Immofinanz-HV - CA Immo/O1-Nein zu "schädlichen" HV-Anträgen
IVA-Rasinger: Halte nichts von gegenseitigen Immo-Übernahmen -
Familie Fries mit ebenfalls 6 Prozent Anteil stellt sich
hinter Immofinanz-Management
Vertreter von CA Immo und ihrem
Sperrminoritätsaktionär O1 haben am Freitag in der Hauptversammlung
der Immofinanz AG Kritik an den vom Management geplanten
Satzungsänderungen geübt, die sie als "schädlich" und teils auch
faktisch irreversibel bezeichneten - etwa die geplante Senkung der
Übernahme-Kontrollschwelle von 30 auf 15 Prozent.
Werde die Kontrollschwelle gesenkt, könne das künftig nicht mehr
durch eine einfache HV-Mehrheit wieder rückgängig gemacht werden,
sondern nur durch Einzelzustimmung aller Aktionäre. Auch vielleicht
gewünschte Verschmelzungen, Spaltungen oder Ähnliches könnten
dadurch verunmöglicht werden, so der CA-Immo-Vertreter.
Ein O1-Vertreter schloss sich den CA-Immo-Ausführungen
"vollinhaltlich an" und kritisierte ebenfalls die als
"streubesitzfeindlich" qualifizierten geplanten Satzungsänderungen.
Würden die Änderungen heute durchgehen, "würde der Aktienkurs der
Immofinanz tendenziell fallen".
IVA-Präsident Wilhelm Rasinger meinte, er halte nichts davon,
wenn sich Immobiliengesellschaften gegenseitig übernehmen - ihre
Aufgaben seien andere. Insofern sei die heutige HV "historisch", da
es hier zu einigen Klärungen komme. Das Vorspiel habe man schon mit
conwert und Deutscher Wohnen erleben können, nämlich dass solche
Übernahmen nicht so auf das Wohlwollen der Aktionäre stoßen. Die
geplante Senkung der Kontrollschwelle begrüßt Kleinanlegerschützer
Rasinger, der nach eigenen Angaben rund 60 Mio. Aktien von über 250
Aktionären bzw. 6 Prozent des Grundkapitals oder 15 Prozent der
anwesenden Anteilseigner vertritt.
Ein Vertreter der Familie Fries, die seit langem an der
Immofinanz beteiligt ist und aktuell 70 Mio. Aktien oder rund 6,5
Prozent hält, stellte sich hinter das Management des noch bis Ende
April von Eduard Zehetner geleiteten Unternehmens. Die geplante
Senkung der Kontrollschwelle unterstütze man, das sei gut für den
Freefloat. Vor rund sieben Jahren sei die Immofinanz "de facto
pleite" und eine schaukelnde Jolle am Ozean gewesen, heute aber ein
"ordentlicher Hochseefrachter", gestärkt in Bilanz, Immo-Vermögen,
Ertragskraft und Cash-Position. Gemeinsam mit dem Freefloat, dem
Vorstand und dem Aufsichtsrat habe auch die Familie Fries dazu
beigetragen, die Immofinanz zu dem zu machen, wie sie heute dastehe.
Angaben Zehetners zum Immo-Vermögen der CA Immo wurden von dieser
übrigens richtiggestellt. Zehetner hatte von 2,6 Mrd. Euro
gesprochen, laut CA Immo sind es 3,6 Mrd. Euro. Samt rund 4,2 Mrd.
Euro bei O1 - der Immofinanz-CEO sprach von 3,9 bzw. 4 Milliarden -
seien es 7,8 Mrd. Euro, also mehr als die 6,8 Mrd. der Immofinanz,
hielt man seitens der CA Immo gegenüber der APA fest.
(Forts. mögl.) sp/kre
ISIN AT0000809058 AT0000641352
WEB http://www.immofinanz.com
http://www.caimmo.com
ISIN AT0000821103
WEB http://www.uniqagroup.com
www.heta-asset-resolution.com