CA-Immo-Chefs warnen: Fusion mit Immofinanz könnte scheitern
Bis zum Closing gibt es noch einige Hürden - Offen, was mit
CA-Immo-Anteil an Immofinanz passiert
Der geplante Zusammenschluss der beiden heimischen
Immobilienkonzerne CA Immo und Immofinanz könnte noch scheitern,
warnen die beiden CA-Immo-Vorstände Franz Nickel und Florian
Nowotny.
"Bei dem Vorhaben sind sehr viele Aufgaben zu lösen, auch solche,
die heute noch gar nicht abschätzbar sind", wird Nickel im
"WirtschaftsBlatt" (Montag) zitiert. "Es könnte daher sein, dass der
Merger letztendlich gar nicht stattfindet."
Dass die Immofinanz selbst sage, sie wolle sich vor dem
Zusammenschluss von ihrem Problem-Portfolio in Russland trennen, ist
für CEO Nickel "auf jeden Fall eine Basis dafür, dass etwas Solides
entstehen soll".
Im Vorfeld und auch nach der Bekanntgabe der Immofinanz am 18.
April, den 26-Prozent-Anteil des CA-Immo-Kernaktionärs O1 gekauft zu
haben, gab es auf Vorstandsebene bisher noch keine Gespräche
zwischen den beiden Unternehmen. Dass die Akteure seit den Abgängen
von Immofinanz-Chef Eduard Zehetner und CA-Immo-Boss Bruno Ettenauer
andere geworden sind, erlaube einen neuen Start, sagen die
CA-Immo-Chefs. "Wir hoffen, dass dies die Reibungsverluste geringer
halten wird."
Was mit der Beteiligung der CA Immo an der Immofinanz passieren
wird, sei offen, Detailgespräche werde es wahrscheinlich erst nach
dem Closing des Kaufs der CA-Immo-Anteile von der O1 durch die
Immofinanz und dem Transfer der dazugehörigen Golden Shares geben.
Die Strategie der CA Immo indes bleibe unverändert: Der Fokus
liege auf Deutschland, wo man auch in den Wohnbau einsteigen will.
Projekte im Umfang von rund 100.000 Quadratmetern stehen vor der
Entwicklung. In Wien startet die CA Immo demnächst den Bau von
Wohnungen und eines Bürohauses an der Erdberger Lände. Auch in
Berlin ist ein neues Bürohaus knapp vor dem Start.
Mit der Fusion der CA Immo und der Immofinanz würde ein
Immobilienriese mit mehr als 6 Mrd. Euro Portfoliowert entstehen.
Ein Zusammenschluss der beiden Rivalen war in der Vergangenheit
schon mehrfach angedacht worden, aber stets gescheitert. Der
russische O1-Eigentümer Boris Mints hat mit der CA Immo binnen
eineinhalb Jahren einen Gewinn von rund 25 Prozent gemacht: gekauft
hat er für 18,50 Euro, verkauft um 23,50 Euro je Aktie.
(Schluss) snu/ivn
ISIN AT0000641352 AT0000809058
WEB http://www.caimmo.com
http://www.immofinanz.com