Agrana-Zukauf in Serbien würde Zuckermenge um ein Drittel erhöhen
Marihart: Vertrag muss noch ausverhandelt werden -
Wettbewerbshüter dann noch grünes Licht geben
Die geplante mehrheitliche Übernahme des serbischen
Zuckerunternehmens Sunoko wird die Zuckerproduktion des Frucht-,
Stärke-und Zuckerkonzerns Agrana um ein Drittel steigen lassen. Der
Kaufvertrag muss aber noch ausverhandelt werden und die
Wettbewerbshüter dann grünes Licht geben, sagte Agrana-Chef Johann
Marihart zur APA. "Zucker ist ein wichtiges Standbein und gehört zum
Kerngeschäft."
Die Agrana hat in den vergangenen Jahren mehrfach Interesse
gezeigt, Zuckerfabriken am Westbalkan zuzukaufen. Sunoko produziert
Überschüsse und darf 180.000 Tonnen Zucker jährlich zollfrei in die
EU einführen. Der serbische Zuckerkonzern verfügt über drei
Zuckerfabriken und hat 490 Mitarbeiter. Der Agrana-Chef verwies auf
den "potenten" Zuckerrübenanbau im Norden Serbiens und die
Zucker-Überschüsse von Sunoko könne man dann in die "Defizitländer"
Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Bulgarien liefern.
Der Weltmarkt-Zuckerpreis ist vom Rekordhoch Anfang 2011 bei 35
US-Cent pro Pfund bis auf 10 Cent im Sommer 2015 abgestürzt und
notiert derzeit wieder deutlich höher bei 20 Cent. Der
EU-Zuckermarkt war bisher mit Quoten und Mindestpreisen geschützt,
wird aber im Jahr 2017 mit der Abschaffung der Quoten liberalisiert.
Die börsenotierte Agrana hat in der letzten Rübenkampagne 2015/16
rund 5,4 Mio. Tonnen Rüben verarbeitet und daraus rund 800.000
Tonnen Zucker hergestellt. Sunoko hat zuletzt 300.000 Tonnen Zucker
produziert und ein Produktionspotenzial von 400.000 Tonnen.
(Schluss) cri/itz
ISIN AT0000603709
WEB http://www.agrana.com