Istanbul-Anschlag - Airlines bieten für kurze Zeit Gratisstornos an
Lufthansa Group und Turkish Airlines stornieren oder buchen
kostenlos um - Angebot gilt für Flüge von/nach Istanbul bis 5.
Juli - Reiseveranstalter ziehen ihre Türkei-Reisen durch -
Nach dem verheerenden
Terroranschlag auf dem Istanbuler Flughafen Atatürk, der mindestens
41 Todesopfer gefordert hat, bieten nun einige Airlines kurzzeitig
Gratisstornos bzw. Umbuchungen an. "Das Angebot der Turkish Airlines
und auch der Lufthansa Group inklusive AUA gilt ab heute bis 5. Juli
für Flüge von und nach Istanbul", sagte
Verkehrsbüro-Group-Sprecherin Birgit Reitbauer zur APA.
Der Flughafen in der türkischen Metropole ist der drittgrößte
Airport in Europa und eine wichtige Drehscheibe für den
internationalen Reiseverkehr. Österreichische Reiseveranstalter wie
etwa die TUI oder Reisebüros wie Ruefa bieten derzeit keine
Gratisumbuchungen oder -stornos an. "Es gibt keine generelle
Reisewarnung des Außenministeriums", erklärte Reitbauer. Die Lage in
der Türkei war auch schon vor dem Selbstmordattentat angespannt.
Urlauber, die für diesen Sommer einen Türkei-Aufenthalt geplant
haben, sind angesichts der Attentate naturgemäß stark verunsichert.
Ein kostenloser Reiserücktritt oder eine Umbuchung ohne Stornogebühr
sei nur im Ausnahmefall möglich, betonte auch das Europäische
Verbraucherzentrum (EVZ) wenden (www. europakonsument.at). Das EVZ
Österreich berate im Auftrag des Sozialministeriums kostenlos bei
Fragen zu Buchung, Storno oder Reiserücktritt.
Das österreichische Außenministerium hat zwar noch keine
offizielle Reisewarnung für die Türkei ausgegeben, verweist aber auf
erhöhtes Sicherheitsrisiko (Warnstufe 5 von 6). Das Ministerium
empfiehlt Reisenden daher dringend, "stark frequentierte Plätze wie
Einkaufszentren, Konzerte, kulturelle, religiöse und sportliche
Großveranstaltungen, religiöse Stätten und touristische
Sehenswürdigkeiten sowie Staats- und Regierungsgebäude und
militärische Einrichtungen möglichst zu meiden". Aufgrund der
angespannten Sicherheitslage sei zudem mit Verkehrsbehinderungen
(Sperren von Straßen und Brücken) zu rechnen. Den Urlaubern rät das
Ministerium, die Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden zu
befolgen und in Kontakt mit seinem Reiseveranstalter zu bleiben.
Bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist laut
Außenministerium "besondere Vorsicht walten zu lassen". Aufenthalte
auf Flughäfen seien so kurz wie möglich zu gestalten - etwa durch
vorheriges Online-Check-in, zügiges Durchschreiten der mehrfachen
Sicherheitskontrolle und direktem Weg zu den Gates.
Der Flugbetrieb auf dem Airport in Istanbul "findet mit
Einschränkungen statt", so das Außenministerium. Nähere Auskünfte
seien auf der Homepage des Flughafens und bei der Fluglinie, bei der
man gebucht hat, erhältlich. Sicherheitsvorkehrungen auf hohem
Niveau signalisieren dem Ministerium zufolge "die angespannte
Sicherheitslage im gesamten Land".
"Der Anschlag wird dazu führen, dass es in den nächsten Wochen
eine verstärkte Zurückhaltung bei den Buchungen in Richtung Türkei
geben wird; wenn es in den Urlaubsregionen am Meer ruhig bleibt,
dann wird die Nachfrage auch wieder kommen", hofft
TUI-Österreich-Sprecherin Kathrin Limpel auf eine Beruhigung - und
ein Anspringen der Last-Minute-Buchungen für das Land. Der gesamte
TUI-Konzern, der auch weltweit größte Reiseveranstalter, hat im
Vorjahr rund zwei Millionen Urlauber in die Türkei gebracht, heuer
sind es voraussichtlich nur halb so viele.
Den Rückgang in der Urlauber-Nachfrage bekam unter anderem auch
die Verkehrsbüro Group zu spüren - 2015 gingen die Buchungsumsätze
mit der Türkei um 12 Prozent zurück, heuer brachen sie bisher um 55
Prozent ein.
(Schluss) kre/phs
ISIN DE0008232125
WEB http://www.lufthansa.com/
http://www.austrian.com