VW-Skandal - ÖAMTC: VKI-Sammelklage wegen Wertverlusts ist sinnvoll
Autofahrerclub rät nur von Klagen auf Schadenersatz,
Gewährleistung oder Rückabwicklung ab - Beteiligung an
Sammelklage risikolos, Individualklagen zu aufwendig
Nach dem Abgasskandal umgerüstete
VW-Dieselautos sind laut Tests des Autofahrerclubs ÖAMTC
hinsichtlich Leistung und Verbrauch nicht schlechter als vor dem
Umbau, daher hat der ÖAMTC von Klagen gegen VW auf Schadenersatz,
Gewährleistung oder Rückabwicklung abgeraten. Die vom VKI
angestrebte Sammelklage wegen eines möglichen Wertverlustes
unterstütze man aber, betonte der ÖAMTC am Dienstag.
Der ÖAMTC habe die Initiative des Vereins für
Konsumenteninformation immer unterstützt und tue das auch weiterhin,
sagte ÖAMTC-Chef Bernhard Wiesinger laut Aussendung. "Für VW-Fahrer
ist es risikolos, sich diesem Verfahren anzuschließen." Von Klagen
auf eigene Faust wegen eines möglichen Wertverlustes rät der Chef
der ÖAMTC-Interessenvertretung hingegen ab. "In einem allfälligen
Verfahren obliegt es dem Kläger nachzuweisen, dass sein Auto bei
einem Verkauf einen niedrigeren Wert erzielen würde. Dieser Nachweis
ist aufwendig zu erbringen. Daher macht die Sammelklage des VKI
wegen eines Wertverlustes Sinn, nicht jedoch Individualklagen."
Im österreichischen Rechtssystem fehle das Instrument der
Sammelklage völlig. Daher wähle auch der VKI den Umweg über eine
niederländische Stiftung. "Der ÖAMTC tritt dafür ein, das
Rechtsinstrument von Sammelklagen in Konsumentenschutzthemen
möglichst rasch zu schaffen", so Wiesinger.
(Schluss) ivn/stf
ISIN DE0007664039
WEB http://www.volkswagenag.com
http://www.oeamtc.at
http://www.konsument.at