Die ÖVAG ist zerschlagen
Zweimal mit Steuerzahlergeld gerettet, jetzt finaler Abbau in
Bad Bank "Immigon"
Die Volksbanken AG (ÖVAG) ist zerschlagen. Seit
Mitternacht (4. Juli) ist die teilstaatliche Krisenbank nicht mehr
am Markt. Bis Ende 2017 sollen die Restvermögen abgebaut sein. Das
geschieht in der seit heute, Samstag, aktivierten Bad Bank Immigon.
An ihr hält der Staat weiter etwas mehr als 43 Prozent.
Der "gute" Teil mit Spitzeninstitutsfunktion ist auf die größte
der regionalen Volksbanken, die Volksbank Wien-Baden, übertragen
worden. Diese Bank bildet seit heute mit den anderen regionalen
Volksbanken - die eine drastische Fusionswelle hinter sich bringen
müssen - den neuen Volksbanken-Verbund in Österreich.
Zweimal musste die ÖVAG mit Steuergeld gerettet werden, das
letzte Mal 2012, als der Staat auch ins Aktienkapital eingestiegen
ist. Mit Kapitalschnitten gingen bisher 1,3 Mrd. Euro Staatsgeld
verloren. Zumindest 300 Millionen davon wird sich der Bund bis zum
Jahr 2023 von den Volksbanken zurückholen. Das wurde auch der
EU-Kommission zugesichert.
Einige Monate lang wird der bisherige ÖVAG-Chef Stephan Koren die
Abbaufirma leiten. Koren äußerte sich auch am Samstag in einer
Aussendung hoffnungsvoll, dass der Abbau ohne weiteren
Staatszuschussbedarf abgeht. "Mit der Spaltung der ÖVAG wurde die
Ausgangsbasis für einen geordneten Abbau der Immigon aus eigener
Kraft, ohne neuen Kapitalzuschuss von außen, geschaffen", schrieb
der Banker. "Ziel des Immigon-Managements ist es, die verbleibenden
Assets bis Ende 2017 so effektiv und wertschonend wie möglich zu
verwerten."
Durch die heutige Eintragung ins Firmenbuch firmiert die
"Rest-ÖVAG" nach Bankmitteilung nun als Abbaugesellschaft gemäß
Paragraf 162 des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung
von Banken (BaSAG).
Es ist die dritte Bad Bank in Österreich. Die anderen beiden
gehören zur Gänze dem Staat. Aus der ehemaligen Hypo Alpe Adria ist
voriges Jahr die Abwicklungsgesellschaft Heta geworden. Für den
Abbau der schon 2008 notverstaatlichten Kommunalkredit - sie hatte
bis dahin jahrelang der ÖVAG gehört - wurde die Bad Bank KA Finanz
installiert.
(Schluss) rf/cts
ISIN AT0000755665
WEB http://www.oevag.com