UBM legte nach Verschmelzung Gewinnsprung hin
Periodenüberschuss kletterte heuer im ersten Halbjahr
gegenüber der Vorjahresperiode um rund ein Viertel von 6,8 auf
8,4 Mio. Euro - Immobilienverkäufe boomen
Die aus der PIAG Immobilien und der UBM
Realitätenentwicklung entstandene UBM Development AG hat das erste
Halbjahr heuer mit einem kräftigen Gewinnplus abgeschlossen. Nach
der Verschmelzung mit der Immobiliensparte des Baukonzerns Porr per
19. Februar 2015 kletterte das Periodenergebnis auch dank boomender
Immobilienverkäufe um fast 24 Prozent von 6,8 auf 8,4 Mio. Euro, gab
die UBM heute bekannt.
Nach dem Merger und einer Kapitalerhöhung um 58,5 Mio. Euro stieg
der Gewinn je Aktie (EPS) von 1,09 auf 1,21 Euro. Die Zahl der
Aktien nahm bei der Aufstockung von rund 6,01 auf 7,47 Millionen zu,
der Streubesitz wurde dabei auf über 50 Prozent ausgeweitet. Der
Personalstand vergrößerte sich durch die Übernahme seit dem
Jahresende 2014 von 555 auf 682 Arbeitnehmer. Fast die Hälfte davon
(334) waren zwischen Jänner und Juni in Hotels beschäftigt.
Die Umsatzerlöse des börsennotierten Immobilienentwicklers
erhöhten sich heuer in den ersten sechs Monaten gegenüber der
Vorjahresperiode um knapp 26 Prozent von 87,2 auf 109,8 Mio. Euro.
Die Gesamtleistung, also die Erlöse aus Immobilienverkäufen, Miet-
oder Hotelbetriebseinnahmen sowie noch nicht abgerechnete
Bauleistungen, Lieferungen oder Leistungen an Dritte, stieg zwischen
Jänner und Juni um fast 12 Prozent von 184,4 Mio. Euro (inklusive
PIAG-Immobilien) auf 205,9 Mio. Euro.
"Wir sind ausverkauft", berichtete Unternehmenschef Karl Bier bei
der Pressekonferenz von einer lebhaften Immobiliennachfrage. "Wir
haben jetzt eigentlich jede Woche eine Transaktion gehabt." Alleine
im Juli und im August platzierte die UBM den Angaben zufolge
Immobilien im Wert von rund 170 Mio. Euro bei Fonds und
institutionellen Investoren. Alle Verkäufe seien über dem Buchwert
erfolgt.
Die Griechenland-Krise und die Entwicklungen in China
begünstigten diesen Trend. Das wirke sich auch auf die Preise aus.
Derzeit seien "Höchstpreise" zu erzielen. In Österreich seien im
ersten Halbjahr insgesamt mehr Eigentumswohnungen verkauft worden
als in den Jahren davor. Die Abkehr vom schlecht verzinsten Sparbuch
hin zum Grundbuch sei nach wie vor zu beobachten. Auch Fonds kauften
zu einem immer früheren Zeitpunkt - "zum Teil schon vor Baubeginn".
Für das Gesamtjahr 2015 rechnet die UBM mit einem Anhalten der
Situation. "Wir werden das Ergebnis 2014 deutlich übertreffen", ist
sich der Unternehmenschef jetzt schon sicher. Die im zweiten
Halbjahr zum Verkauf stehenden Immobilien wurden in den Büchern
bereits aufgewertet.
Seit Jänner hat die UBM zehn Objekte (per 22. August) um über 250
Mio. Euro verkauft und sechs davon auch bereits übergeben. Das
Unternehmen erwartet sich davon im zweiten Halbjahr einen "Net
Cash-in" von rund 100 Mio. Euro. Der Wiener Immobilienentwickler hat
den Angaben zufolge noch Immobilien im Wert von etwa 650 bis 700
Mio. Euro bzw. 18 Einzelobjekte in der Verkaufspipeline. Das
Gesamtportfolio ist rund 1,19 Mrd. Euro wert - davon entfallen 59
Prozent auf Bestandsimmobilien, 31 Prozent auf Entwicklungsprojekte
und 10 Prozent auf Grundstücksreserven.
Bis 2016 erwarte sich das Unternehmen aus dem Verkauf von
Bestandsimmobilien - nach Kosten, Steuern und Rückzahlung von
Finanzierungen - einen Nettozufluss von bis zu 250 Mio. Euro. Heuer
im ersten Halbjahr seien die Gesamtverbindlichkeiten von rund 570
Mio. Euro (per Ende Dezember 2014) um 50 Mio. auf 620 Mio. Euro
vorerst einmal gestiegen. "Wir haben eingekauft", erklärte Bier und
verwies unter anderem auf drei Hotelgrundstücke. Die UBM ist
hauptsächlich in Österreich (mit einem Portfolioanteil von 39
Prozent), Deutschland (29 Prozent) und Polen (23 Prozent) aktiv.
(Schluss) kre/kan
ISIN AT0000815402
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