatte die Mutter der österreichischen Bank Austria binnen 24 Stunden mehr als eine Milliarde Euro erlöst und die harte Kernkapitalquote leicht auf 10,7 Prozent aufgebessert. Das liegt aber noch immer nur 0,7 Prozentpunkte über der Mindestanforderung der Bankenaufseher für den italienischen Branchenprimus.

Italiens Banken sitzen auf einem Berg fauler Kredite und stehen deshalb beim Stresstest im Fokus. Experten erwarten nun eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt Mustier, 5 Milliarden Euro bei den Aktionären einzusammeln. Das drückte den Kurs der UniCredit-Aktie am Mittwoch um 3,5 Prozent in die Tiefe.

Mustier will offenbar auch einen Großteil der faulen Kredite in Italien verkaufen. Definitive Entscheidungen gebe es aber nicht. Die Bank wollte sich nicht äußern.

In Österreich braucht die UniCredit auch noch das Okay der Aufseher, um das derzeit in Wien angesiedelte Osteuropageschäft direkt unter das Dach der UniCredit in Mailand zu verlegen. Die europäischen und nationalen Bankenaufseher wollen der Abspaltung kein bedingungsloses Okay geben. Es geht u.a. um eine ausreichende Kapitalisierung der Wiener Bank auch nach der Ostabspaltung. In Medien war von einer konzerninternen Kapitalumschichtung - etwa von der HypoVereinsbank zur Bank Austria - die Rede.

Jüngst gab es aber auch Spekulationen, ob nicht die HVB überhaupt wieder dienlich sein könnte, den Geldbedarf im Mailänder Konzern großflächiger zu abdecken. In Finanzkrisen kursierten Ideen für Teilverkauf oder erneuten Börsengang der HVB.

Bis Herbst will der neue Mailänder Konzernchef ein überarbeitetes Strategiekonzept für die Gruppe vorlegen.

(Schluss) rf/kan

 ISIN  IT0004781412  ES0113900J37
 WEB   https://www.unicreditgroup.eu
       http://www.santander.com/
       http://www.bankaustria.at

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