Strumpfkonzern Wolford zentralisiert Vertrieb und Marketing
Neues Shop-Konzept ab September - Im Retail-Geschäft werden
Standorte geprüft
Um die Profitabilität nachhaltig zu stärken und
das Unternehmen an die Markterfordernisse anzupassen zentralisiert
der Vorarlberger Strumpfkonzern Wolford seine Vertriebs- und
Marketingorganisation. Ab September 2016 wird außerdem ein neues
Shop-Konzept eingeführt, teilte das Unternehmen mit. Im
Retail-Geschäft werden Standorte geprüft, zudem soll es deutlich
weniger Rabatte geben.
In Sachen Vertrieb und Marketing setzt Wolford künftig auf eine
Plattform-Strategie mit den Drehscheiben Bregenz (für Europa, den
Nahen Osten und Afrika, EMEA-Region), New York (Amerika) und
Hongkong (Asien). Bisher wurden europaweit neun
Vertriebsorganisationen geführt. Mit der Neuorganisation werde der
Stammsitz Bregenz gestärkt, wurde betont. Von der Vorarlberger
Landeshauptstadt aus sollen für die EMEA-Region alle Vertriebskanäle
online und offline umfassend unterstützt werden. Zudem baue man in
Bregenz das Marketing aus. Für den Standort Bregenz bedeute dies im
Geschäftsjahr 2016/17 etwa zwanzig neue Arbeitsplätze. Dass
andernorts einige Mitarbeiter ihren Job verlieren werden, wurde auf
APA-Anfrage bestätigt. Wie viele das sein werden, könne man aber
noch nicht sagen, dafür sei es noch zu früh. Weltweit beschäftigt
Wolford etwa 1.570 Mitarbeiter.
"Die umfassende Reorganisation des Vertriebs ist logische Folge
der konsequenten Ausrichtung des gesamten Unternehmens an die
Bedürfnisse des Retails und damit der Endkundin - unabhängig davon,
über welchen Vertriebskanal sie erreicht wird", sagte Ashish
Sensarma, seit Anfang 2015 Geschäftsführer von Wolford. Um das
Verkaufserlebnis zu optimieren, werde man ab September 2016 ein
neues Shop-Konzept einführen, eine neue Schaufenstergestaltung und
auch einen neuen Auftritt der 16 Online-Boutiquen.
Ebenso gelte es die Profitabilität des eigenen Retails
kontinuierlich zu erhöhen. Standorte mit auslaufenden Mietverträgen
stünden grundsätzlich auf dem Prüfstand und gegebenenfalls auch zur
Disposition, hieß es. Zur weiteren Erhöhung des Deckungsbeitrags
werde man künftig auch deutlich weniger Rabatte auf Wolford-Produkte
gewähren. "Wolfords Bruttomarge ist vergleichbar mit der anderer
globaler Luxusmarken", betonte CFO Axel Dreher. Man werde nun ganz
gezielt strukturelle Maßnahmen adressieren, um die Profitabilität
auszubauen und um marktgerecht zu sein.
Die Wolford AG hat sich in ihrer Strategie zum Ziel gesetzt, ihre
Betriebsergebnis-Marke (EBIT) sukzessive auf zehn Prozent zu erhöhen
und so mit anderen Luxusmarken gleichzuziehen. Entsprechende, zum
Teil bereits 2014 eingeleitete Maßnahmen zur Erhöhung der Umsätze
und zur Reduktion der Kosten seien im abgelaufenen Geschäftsjahr
intensiviert und ergänzt worden, so das Unternehmen.
Wolford hat zuletzt - in den ersten drei Quartalen des
Geschäftsjahres 2015/16 - einen Gewinneinbruch erlitten, wie im März
bekanntgegeben wurde. Der Nettogewinn ging von 4,46 Mio. Euro auf
700.000 Euro zurück. Auch das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte
sich deutlich von 7,08 auf 2,16 Mio. Euro.
(Schluss) jh/ast/gru
ISIN AT0000834007
WEB http://www.wolford.com