AMAG baut Werk Ranshofen weiter aus, 2014 mehr Gewinn und Dividende
Standortweiterung um 300 Mio. Euro bringt 250 neue Jobs -
Steigende Aluminiumnachfrage erwartet - Dividende für 2014
soll auf 1,20 Euro je Aktie verdoppelt werden.
Der börsennotierte oberösterreichische
Aluminiumproduzent AMAG erwartet eine weiterhin steigende
Aluminiumnachfrage und erweitert seine Kapazitäten am Standort
Ranshofen. Investiert werden 300 Mio. Euro, 250 neue Jobs entstehen.
2014 stiegen Nachsteuer-Gewinn und Umsatz. Die Dividende wird auf
1,20 Euro je Aktie verdoppelt. Einen Rekord gab es bei Absatz und
Schrotteinsatzmenge.
Für das laufende Jahr sehe die AMAG ein stabiles Umfeld, der
Primäraluminium-Verbrauch wachse ständig, so AMAG-Chef Helmut Wieser
heute bei der Bilanzpressekonferenz. Man habe einen hohen
Auftragsbestand und werde den Absatz weiter steigern. Unter
Berücksichtigung der Rahmenbedingen - hohe Volatilitäten bei
Rohstoffen und Währungen - sei der Vorstand insgesamt für 2015
positiv gestimmt.
Der Hauptsitz in Ranshofen wird nun mit dem Erweiterungsprojekt
"AMAG 2020" weiter ausgebaut, nachdem im November 2014 das neue
Warmwalzwerk mit Investitionen von insgesamt 220 Mio. Euro in
Betrieb gegangen ist. Zentrales Element ist ein neues Kaltwalzwerk.
In Betrieb gehen soll der Ausbau 2017. Die Kapazität wird auf
300.000 Tonnen Walzprodukte erhöht. 2014 wurden rund 170.000 Tonnen
abgesetzt. Im Zuges des im Vorjahr in Betrieb gegangenen Ausbaus
wurden bereits rund 200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die
Mitarbeiterzahl im Konzern stieg im Vorjahr um 4,7 Prozent auf 1.638
Beschäftigte (Vollzeitäquivalente im Jahresdurchschnitt ohne
Lehrlinge). Rund 1.400 Personen waren in Ranshofen beschäftigt.
Finanziert wurden die Investitionen aus dem Erweiterungsprojekt
"AMAG 2014" überwiegend aus dem Cash-Flow. Für die nächsten Schritte
sieht Finanzvorstand Gerald Mayer eine ähnliche Entwicklung. Heuer
werden die Investitionen insgesamt rund 90 Mio. Euro betragen, 2016
dann auf 180 bis 190 Mio. Euro zulegen.
Die weltweite Nachfrage nach Primäraluminium werde heuer um rund
6 Prozent auf rund 57 Mio. Tonnen steigen, erwartet die AMAG. Bei
den Walzprodukten, deren Verbrauch abgesehen von einem Einbruch
während der Finanzkrise kontinuierlich wächst, werden für heuer 24
Mio. Tonnen erwartet. Deutliche Zuwächse gibt es dabei vor allem im
Transportbereich - hier wird bei den Walzprodukten ein jährliches
Plus von 10,9 Prozent im Zeitraum 2014 bis 2019 erwartet.
Die Zahl der weltweit eingesetzten Flugzeuge werde sich bis 2030
in etwa verdoppeln, illustrierte AMAG-Chef Helmut Wieser heute bei
der Bilanzpressekonferenz das Potenzial für den Einsatz von
Aluminium im Transportbereich. Auch in der Autoindustrie wird das
Material immer stärker eingesetzt. So liege etwa der
Aluminium-Anteil in der Karosserie bei der neuen Mercedes C-Klasse
bei 50 Prozent, früher seien es 8 Prozent gewesen.
Der Aluminiumpreis hat sich 2014 im Laufe des Jahres erholt und
lag im Jahresdurchschnitt mit 1.894 Dollar je Tonne auf
Vorjahresniveau. Die Absatzmenge der AMAG stieg um 7 Prozent auf
einen Höchstwert von rund 376.000 Tonnen. Der Umsatz erhöhte sich um
5 Prozent auf 823 Mio. Euro. Im Recycling gab es bei der
Schrotteinsatzmenge einen neuen Rekord von 274.000 Tonnen (+4
Prozent).
Das Ergebnis nach Ertragssteuern stieg um 6 Prozent auf 59,2 Mio.
Euro, vor allem wegen "positiver Effekte im Bereich latente
Steuern", teilte die AMAG heute mit. Das operative Ergebnis (EBIT)
sank auf 59 Mio. Euro, nach 72,4 Mio. Euro 2013. Das EBITDA
(Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ging auf 114,7
Mio. Euro (2013: 122,8 Mio. Euro) zurück und lag damit am oberen
Ende der kommunizierten Bandbreite. Rechne man den Personalaufbau
und einen Einmaleffekt aus dem Jahr 2013 heraus, so liege das EBITDA
auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres, so Mayer. Der stärkere
US-Dollar wirke sich positiv aus.
Die Metallbestände wurden 2014 um 20 Prozent reduziert. Dadurch
wurde Kapital freigesetzt, was den Aktionären in Form der höheren
Dividende zugute kommen wird.
Die Eigenkapitalquote lag per Jahresende 2014 bei 57,1 Prozent,
nach 62,6 Prozent Ende 2013. Der Verschuldungsgrad (Gearing) belief
sich zum Ultimo 2014 auf 14,9 (8,6) Prozent.
Mehrheitseigentümer der AMAG ist die B&C Industrieholding mit
52,7 Prozent. Die RLB OÖ Alu Invest GmbH hält 16,5 Prozent, die AMAG
Arbeitnehmer Privatstiftung 11,1 Prozent, die Treibacher
Industrieholding GmbH 5,0 Prozent, die Esola Beteiligungsverwaltung
4,0 Prozent und der Streubesitz beträgt 10,7 Prozent. Das
Unternehmen habe nun eine stabile Eigentümerstruktur, betonte der
Vorstand.
(Schluss) itz/sp
ISIN AT00000AMAG3
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